Von Peter Orzechowski
Die Wellen schlagen hoch in den Medien: Obama agiere
endlich wie ein
Friedensnobelpreisträger, jubeln die
Kommentatoren. Im Interview mit CBS für
die Sendung
60 Minutes
hatte der US-Präsident erklärt, dass alle
militärischen Abenteuer und
Stellvertreterkriege für
die Welt und für die USA sinnlos seien. Will er als
Friedensstifter aus dem Amt scheiden? Ich teile die
Euphorie nicht. Obama kann
man nicht an seinen
Worten messen, sondern nur an seinen Taten.
Kriege
sollen nicht mehr die US-Außenpolitik prägen –
weil alle Stellvertreterkriege
der jüngeren Vergangenheit
gescheitert seien, kündigt Obama an. Der Irakkrieg sei
ein »Fehler«
gewesen. Obama: »Die
Republikaner, die
jetzt wollen, dass wir im Irak einmarschieren, sind
dieselben,
die immer noch Schwierigkeiten haben, anzuerkennen, dass
das ein
Fehler war.«
Auch
vom Syrien-Engagement der USA distanziert er sich
auf einmal: »Ich war von Anfang an skeptisch
gegenüber
der Idee, dass wir im Endeffekt einen Stellvertreterkrieg
in Syrien
starten sollen.« Alle bisherigen Bemühungen »
haben nicht
funktioniert«.
In Afghanistan habe man
13 Jahre lang Krieg geführt –
das Ergebnis stehe in überhaupt keinem Verhältnis
zu dem
enormen »Investment«, das die Amerikaner hineingesteckt
hätten.
Obama:
»Es wäre eine schlechte
Strategie, wenn am Ende das
einzige Maß für die Führungsrolle und Stärke
Amerikas darin
besteht, dass wir weitere 100 000 oder 200 000
Soldaten nach
Syrien oder zurück in den Irak schicken, oder vielleicht nach
Libyen, oder vielleicht in den Jemen; und wir dann dorthin
gehen, nicht nur, um
die Polizei zu sein, sondern diese Regionen
zu regieren. Wenn wir diesen
Fehler wieder machen,
dann Schande über uns!«
So
weit zu den neuen, wie immer großen Worten eines US-Präsidenten,
der wie kaum
ein anderer die Öffentlichkeit täuscht. Aktueller Fall:
Gleichzeitig mit Obamas
»Friedens«-Interview bestätigen amerikanische Regierungsvertreter, die Regierung
Obama habe aus der Luft 112
Paletten Munition für dschihadistische Kämpfer in
Syrien abgeworfen.
Das meldete Kurt Nimmo gestern auf Kopp
Online* und
berief sich dabei auf den amerikanischen
Fernsehsender CNN.
Auch
nicht zuObamas Friedensworten passt, dass er gleichzeitig
einen Flottenverband zu den von China beanspruchten Spratly-Inseln
schickt, um dort in den
territorialen Gewässern zu operieren.
Wir
sollten auch nicht vergessen, wie Obamas Regierung am
19. Dezember 2009 den bis
dahin größten Verteidigungsetat der
US-Geschichte in Höhe von 720 Milliarden
Dollar beschloss. Der
Etat ist seit 2009 nur geringfügig reduziert worden. Das
ist doch
höchst verwunderlich, weil die Stationierungskosten für die
US-Truppen
im Irak und in Afghanistan wegfallen.
Wie
vereinbaren sich im Übrigen Obamas Friedensschwüre
und die Aussage seines
damaligen Verteidigungsministers
Chuck Hagel am 7. Mai 2014, das Pentagon habe
die Absicht,
seine militärische Präsenz weltweit zu festigen?
»Gegenwärtig
sind US-Militärs in ungefähr 100 Ländern präsent.
Weltweit sind das etwa 400 000
Mann… Der Entwurf unseres
Budgets und die Verteidigungsstrategie geben klar zu
verstehen,
dass wir ungeachtet der Reduzierung der Streitkräfte nicht einfach
in Garnisonen zurückkehren werden«, sagte Hagel in Chicago im
Council on Global Affairs.
Zwingend
notwendig ist diese weltweite militärische Präsenz
auch wegen einer neuen Strategie des Pentagon, die unter
Obama ausgearbeitet wurde: »Das US-Militär muss in der
Lage sein, innerhalb von einer Stunde einen präzisen
Angriff mit konventionellen Waffen irgendwo in der Welt
durchzuführen.« General James Cartwright vom US-Marine-
Korps stellte diese Forderung im April 2010 auf.
auch wegen einer neuen Strategie des Pentagon, die unter
Obama ausgearbeitet wurde: »Das US-Militär muss in der
Lage sein, innerhalb von einer Stunde einen präzisen
Angriff mit konventionellen Waffen irgendwo in der Welt
durchzuführen.« General James Cartwright vom US-Marine-
Korps stellte diese Forderung im April 2010 auf.
Dieser
»Prompt Global Strike« (PGS) soll auf drei Wegen
erfolgen: durch Interkontinentalraketen mit konventioneller
Bestückung – abgefeuert von Raketenbasen oder U-Booten –
durch Hyperschall-Cruise-Missiles, die von Bombern aus
gestartet werden, sowie durch weltraumgestützte Laserwaffen.
erfolgen: durch Interkontinentalraketen mit konventioneller
Bestückung – abgefeuert von Raketenbasen oder U-Booten –
durch Hyperschall-Cruise-Missiles, die von Bombern aus
gestartet werden, sowie durch weltraumgestützte Laserwaffen.
Und
noch ein Fakt zur Beurteilung des Friedensnobelpreisträgers:
Seit seinem
Amtsantritt haben die USA die systematische
Tötung von »Terroristen« in aller Welt – ohne rechtsstaatliche
Tötung von »Terroristen« in aller Welt – ohne rechtsstaatliche
Gerichtsverfahren – mithilfe von Drohnen
ausgeweitet.
Obama
genehmigt Woche für Woche die »Liste der Zielscheiben«,
»die kontinuierlich auf den neuesten
Stand gebracht wird und
Personen aus der ganzen Welt aufführt, die als
schädlich für
die Vereinigten Staaten und deren Interessen beurteilt werden
und
heimlich, unter Vorwurf des Terrorismus, zum Tode
verurteilt wurden«,
berichtet die New York
Times.
»Die
endgültige moralische Bewertung« stehe dem Präsidenten
zu,
besonders wenn »sich bei dem
Terroristen, der durch eine
Drohne getroffen würde, seine Familie befindet«.
Warum
stoppt also Obama nicht als Erstes den Drohnenkrieg?
Er tut genau das
Gegenteil: Das US-Militär will die Nutzung von
Drohnen in Kriegs- und
Krisengebieten in den kommenden vier
ahren deutlich ausweiten, sagte ein
ranghoher Mitarbeiter des
Pentagon dem Wall
Street Journal am 17. August 2015.
Die
Armee wolle damit ihre Aufklärungs- und Angriffsfähigkeiten
in Ländern wie der
Ukraine, dem Irak oder Syrien sowie in Regionen
wie dem Südchinesischen Meer
und Nordafrika verbessern. Auch die
Kapazität für tödliche Einsätze solle
massiv vergrößert werden,
so das Wall
Street Journal weiter.
Die
nun geplante Ausweitung der Einsätze wäre die erste seit 2011.
Damals wurden
die Einsätze unter Präsident Barack Obama massiv
ausgedehnt.
Lassen wir also
bei der Beurteilung Obamas lieber
seine Taten sprechen und nicht seine schönen
Worte.
_______________________________________________
Quelle: http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/peter-orzechowski/obamas-neue-luegen.html
_______________________________________________
Quelle: http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/peter-orzechowski/obamas-neue-luegen.html
* http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/kurt-nimmo/obama-wirft-5-tonnen-munition-fuer-dschihadisten-ab-die-gegen-russland-und-die-syrische-armee-kaem.html
Peter Orzechowski ist seit 1978 als Journalist und als erfolgreicher Sachbuchautor tätig.
Obama
lügt, Westen pariert – JAHN J KASSL:
Obama
Anklage auf Mord – JAHN J KASSL:
http://lichtweltverlag.blogspot.co.at/2015/02/obama-anklage-auf-mord-jjk.htmlDas Lichtweltportal ist frei von Werbung und verzichtet
auf jede direkte externe Verlinkung, um die
Klarheit der
Homepage und reine Schwingung der Beiträge zu
gewährleisten. Der
Lichtweltverlag und der Autor
führen über alle auf dieser Webseite
veröffentlichten
Inhalte ausnahmslos keinerlei Korrespondenz.