Johannes war schon über Wochen eingesperrt.
Die Menschen hatten sich schon daran „gewöhnt“ 
und die anfänglichen Proteste nahmen ab.
Seine Jünger konnten ungehindert zu ihm ins Gefängnis, 
da die Wachen gegen ein Trinkgeld dies ermöglichten.
Johannes der Täufer war weit bekannt und seine Reden 
fielen auf fruchtbaren Boden.
Der Grund seiner Inhaftierung lag darin, 
dass die Römer in ihm einen Mann sahen, 
der für Unruhe unter der Bevölkerung sorgen konnte.
Obwohl Johannes niemals zur Gewalt aufrief, 
so war seine Botschaft doch so revolutionär, 
so dass sich viele militante Gruppierungen 
angesprochen fühlten, gegen Rom vorzugehen.
Hervorzuheben sind die Zeloten, die keine Konfrontation 
mit Rom scheuten. Auch für diese Gruppe war Johannes 
ein Prophet, für viele gar der ersehnte Erlöser, der das 
geknechtete Volk vom Joch der Römer befreien wird.
Doch Johannes lag nichts ferner als dies.
Er predigte die Umkehr, die Demut und gottgefälliges Handeln.
Stark verwurzelt im reinen Glauben, der die Menschen Gott 
näher bringen sollte.
Als ein Bruder der Essener Gemeinde hatte er all das Rüstzeug, 
um den jüdischen Traditionen neues Leben einzuhauchen und 
den Menschen zu wahrer Spiritualität zu verhelfen.
Lange bevor ich zu wirken begann, 
wirkte er und unbeeindruckt von den Geschehnissen 
rund um ihn, sprach er aus, was sich viele dachten.
Oft hielt er den Priestern oder auch dem König den Spiegel vor, 
und beschämt mussten sie seine Kraft akzeptieren.
Die Priester widerwillig und der König sah in ihm einen
„Verrückten“, und solange Ruhe im Volk war, 
ließ er ihn gewähren. Als sich dies jedoch änderte, 
wurde Johannes festgenommen. 
Und die Wochen vergingen, es wurden Monate.
In dieser Zeit begann ich zu wirken.
Ich sprach vom Reich Gottes, von der Liebe 
und die Menschen hörten mir zu. Es wurden immer mehr. 
Vielen konnte ich Heilung geben und manches Wunder 
geschah in dieser Zeit. Lahme konnten gehen und Krüppel 
wurden auf ewig geheilt. Mein Ruf verbreitete sich, 
während Johannes in seiner Zelle begann, zu verstehen.
Im Gegensatz zu ihm, legte ich die Gesetze nicht wortwörtlich 
aus und allgemein gesagt, hatte meine Botschaft einen 
weiteren Radius. Für mich waren in der Schöpfung alle gleich 
und durch die Realität der Liebe waren wir alle miteinander 
verbunden.
Nicht die Entsagung stand bei mir im Vordergrund, 
sondern die Fülle, sobald du ins Gottvertrauen gelangt bist.
Es gab Unterschiede in unseren Botschaften, doch der Kern 
war gleich: Die Hinwendung an Gott, unseren Vater im Himmel. 
Wir standen uns sehr nahe und in der Gemeinschaft der 
Essener konnte ich vieles durch ihn erfahren und lernen. 
Die Klarheit und sein Mut waren unübertroffen.
Seine Jünger berichteten ihm fast täglich ins Gefängnis, 
was sich draußen ereignet und welche Wege mein Leben 
nimmt. In dieser Zeit erkannte Johannes ganz, 
wer ich war und worin meine Botschaft bestand.
„Ist er der Auserwählte?“
Diese Frage beschäftigte ihn bis zum Schluss 
und schließlich erkannte er mich als den, der ich bin.
Er wusste es bereits bei meiner Taufe im Jordan, 
doch ab und zu schlichen sich Zweifel bei ihm ein, 
da ich von der strengen jüdischen 
religiösen Tradition doch abwich.
Wir hatten unsere Aufträge.
Er war der Wegbereiter für mich und 
diese Aufgabe erfüllte er in Vollkommenheit. 
Wie bereits gesagt, war er schon Monate inhaftiert.
Man rechnete eigentlich damit, dass er jederzeit 
entlassen wird. Doch es kam anders.
Der König geriet unter Druck aus Rom. Da er die Unruhen
in seinem Gebiet nicht mehr kontrollieren konnte.
Zu jener Zeit war ein Abgesandter aus Rom zu Besuch 
bei Herodes. Dieser wollte sich aus erster Hand von 
dessen Führungsqualitäten überzeugen.
Er war überrascht, dass ein „Aufwiegler“ 
wie Johannes noch immer an Leben war. 
Unter der Androhung, dem Kaiser einen dementsprechenden 
Bericht vorzulegen, was für Herodes den Verlust von Macht 
und Position bedeutet hätte, entschied er sich in einer 
Blitzaktion zu dem Schritt, Johannes zu enthaupten.
Doch wieder muss die erzählte, und euch vertraute Geschichte 
korrigiert werden, denn es war nicht Salome, die den Kopf 
des Täufers forderte.
Nein, es war eine politische Entscheidung, 
die Herodes aus Angst um sein eigenes Wohlergehen traf.
Zu Ehren des Gastes aus Rom wurde ein Fest gegeben.
Salome, die Tochter des Herodes, tanzte an diesem Fest.
Sie war wunderschön und ein einmaliger Anblick.
Dies wusste Herodes und so wollte er seinen Gast 
wohlstimmen. Doch immer wieder tat der Abgesandte 
seinen Unmut über die Situation in Jerusalem kund.
Um den hohen Gast gnädig zu stimmen, gab er noch am 
selben Abend den Befehl, Johannes zu töten.
Es stimmt auch, dass seine Frau von Johannes nicht 
eben begeistert war, so prangerte er doch ihre Eheschließung, 
als „gesetzlos vor Gott“ an. Doch dies war nicht der Grund dafür,
dass die Ereignisse in dieser Nacht ihren Lauf nahmen.
Zudem mochte Herodes Johannes und oft ließ er ihn aus 
seiner Zelle holen, um mit ihm zu sprechen. 
Die Nachricht, von Johannes` Enthauptung, 
traf die Menschen wie ein Blitz. 
Das Volk fiel in Trauer, Verzweiflung und Wut.
Auch ich war tief getroffen und es bedurfte vieler 
Gespräche mit meinem Vater im Himmel, bis ich 
wieder in mein göttliches Verstehen gelangte.
Nun lag es an mir, weiterzugehen und meine Mission zu erfüllen.
Jerusalem war der Ort, an dem ich die alles umfassende Energie 
der Liebe manifestieren sollte.
Im ständigen Gewahrsein meiner Göttlichkeit, 
begann sich auch mein Auftrag zu verwirklichen.
Johannes ging in die Arme Gottes ein und Ihm wurden 
alle Ehrungen der geistigen Welt zuteil.
Sein damaliges Leben wirkt auch heute noch nach, 
im kollektiven Bewusstsein der Menschen.
Rechtschaffenheit, Hingabe, Bedingungslosigkeit und die 
Reinheit des Herzens sind die Qualität, welche durch seine 
Präsenz nachhaltig ins Bewusstsein der Erde gelangte.
Zu einer Zeit der tiefen Finsternis, 
in einer Umgebung einem Pulverfass gleich. 
Er ist geehrt und sein Herz verströmt Liebe.
Und diese Liebe wird euch auch heute wieder zuteil.
Denn er ist: Mitten unter euch!
Amen.
JESUS CHRISTUS
Aus dem Buch: Die Jesus Biografie, Teil I, Kapitel III, S 53ff:
http://www.lichtweltverlag.com/de/angebote/buecher/die-jesus-biografie/index.php
Aus dem Buch: Die Jesus Biografie, Teil I, Kapitel III, S 53ff:
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