28. März 2012

ZEITGEMÄSSER PAPST, Jahn Johannes


Der Papst.

Zum Auftakt seiner Lateinamerika-Reise spart er nicht
mit „klaren“ wie „belehrenden“ Worten.

Die marxistische Ideologie der Führung in Kuba sei nicht
mehr „zeitgemäß“ und so wie die Ideologie einst begriffen
worden sei, entspräche sie heute nicht mehr „der Realität“,
führte der Pontifex Maximus in seinem erhabenen Duktus aus.

Puh. Mit offenem Mund bleibt man ob dieser Chuzpe staunend zurück.

„Nicht zeitgemäß“, urteilt  Benedikt XVI.  – das Kehren
vor der eigenen Tür ist seine Sache nicht und auch nicht die,
der römischen Kirche; denn Kubas Kommunismus ist eine
Quelle der Frische, im Vergleich zu den erstarrten Strukturen
dieser Institution, die sich seit Jahrhunderten einbunkert
und längst schon von allen guten Geistern verlassen ist.
Realitäts-und menschenfremd, unnachgiebig bei allen reformistischen
Bemühungen, die von der Basis ausgehen und eingedenk
des zweiten Vatikanischen Konzils, des „Konzils der Öffnung“ ,
agiert Rom stur am Kirchenvolk vorbei;
und nun stellt sich dieser Pontifex hin
und maßregelt allen Ernstes Kubas Führung,
indem er dieser „Realitätsfremde“ vorwirft.

Gute Nacht Papsttum, gute Nacht Rom.

Der selbsternannte Stellvertreter Gottes auf Erden  behält sich vor,
auch weiterhin den klugen Ratgeber zu mimen, jedoch einem
„Klugscheißer“ gleich, verfehlt er konsequent -  seit er dieses Amt
inne hat - den Ton und auch die Themen. Das Evangelium weiß Rat
und es stünde Benedikt gut an, dieses nicht nur zu predigen,
sondern auch selbst zu verinnerlichen:

„Aber was siehst du den Splitter, der im Auge deines Bruders ist,
aber den Balken der in deinem Auge ist, nimmst du nicht wahr?“
(Lukas Evangelium 6,41)

In Anbetracht dieser wiederholten Fehleinschätzungen seines Amtes
und seiner Person, täte dieser römische Bischof jedoch gut daran,
bis zu seiner Abdankung einfach zu schweigen.

Damit erwiese er „seiner Kirche“ den größten Dienst,
denn seine Wortspenden zeugen von einer Hybris,
die kaum zu überbieten ist.

Möge den Menschen, die sich der römischen Kirche
nahe fühlen, eine zeitgemäße Führung beschieden werden
und ich vertraue darauf, dass sich auch in dieser
Glaubensgemeinschaft alles zum Besseren wendet,

Ihr Jahn Johannes 

Dieser "Kommentar" erging als "Leserbrief" an sämtliche Tageszeitungen und Wochenmagazine in Österreich, Deutschland und der Schweiz.


Das Kreuz mit der Kirche – Jahn Johannes: