21. Oktober 2014

Rede des Außenministers Russlands - Sergej Lawrow

vor der 69. UN-Generalversammlung in New York
Vorwort

Geschätzte Leser!

Es liegt auf der Hand: Russlands Präsident Vladimir Putin und 
Russlands Außenminister Sergej Lawrow ist es zu verdanken, 
dass der Kelch eines Atomkrieges, den die Verrückten in Washington 
laut Obamas neuer „Erstschlagdoktrin“ sogar zu gewinnen glauben, 
an der Welt bisher vorüberging.

Die Besonnenheit dieser herausragenden Politiker von Weltformat 
und Weltrang hält die Hoffnung, dass die US- und NATO Ambitionen 
von der „Neuen Weltordnung“ scheitern und womöglich sind wir in 
diesen Tagen Zeugen dieses Scheiterns.

Obama und sein Gefolge oder richtiger sein Gesindel, 
werden zunehmend entlarvt. Es tritt überdeutlich hervor, 
dass es Washington und seinen Vasallen längst nicht um 
den Frieden oder die Demokratie, die sie für ihre Verbrechen 
regelmäßig vorschieben, geht, sondern nur darum, ihre globale 
Agenda der Beherrschung der ganzen Menschheit, durchzusetzen.

Dabei ist den „Henkern der Menschheit“ jedes Mittel recht. 
Jedoch immer mehr Menschen erkennen das und immer mehr 
Menschen stehen auf, erwachen und sehen, wo die Guten sind 
und wo Bösen.
Das Umdeuten der Wahrheit funktioniert nicht mehr wirklich 
und die Deutungshoheit der globalisierten Pressehuren und der 
westlichen Politikdarsteller verliert an Kraft und bröckelt an allen 
Ecken und Enden. 

Hier wird ein System entlarvt, das 
unüberwindbar galt und es werden 
die Systemträger entlarvt, die sich 
selbst für unbesiegbar hielten. 

In einer beispiellosen Hybris, sind die Anführer diesseits und 
jenseits des Atlantiks, absolut unwillig und unfähig ihre Absichten 
und Handlungen an die neuen Tatsachen dieser Zeit anzupassen, 
was nur deren eigenen Untergang beschleunigen wird und muss.

Dafür spricht auch die hier veröffentlichte Rede von Sergej 
Wiktorowitsch Lawrow dem längst dienenden Außenminister 
der Welt (seit 2004 im Amt) auf der 69. Sitzung der UN-
Generalversammlung.

Fern von diplomatischen Floskeln bringt Lawrow die aktuelle 
geopolitische Lage, die Rolle der USA und der EU-NATO-Vasallen 
auf den Punkt. Lawrow ist die tiefe Sorge um das Wohl der ganzen 
Menschheit anzusehen und anzumerken. Wie kaum ein Staatsmann 
dieser Welt, vermag er die großen Zusammenhänge zu sehen und 
auf die Verwerfungen, für die allein die „westliche Allianz“ 
verantwortlich zeichnet hinzuweisen: 

„Die westliche Allianz mit der USA an der Spitze tritt als Kämpferin 
für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte innerhalb 
einzelner Länder auf, agiert jedoch in der internationalen Arena von 
den genau entgegengesetzten Positionen aus, verwirft das in der 
UN-Charta festgelegte demokratische Prinzip der souveränen Gleichheit 
der Staaten und versucht, für alle zu entscheiden, was gut und was 
schlecht ist.“ 

Es ist hoch an der Zeit auf die Rothschilds, die Rockefellers, 
Warburgs, dem Komitee der 300, die Bilderberger, den CFR, 
die Clintons, die Familie Bush, auf Barack Hussein Obama, 
auf die weltweit gesteuerten Einheitsmedien und auf Europas 
desaströse Politik-Opportunisten in Brüssel, Berlin, Paris und 
London ein Licht zu werfen, damit die Menschheit erkennen kann, 
welche diabolischen Naturen sich hier anmaßen - fern jeder 
Rechtsprechung - Weltpolitik zu betreiben. 

Und ohne Zweifel: Diesem Licht sind die hier, stellvertretend für 
alle „Diener des Bösen“ genannten Namen, zunehmend ausgesetzt. 

Diese Welt steht noch
- dank Putin und Lawrow!

Für mich eine unbestrittene wie einfache Tatsache,  
der ich hier gerne und auch durch diese Veröffentlichung, 
Ausdruck verleihe.

In Liebe

Jahn J Kassl 


Rede des Außenministers Russlands,  
Sergej Lawrow, vor der 69. UNO-Generalversammlung, 
New York, 27. September 2014 

Geehrter Herr Vorsitzender!
Damen und Herren!

Heute zeichnet sich immer stärker der Widerspruch zwischen der 
Erfordernis von kollektiven, partnerschaftlichen Handlungen im 
Interesse der Ausarbeitung von adäquaten Antworten auf für alle 
gemeinsame Herausforderungen und dem Streben mehrerer Staaten 
nach Vorherrschaft und nach einer Wiedergeburt des archaischen 
Blockdenkens ab, welches auf Kasernendisziplin und der unzulänglichen 
Logik „meine eigenen – die anderen“ basiert.

Die westliche Allianz mit der USA an der Spitze tritt als Kämpferin 
für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte innerhalb 
einzelner Länder auf, agiert jedoch in der internationalen Arena von 
den genau entgegengesetzten Positionen aus, verwirft das in der 
UN-Charta festgelegte demokratische Prinzip der souveränen Gleichheit 
der Staaten und versucht, für alle zu entscheiden, was gut und was 
schlecht ist.

Washington deklarierte offen sein Recht auf den einseitigen Einsatz 
von militärischer Stärke wo auch immer für die Verteidigung der eigenen Interessen. Militärische Interventionen wurden zur Norm und zwar trotz 
der Tatsache, dass alle in den letzten Jahren von den USA unternommenen Gewaltoperationen jammervoll endeten.

Der Festigkeit des internationalen Systems wurden heftige Schläge 
erteilt: die NATO-Bombardements Jugoslawiens, 
der Einmarsch im Irak, der Überfall auf Libyen, 
der Misserfolg in Afghanistan. Nur dank intensiver 
diplomatischer Bemühungen wurde eine Aggression gegen Syrien im 
Jahr 2013 verhindert. Unwillkürlich drängt sich das Gefühl auf, dass 
das Ziel der verschiedenen „Farbrevolutionen“ und anderer Projekte 
zum Sturz von unbequemen Regimen die Provozierung von Chaos 
und Instabilität ist.

Jetzt wurde die Ukraine das Opfer einer solchen Politik. 
Die dortige Situation brachte die existierenden tiefgehenden 
Systemmängel der bestehenden Architektur im Euro-Atlantik-Raum 
zum Vorschein. Der Westen schlug den Kurs auf eine „vertikale 
Strukturierung der Menschheit“ nach seinen eigenen, durchaus nicht 
harmlosen Standards ein.  

Nachdem sie den Sieg im Kalten Krieg und 
den Beginn des sogenannten „Endes der 
Geschichte“ erklärt hatten, richteten sich 
die USA und die Europäische Union auf die 
Ausweitung des sich unter ihrer Kontrolle
befindlichen geopolitischen Raums aus, 
ohne dabei auf die Ausgewogenheit der 
legitimen Interessen aller 
Völker Europas zu achten.

Die westlichen Partner reagierten nicht auf unsere zahlreichen 
Warnungen bezüglich der Unzulässigkeit der Verletzung der 
Prinzipien der UN-Charta und der Schlussakte von Helsinki und 
wichen jedes Mal der ernsthaften gemeinsamen Arbeit zur Schaffung 
eines einheitlichen Raums für gleiche und unteilbare Sicherheit und Zusammenarbeit vom Atlantik bis zum Pazifik aus. 

Abgelehnt wurde der russische Vorschlag zur Ausarbeitung 
eines Europäischen Sicherheitsvertrags. Man sagte uns direkt, 
dass juridisch verpflichtende Sicherheitsgarantien nur Mitglieder der Nordatlantikallianz haben können, welche sich damals trotz der früher 
gegebenen gegenteiligen Versprechungen weiterhin gegen Osten bewegte. 

Der augenblickliche Übergang der NATO zu feindlicher Rhetorik, 
zur Beendigung der Zusammenarbeit mit Russland sogar 
zulasten der eigenen Interessen des Westens, zum ergänzenden 
Ausbau der militärischen Infrastruktur an den russischen Grenzen 
entblößte die Unfähigkeit der Allianz, ihren zur Zeit des Kalten 
Krieges zugrunde gelegten genetischen Code zu ändern.


Die USA und die Europäische Union unterstützten 
den Staatsstreich in der Ukraine und begannen, vorbehaltlos alle Handlungen der selbsternannten 
Kiewer Machthaber zu rechtfertigen, welche Kurs 
nahmen auf die gewaltsame Unterdrückung jenes Teils des ukrainischen 
Volkes, welcher die Versuche zurückwies, dem ganzen Land eine 
verfassungswidrige Ordnung aufzudrängen, und die eigenen Rechte 
auf Muttersprache, Kultur und Geschichte verteidigen wollte. 

Gerade dieser aggressive Angriff auf diese Rechte veranlasste 
die Bevölkerung der Krim, ihr eigenes Schicksal in die eigenen 
Hände zu nehmen und eine Wahl zugunsten der Selbstbestimmung 
zu treffen. Das war eine absolut freie Wahl, was auch immer diejenigen 
ersinnen, welche in erster Linie die Schuld für den inneren Konflikt in 
der Ukraine tragen.


Versuche, die Wahrheit zu verdrehen und Fakten hinter haltlosen Anschuldigungen zu verbergen, wurden in allen Etappen der Ukrainekrise unternommen.  

Nichts getan wird für die Ausforschung und 
Bestrafung der Schuldigen an den blutigen Februarereignissen auf dem Maidan, am 
Massentod von Menschen in Odessa, Mariupol 
und anderen Gebieten der Ukraine. 

Bewusst werden die Ausmaße der schrecklichen humanitären 
Katastrophe verkleinert, welche durch die Handlungen der 
ukrainischen Sicherheitskräfte im Südosten der Ukraine ausgelöst 
wurde. Vor einigen Tagen kamen neue erschreckende Tatsachen 
zum Vorschein, als in der Nähe von Donezk Massengräber
entdeckt wurden. 

Trotz der UNO-Sicherheitsratsresolution 2166 
wird die Durchführung einer sorgfältigen und
unabhängigen Untersuchung der Umstände für 
den Absturz des malaysischen Passagierflugzeugs
über ukrainischem Territorium verzögert. 

Die Schuldigen für alle diese Verbrechen müssen gefunden 
und dem Gericht übergeben werden. Andernfalls kann man 
nur schwer eine nationale Aussöhnung in der Ukraine erwarten.

Russland ist aufrichtig an der Wiederherstellung des Friedens 
im Nachbarland interessiert und das müssen alle verstehen, die 
wenigstens ein bisschen über die Geschichte der tiefgehenden 
brüderlichen Beziehungen zwischen den beiden Völkern Bescheid 
wissen. Der Weg für eine politische Beilegung ist bekannt: noch im 
April dieses Jahres verpflichtete sich Kiew in der Genfer Erklärung 
Russlands, der Ukraine, der USA und der EU zum unverzüglichen 
Beginn eines breiten gesamtnationalen Dialogs unter Teilnahme 
aller Regionen und politischen Kräfte der Ukraine mit dem Ziel einer Verfassungsreform. 

Die Umsetzung dieser Verpflichtung würde allen Ukrainern ermöglichen, 
eine Übereinkunft darüber zu treffen, wie man in Entsprechung mit den 
eigenen Traditionen und der eigenen Kultur leben kann, und würde es 
der Ukraine ermöglichen, zu der für sie organischen Rolle eines Bindeglieds zwischen verschiedenen Teilen des europäischen Raums zurückzukehren, 
was zweifellos die Beibehaltung und Achtung ihres blockfreien, 
neutralen Status durch alle voraussetzt. 

Wir sind überzeugt, dass bei gutem Willen und bei Ablehnung der 
Unterstützung der „Kriegspartei“ in Kiew, welche das ukrainische 
Volk in den Abgrund einer nationalen Katastrophe zu stürzen versucht, 
ein Ausweg aus der Krise durchaus erreichbar ist.

Der Weg zu ihrer Überwindung wurde geöffnet durch die Erreichung 
eines Waffenstillstandsabkommens im Südosten der Ukraine auf Basis 
der Initiativen der Präsidenten Petro Poroschenko und Wladimir Putin. 
Unter Teilnahme von Vertretern Kiews, Donezks, Lugansks, der OSZE 
und Russlands werden praktische Maßnahmen zur konsequenten 
Verwirklichung dieser Vereinbarungen ausgearbeitet, darunter die 
Trennung der Konfliktparteien, der Abzug von schweren Waffen der 
ukrainischen Streitkräfte und der Volksmilizen und die Einrichtung 
eines Monitorings durch die OSZE. Russland ist bereit, weiterhin 
aktiv bei der Weiterentwicklung der politischen Beilegung zu helfen, 
und zwar sowohl im Rahmen des sich gut bewährt habenden Minsker
Prozesses als auch in anderen Formaten. Aber es muss völlig klar sein, 
dass wir das für den Frieden, die Ruhe und das Wohlergehen des 
ukrainischen Volkes tun, und nicht, um irgendjemandes Ambitionen entgegenzukommen. Absolut ohne Zukunft sind Versuche, auf Russland 
Druck auszuüben und es zur Aufgabe seiner Werte, von Wahrheit und Gerechtigkeit zu zwingen.

Ich gestatte mir einen Exkurs in die jüngere Geschichte.
Als Bedingung für die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen mit 
der Sowjetunion im Jahr 1933 forderte die Regierung der Vereinigten 
Staaten von Moskau Garantien für die Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten der USA und Verpflichtungen, keine Handlungen zur Veränderung des politischen und sozialen Systems Amerikas zu 
unternehmen. Damals fürchtete man in Washington das Revolutionsvirus 
und solche Garantien wurden in den Beziehungen zwischen Amerika und 
der Sowjetunion festgelegt. Vielleicht ist es sinnvoll, zu diesem Thema zurückzukehren und die damalige Forderung der amerikanischen Regierung universell zu stellen. Warum sollte keine Deklaration der Generalversammlung über die Unzulässigkeit einer Einmischung in die inneren Angelegenheiten 
von souveränen Staaten angenommen werden, über die Nichtanerkennung 
von Staatsstreichen als Methode zum Machtwechsel? 

Es ist an der Zeit, aus der internationalen Kommunikation 
Versuche des illegalen Drucks der einen Staaten auf andere völlig 
auszuschließen. Die Sinnlosigkeit und die Kontraproduktivität von 
einseitigen Sanktionen sind am Beispiel der amerikanischen 
Blockade Kubas offensichtlich.

Die Politik von Ultimaten, die Philosophie der Überlegenheit und der Dominanz entsprechen 
nicht den Erfordernissen des 21. Jahrhunderts 
und treten in Widerspruch zu den objektiven 
Prozessen der Formierung eines polyzentrischen, demokratischen Weltsystems.

Russland fördert eine positive, vereinigende Agenda. 
Wir waren und werden immer offen sein für die Diskussion 
der schwierigsten Fragen, wie unlösbar sie zu Beginn auch 
scheinen mögen. Wir sind bereit, Kompromisse und einen 
Interessensausgleich zu finden und gegenseitige Zugeständnisse 
zu machen, jedoch nur dann, wenn das Gespräch ehrlich, 
respektvoll und gleichberechtigt ist.

Die Minsker Abkommen vom 5. und 19. September über einen 
Ausweg aus der Ukrainekrise, der Kompromiss über das Inkrafttreten 
des Assoziierungsabkommens zwischen Kiew und der EU sind gute 
Beispiele zur Nachahmung, ebenso wie die endlich verkündetet 
Bereitschaft Brüssels, in Verhandlungen über eine Freihandelszone 
zwischen der Europäischen Union und der Zollunion aus Russland, 
Weißrussland und Kasachstan einzutreten, wie das Präsident 
Wladimir Putin schon im Jänner dieses Jahres vorschlug.

Russland tritt konsequent ein für die Harmonisierung der 
Integrationsprojekte in Europa und Eurasien. Die Ausarbeitung 
von politischen Richtlinien und Fristen für eine solche „Konvergenz 
der Integrationen“ wäre ein realer Beitrag zur OSZE-Arbeit zum 
Thema „Helsinki plus 40“. Zu einer anderen wichtigen Richtung
dieser Arbeit sollte ein pragmatisches, entideologisiertes Gespräch 
über die militärpolitische Architektur im Euro-Atlantik-Raum gemacht 
werden, damit nicht nur die Mitglieder der NATO und der Organisation 
des Vertrags über kollektive Sicherheit sondern alle Länder der Region, 
darunter auch die Ukraine, Moldawien und Georgien, sich in einer 
gleichen und unteilbaren Sicherheit fühlen und nicht vor die falsche 
Wahl gestellt werden: „entweder mit uns oder gegen uns“.

Es dürfen keine neuen Trennungslinien in Europa zugelassen werden, denn unter den Bedingungen 
der Globalisierung können sich diese Linien in 
eine Wasserscheide zwischen dem Westen und 
der übrigen Welt verwandeln.

Man muss ehrlich sagen: niemand hat ein Monopol auf die Wahrheit, 
niemand mehr ist imstande, die globalen und regionalen Prozesse den
eigenen Notwendigkeiten unterzuordnen. Heute gibt es keine Alternative 
zur Bildung eines Konsenses bezüglich der Regeln für eine nachhaltige 
globale Verwaltung unter den neuen historischen Bedingungen und unter 
voller Achtung der kulturellen und zivilisatorischen Vielfalt der Welt sowie 
bei einer Vielzahl von Entwicklungsmodellen. Einen solchen Konsens zu 
jeder Frage zu erreichen wird schwierig sein, vielleicht auch beschwerlich. 
Aber die Erkenntnis, dass in jedem Staat die Demokratie die „schlechteste Verwaltungsform außer allen anderen“ ist, musste sich ebenfalls lange den 
Weg bahnen, bevor Winston Churchill nicht sein Verdikt fällte. 

Es ist Zeit, die Unausweichlichkeit dieses Axioms auch in 
internationalen Angelegenheiten zu begreifen, in welchen 
heute ein riesiges Demokratiedefizit herrscht. Natürlich müssen 
gewisse Staaten Jahrhunderte alte Stereotypen überwinden und 
sich von den Ansprüchen auf ewige Ausschließlichkeit lossagen. 
Aber einen anderen Weg gibt es nicht.  

Solidarische Bemühungen können nur auf den 
Prinzipien der gegenseitigen Achtung und der gegenseitigen Interessensberücksichtigung 
aufbauen, wie das zum Beispiel im Rahmen 
des UNO-Sicherheitsrats, der „Gruppe der 
Zwanzig“, der BRICS-Staaten und der 
Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit 
geschieht.

Die Theorie über die Vorteile der kollektiven Arbeit wird durch die 
Praxis bestätigt: das sind der Fortschritt bei der Beilegung der 
Situation rund um das iranische Atomprogramm, die erfolgreiche 
Beendigung der chemischen Abrüstung Syriens. Bezüglich chemischer 
Waffen hätten wir übrigens gerne eine ehrliche Auskunft über den 
Zustand der chemischen Arsenale in Libyen. Wir verstehen, 
dass unsere NATO- Kollegen, welche 
dieses Land unter Verletzung einer UNO-Sicherheitsratsresolution 
zerbombten, die von ihnen geschaffene Willkür nicht „aufrühren“ 
wollen. 
Das Problem der unkontrollierten libyschen Chemiearsenale ist 
jedoch zu ernst, um vor ihm die Augen zu schließen. 
Ich denke, der UNO-Generalsekretär muss seine 
Verantwortung auch in dieser Frage zeigen.

Das Wichtigste ist heute, die globalen Prioritäten zu sehen und 
diese nicht zu Geiseln einer einseitigen Agenda zu machen. 
Bei den Vorgehensweisen zur Regelung von Konflikten ist höchst 
akut die Aufgabe von doppelten Standards notwendig. Insgesamt 
sind alle damit einverstanden, dass die Hauptaufgabe in der 
entschlossenen Bekämpfung der Terroristen besteht, welche immer 
größere Gebiete im Irak, in Syrien, in Libyen, in Afghanistan und in 
der Sahara-Sahel-Zone unter ihre Kontrolle bringen wollen. Wenn 
dem so ist, dann darf diese Aufgabe nicht ideologischen Schemen 
oder der Bestrebung von persönlichen Abrechnungen zum Opfer 
gebracht werden. Die Terroristen müssen, mit welchen Losungen 
sie sich auch immer bedecken, außerhalb des Gesetzes bleiben.

Dabei muss der Kampf gegen den Terrorismus natürlich auf der 
festen Basis des Völkerrechts aufbauen. Eine wichtige Etappe in 
diesem Kampf war die einstimmige Annahme einer Serie von UNO-Sicherheitsratsresolutionen, darunter unlängst zum Problem 
der ausländischen Terroristen. Versuche, gegen die Charta unserer 
Organisation zu handeln, tragen nicht zu einem Erfolg der gemeinsamen 
Bemühungen bei. Der Kampf gegen die Terroristen auf dem Gebiet 
Syriens muss in Zusammenarbeit mit der syrischen Regierung 
geschehen, welche ihre Bereitschaft dazu klar zum Ausdruck brachte.

Damaskus zeigte schon durch Taten seine Fähigkeit zur Kooperation 
mit der internationalen Gemeinschaft, als es seine Verpflichtungen
im Rahmen des Programms zur Liquidierung der Chemiewaffen erfüllte.

Seit Beginn des „Arabischen Frühlings“ appellierte Russland, 
diesen nicht den Extremisten zu überlassen und eine Einheitsfront 
des Widerstands gegen die wachsende Terrorgefahr zu bilden. 
Wir warnten vor der Versuchung, praktisch jeden, der sich zum 
Feind Assads erklärte, zum Verbündeten zu nehmen: mögen das
„al-Qaida“, „Dschabhat an-Nusra“ oder andere „Weggefährten“ 
eines Regimewechsels sein, darunter auch der „Islamische Staat 
im Irak und der Levante“, der jetzt im Zentrum der Aufmerksamkeit 
steht. Wie sagt man: „Besser zu spät als gar nicht“. 

Russland leistet nicht das erste Mal einen realen  
Beitrag im Kampf gegen den „Islamischen Staat“ 
und andere Terrorformationen in der Region. 
Es erfolgen von uns umfangreiche Lieferungen von Waffen und
militärischer Technik an den Irak, an Syrien und andere Länder 
des Nahen Ostens und Nordafrikas und wir werden weiterhin deren Anstrengungen zur Niederwerfung der Terroristen unterstützen.

Die Terrorgefahr erfordert eine komplexe Vorgehensweise, 
wenn wir ihre Gründe ausrotten und nicht dazu verurteilt sein
wollen, nur auf ihre Symptome zu reagieren. Der „Islamische Staat“ 
ist nur ein Teil des Problems. Wir schlagen vor, unter der Ägide des UNO-Sicherheitsrats eine tiefgreifende Untersuchung der Bedrohungen 
von Extremismus und Terrorismus auf dem Gebiet des Nahen Ostens 
und Nordafrikas in ihrer Gesamtheit vorzunehmen. Eine komplexe Vorgehensweise setzt auch die Untersuchung von langjährigen 
Konflikten voraus, in erster Linie des arabisch-israelischen. Die 
Ungelöstheit des Palästinaproblems im Laufe vieler Jahrzehnte 
bleibt nach weit verbreiteter Meinung einer der Hauptfaktoren
für die Instabilität in der Region und hilft den Extremisten bei
der Anwerbung von immer wieder neuen Dschihadisten.

Ein weiterer, buchstäblich schreiender Bereich für die gemeinsame 
Arbeit ist die Vereinigung der Bemühungen zur Umsetzung der 
Beschlüsse der UNO- Generalsversammlung und des UNO-Sicherheitsrats 
für die Bekämpfung des Ebolavirus.  
Unsere Ärzte arbeiten bereits in Afrika. 
Geplant ist die zusätzliche Lieferung von humanitärer Hilfe, 
Medizintechnik, Medikamenten und Spezialisten für die Unterstützung 
des UNO-Programms in Guinea, Liberia und Sierra Leone.

Die auf den Ruinen des Zweiten Weltkriegs geschaffene UNO tritt in 
das siebzigste Jahr ihrer Gründung ein. Wir alle sind verpflichtet, das 
Jubiläum dieses Großen Sieges würdig zu begehen und dem Andenken 
an alle im Namen der Freiheit und des Rechts jedes Volks auf 
Selbstbestimmung des eigenen Schicksal Gefallenen die Ehre zu 
erweisen.

Die Lehren dieses schrecklichen Kriegs so wie auch der gesamte 
Verlauf der Ereignisse in der heutigen Welt erfordern, die Bemühungen 
zu vereinigen und einseitige Interessen und nationale Wahlzyklen zu 
vergessen, wenn es um die Bekämpfung globaler Bedrohungen für die 
gesamte Menschheit geht.  

Es darf nicht zugelassen werden, dass der 
nationale Egoismus über die kollektive 
Verantwortung die Oberhand erlangt.
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Quelle: 17.10.2014, englisches Original: 
http://www.paulcraigroberts.org; deutsche Bearbeitung:  
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Putin spricht: Ich hoffe das Washinton hört - Paul Craig Roberts: 
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