Das goldene „Wachstumskalb“ wird durch die Arena 
getrieben und keiner merkt, welch schwachsinniges 
Spiel hier geboten wird!
Hätten Ihre Vorfahren vor 2000 Jahren einen Cent 
bei einer Bank mit 5% Zinsen p.a. angelegt 
und nie etwas abgehoben, dann wäre deren Vermögen 
so unvorstellbar groß, dass Sie den gesamten Planeten 
Erde mehrere hundertmal in Gold gegossen kaufen könnten. 
Ohne Zinseszinsen hätten Sie heute gerade einmal einen Euro.
Das goldene Wachstumskalb, der Zinseszins!
Das Kapitalverbrechen am Menschen und an 
den Volkswirtschaften dieser Erde.
Währenddessen verhandeln die „fröhlichen Vier“, 
Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien, 
die aktuell größten Volkswirtschaften der EU, 
über ein Wachstumspaket von rund 130 Milliarden Euro.  
Nach dem Kaputtsparen nun das Kaputtwachsen. Warum? 
Da nicht begriffen wird, dass es ein endloses Wachstum 
nicht gibt und dass solch ein Wachstum weder Ziel noch 
Auftrag an die Wirtschaft sein kann, da dies künstlich 
erschaffen ist und den Menschen nichts bringt. 
Ist ein Haus erst fertig erbaut, 
so gilt es nichts mehr zu tun, außer, 
es in Ordnung, in Stand zu halten. 
Doch die Wachstumsjünger wollen die „Märkte beruhigen“, 
wollen die Börsen besänftigen, nur damit sie dieses Spiel 
des Wahnsinns und des Zinseszinssystems weiterbetreiben 
können.
Ich frage: Wer beruhigt und besänftigt die Millionen Menschen,
die unter dieser Politik leiden, die am Hungertuch nagen, 
die keine Perspektiven haben, die aufgrund der
„Wachstumsspekulationen“ ihr Haus und Heim verloren 
haben (Immobilienblase in den USA und Spanien mit 
explodierender Obdachlosigkeit!); wer sorgt sich darum? 
Niemand!
Der Markt jedoch, als wäre dies ein Organismus 
mit Herz und Nieren, mit Gefühlen und Seele, 
muss bei Laune und das Wachstumskalb am 
Leben erhalten werden.
130 Milliarden für ganz Europa! 
Dabei verlangen alleine Spaniens Banken Hilfen von 
rund 62 Milliarden Euro. Eine neuerliche Groteske im Drama, 
wie es die Eurorettung und die Euroretter seit 2008 zum 
Besten geben. Nach dem gescheiterten G20-Gipfel 
nun der erneute Versuch, neue Plazebos zu kreieren, 
um den Märkten Stabilität und den Menschen 
Sicherheit zu suggerieren.
Außer „sammeln und tricksen“ seien die Möglichkeiten 
zur Finanzierung beschränkt, so der „Spiegel“.
Ich sage: Die Problematik des Endloswachstums liegt 
im ungedeckten Papiergeldsystem mit der Exponentialfunktion 
des Zinseszinses. Ist das durchschaut, schauen die Euro-Retter 
plötzlich sehr alt aus.
Darauf zu warten, ist in Anbetracht der begrenzten 
intellektuellen Fähigkeiten und des Unwillens 
unserer politischen Elite, einfältig.  
Mut macht allein die Tatsache, 
dass auch dieses Spiel einem natürlichen 
Ende entgegen strebt: 
„Jedes Papiergeldsystem kehrt früher oder später 
immer zu seinem inneren Wert zurück – Null." 
Voltaire (1694-1778)
Dass dieser Tag nahe ist steht fest, 
und dass wir uns aus der Sklaverei des 
Zinseszinses befreien, ist das Gebot dieser 
und der nun folgenden Zeit. 
Jahn J Kassl
Dieser "Kommentar" erging als "Leserbrief" an sämtliche Tageszeitungen
und Wochenmagazine in Österreich, Deutschland und der Schweiz.
Brasiliens Bauern machen es vor – Jahn J Kassl: