Eine aktuelle Studie der Universität Princeton kommt
zu einem verblüffenden Ergebnis: Die USA sind keine 
Demokratie mehr, weil
politische Entscheidungen nicht 
mehr den Wünschen der Bürger, sondern den
Interessen 
einer kleinen Wirtschafts-Elite dienen. 
Die Erkenntnisse sind auch in außenpolitischer Hinsicht
wichtig: Wenn Konflikte – wie jener gegen Russland
– 
eskalieren, geht es der US-Regierung nicht um die 
Interessen des amerikanischen Volkes, sondern 
um knallharte kommerzielle Erwägungen.
Leidenschaftliche Transatlantiker argumentieren gerne, dass, 
wer die US-Politik kritisiert, gleichzeitig Verrat übe an einer 
der ältesten und vitalsten Demokratien
der Welt. Gerade im 
Konflikt mit Russland werden unermüdlich die
„westlichen 
Werte“ bemüht, die es zu verteidigen gelte. Da wird Russland 
dann als faschistisches Land diffamiert, womit eine nüchterne
Auseinandersetzung mit den Fakten unmöglich wird. In der 
EU und in Deutschland
ist dieser Trend ebenfalls zu beobachten. 
So werben die EU-Politiker und Angela
Merkel unermüdlich für 
das Freihandelsabkommen TTIP, welches als der reine
Segen
gepriesen wird, das im Interesse der europäischen Arbeitnehmer 
unbedingt
abgeschlossen werden müsse.
Doch nun hat eine Studie der Universität Princeton untersucht, 
in wessen Interessen
die amerikanischen Politiker wirklich 
agieren. Das Fazit des Studienautors
Martin Gilens, der die 
Untersuchung gemeinsam mit Benjamin I. Page von der 
Northwestern Universität durchgeführt hat, ist ernüchternd:
„Das zentrale Ergebnis unserer Forschung ist, dass die 
Wirtschafts-Eliten und organisierte Gruppen, die Wirtschafts-
Interessen
vertreten, einen substantiellen unabhängigen Einfluss 
auf die Politik der
US-Regierung haben. Gruppen, die die Interessen 
der Masse der Amerikaner
vertreten sowie einzelne,
durchschnittliche 
Bürger, haben dagegen wenig bis gar keinen Einfluss auf die
Politik.“
Die Forscher haben zu diesem Zweck Meinungsumfragen 
analysiert
und herausgefunden, dass sich von den Ergebnissen 
dieser Umfragen so gut wie
nichts in einer konkreten politischen 
Umsetzung wiederfinden lässt. Ganz anders
dagegen die Umfragen 
unter den Eliten: Deren Wünsche schaffen es in einer
erstaunlichen 
Kontinuität, am Ende die konkrete Politik der Regierungen zu
Kontinuität, am Ende die konkrete Politik der Regierungen zu
beeinflussen.
Die Studie widerlegt handelsübliche Untersuchungen, die immer 
noch einhellig ergeben, dass die Regierung das tue, was die 
Mehrheit wünscht.
Doch Gilens kommt zu einem anderen Ergebnis:
„In den Vereinigten Staaten regiert die Mehrheit nicht,
zumindest 
nicht in dem Sinn, dass es eine Kausalität zwischen den Wünschen 
der
Bevölkerung und den Gesetzen gibt. Sobald
eine Mehrheit 
anderer Meinung ist als die Wirtschafts-Eliten oder organisierte 
Gruppen, verliert die Mehrheit. Obwohl in den USA das 
Mehrheitsprinzip
in die Verfassung eingebaut ist, stellen 
wir fest: Selbst wenn ziemlich große
Mehrheiten eine 
bestimmte Politik wollen, bekommen sie sie nicht.“
Dies führt zu einer Aushöhlung der Demokratie:
„Unsere Analyse zeigt, dass die Mehrheit der Amerikaner 
tatsächlich wenig Einfluss auf die Politik ausübt, die von 
der Regierung
betrieben wird. Natürlich genießen die 
Amerikaner das Wahlrecht, die Freiheit
der Rede und die 
Versammlungsfreiheit. Doch wir glauben: Wenn die
Versammlungsfreiheit. Doch wir glauben: Wenn die
Gesetzgebung
von mächtigen Wirtschafts-Organisationen 
und einer kleinen Gruppe von einflussreichen
Amerikanern 
dominiert wird, dann ist die
Behauptung Amerikas, eine 
demokratische Gesellschaft zu sein, ernsthaft
gefährdet.“ 
Es spricht immerhin für die USA als einem freien Land, 
das eine
Elite-Universität aus dem eigenen Land zu diesem 
verstörenden Urteil kommt. Und tatsächlich wächst gerade
verstörenden Urteil kommt. Und tatsächlich wächst gerade
unter den amerikanischen Eliten der Widerstand gegen eine 
selbstherrliche Politik der Regierung, die sich anmaßt, in der 
Welt als moralische
Ordnungsmacht aufzutreten, doch im 
eigenen Land gegen die Bürger agiert. Die
Problematik, 
die Colin Crouch in seinem lesenswerten Buch zur 
Postdemokratie beschrieben hat, hat sich nämlich
weiter
verschärft.
In der politischen Diskussion in Europa sind die Erkenntnisse 
der Studie in mehrfacher Hinsicht wichtig: Zum einen muss 
die europäische
Öffentlichkeit, so sie etwa aus unabhängigen 
Medien und zu eigenen
Denkleistungen fähigen Politikern besteht, 
bei Vereinbarungen mit den USA größte Vorsicht walten lassen. 
Das
gilt aktuell für das TTIP, welches unter dem Gesichtspunkt, 
dass die
US-Regierung nicht für ihre Wähler, sondern für 
ausgewählte Lobbys spricht,
eigentlich unannehmbar ist.  
Die Skepsis gilt auch für den blinden Gehorsam der
EU-Politiker 
in Fragen der Außenpolitik: Spätestens bei den Russland-
Sanktionen
zeigt sich, dass die Interessen der europäischen 
Arbeitnehmer ebenso wie jene der europäischen 
Wirtschaftstreibenden ignoriert werden. 
Auch die aktuelle Flüchtlings-Lage spiegelt
das Problem 
wieder: Syrien und Libyen, von wo aktuell die meisten 
Flüchtlinge
kommen, wurden von den Amerikanern 
destabilisiert. Auch hier wurden, wendet man
die Ergebnisse 
der Studie an, nicht die Interessen des amerikanischen Volkes 
vertreten, sondern jene eines, wie es die Autoren nennen, 
„voreingenommenen Pluralismus“ – also einflussreicher
„voreingenommenen Pluralismus“ – also einflussreicher
Partikularinteressen. Die EU steht heute
wegen dieser Politik 
vor dem moralischen Scherbenhaufen: Tausende Menschen 
sterben auf ihrer Flucht, und niemand in der europäischen 
Politik ist Manns
genug zu sagen, dass konkreten Menschen 
geholfen werden muss – völlig
unabhängig von einer 
möglichen „Ermutigung“ für andere Flüchtlinge. Dieses 
simple menschliche Prinzip ist in einem gewaltigen 
System-Versagen preisgegeben
worden. Die Folge ist, 
dass die Politik in Europa – einst erwachsen auf
humanitären 
Idealen und egalitären Überzeugungen – zu einem Apparat 
der ökonomischen Vorteils-Maximierung
für kleine, aber 
einflussreiche Gruppen verkommt.
Die größte Gefahr für Europa besteht in einer weitergehenden 
Anpassung des europäischen demokratischen Systems an die 
von der Studie
bloßgelegte amerikanische Realität: 
Auch in der EU dominieren Lobby-Gruppen.
 
Der Schlachtruf der EUphoriker nach den
„Vereinigten Staaten von Europa“ muss daher
als gefährliche Drohung entlarvt werden.
Das gilt sowohl für die Nationalstaaten als
auch für die EU-Organisationen. Das
Fiasko 
um Griechenland zeigt, dass auch bei innereuropäischen
um Griechenland zeigt, dass auch bei innereuropäischen
Konflikten die
Interessen von einflussreichen Gruppen 
wie dem IWF, der EZB, den Banken und den
politischen 
Arbeitsplatz-Sicherungs-Vereinen Vorrang vor dem haben, 
wofür sich
Wähler entscheiden. Die Aufgabe des demokratischen 
Prinzips hat in den USA bereits
zu sozialen Verwüstungen 
geführt – wie gerade alle jene bestätigen werden, die Amerika
lange als gelobtes Land in puncto Freiheit und Chancengleichheit
gesehen haben.
geführt – wie gerade alle jene bestätigen werden, die Amerika
lange als gelobtes Land in puncto Freiheit und Chancengleichheit
gesehen haben.
Die europäische Selbstzerfleischung, wie wir sie am
griechischen Beispiel sehen, wird dazu führen, dass
die entmündigende Amerikanisierung auch auf dem
alten Kontinent zur Seuche wird.
Zu verhindern ist diese Entwicklung 
wohl nur, wenn die Bürger Europas
die ihnen verbliebenen Freiheitsrechte
wohl nur, wenn die Bürger Europas
die ihnen verbliebenen Freiheitsrechte
exzessiv nutzen und eine schlafwandelnde 
politische und wirtschaftliche Elite stoppen,
ehe das Modell Europa endgültig ein Fall für
die historischen Museen geworden ist.
politische und wirtschaftliche Elite stoppen,
ehe das Modell Europa endgültig ein Fall für
die historischen Museen geworden ist.
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Englischer Beitrag:http://talkingpointsmemo.com/livewire/
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Englischer Beitrag:http://talkingpointsmemo.com/livewire/
princeton-experts-say-us-no-longer-democracy
Deutscher Beitrag: Deutsche Wirtschafts Nachrichten: 
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/04/26/princeton-
studie-als-warnung-an-europa-usa-sind-keine-demokratie-mehr/ 
Wem
dient Obama? SANANDA:   
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