9. August 2012

MARIO MONTI: REGIEREN OHNE PARLAMENT, JJK



Italiens Staatsschulden belaufen sich aktuell
auf 1,9 Billionen Euro, Standard & Poor’s (S&P)
stuft die Kreditwürdigkeit 15 italienischer Banken herab
und der Ministerpräsident Mario Monti, fühlt sich dazu
berufen, Europa „gute Tipps“ zu geben!

„Wenn sich Regierungen vollständig durch die Entscheidungen
ihrer Parlamente binden ließen, ohne einen eigenen
Verhandlungsspielraum zu bewahren, wäre das
Auseinanderbrechen Europas wahrscheinlicher als
eine engere Integration.“ (Der Spiegel)

Demokratie geht vom Volk aus und dieses
wird durch das Parlament vertreten!
Doch genau das möchte das leitende Mitglied
der Bilderberger und Goldman Sachs–Berater Monti
aushebeln, daher gibt er derartige Ratschläge. Zufall?

„In der Politik geschieht nichts zufällig.
Und wenn etwas geschieht, kann man sicher sein,
dass es auch in dieser Weise geplant war.“
(32. US-Präsident Franklin Delano Roosevelt 1882-1945)

Geht es nach Monti, sollen die Regierungen tun
und lassen können was sie wollen.
Wenige, bestimmen über uns alle!
Das Parlament ist nur lästiges Beiwerk.

Nicht, dass das neu wäre, nein,
aber nun wird es auch offiziell ausgesprochen:
Willkommen in der Diktatur.

„Die Spannungen, die in den letzten Jahren die Euro-Zone
begleiten, tragen bereits die Züge einer psychologischen
Auflösung Europas“, führt der Italiener,
im deutschen Nachrichtenmagazin weiter aus.

Damit liegt er wohl richtig.
Jedoch die Spannungen wurden durch die verantwortungslose Geldbeschaffungspolitik der EZB und der FED erzeugt
und Monti war und ist Teil dieses Systems!

Der Bock wird zum Gärtner, die Totengräber des Euros
und der EU spielen vermehrt die klugen Ratgeber – ein
weit verbreitetes Phänomen -  jetzt, da das Spiel längst
verloren ist.

So verkehrt ist unsere Welt.

„Der Horizont der meisten Menschen
ist ein Kreis mit dem Radius 0.
Und das nennen sie ihren Standpunkt.“
Albert Einstein (1879-1955)

Dass Montis Standpunkt einen weiteren Radius
aufweist, ist anzunehmen. Als führendes Mitglied
der Trilateralen Kommission – denn auch diesem elitären Kreis
gehört Italiens Regierungschef an – weiß er, wann und warum
er etwas sagt.

Ob es klug ist, darf bezweifelt werden.
Denn das Ende der Demokratie beschwört immer
finstere Ereignisse herauf.
Und das gilt es mit allen Mitteln zu verhindern.

Mögen wir die „Montis der Politik“ als das erkennen,
was sie sind und nicht als das, was sie vorgeben zu sein.

Darauf vertraue ich.

Jahn J Kassl

Dieser "Kommentar" erging als "Leserbrief" an sämtliche Tageszeitungen
und Wochenmagazine in Österreich, Deutschland und der Schweiz.