11. Oktober 2013

ASSAD IM SPIEGEL-GESPRÄCH, JJK


INTELLEKTUELLE HUREN 

Wie leben Sie mit dieser Schuld, Herr Assad?“
SPIEGEL GESPRÄCH MIT DEM SYRISCHEN DIKTATOR
(DER SPIEGEL 41/7.10.2013) 

Dies ist der aktuelle Spiegelaufmacher und damit ist der Sinkflug
des ehemaligen Flaggschiffes der „freien und unabhängigen Presse“
im deutschen Sprachraum prolongiert. Was bisher vor allem die deutsche
Bildzeitung vermochte, nämlich Menschen vorzuverurteilen, gelingt nun
auch der „Qualitätspresse“ überaus überzeugend und auf tiefem Niveau.
Weder die USA noch die UNO konnten bisher den geringsten Beweis
vorlegen, dass Assads Truppen für den Giftgaseinsatz gegen sein eigenes
Volk (21.August 2013) verantwortlich wären und dennoch schießen sich
die Spiegelredakteure auf Assad ein, als säßen sie dem Leibhaftigen selbst
gegenüber; und ganz im Gegenteil: Alle Indizien sprechen eine andere wie
deutliche Sprache - und es kann durchaus davon ausgegangen werden,
dass auch das Massaker von Hula (25.-26 Mai 2012) von einer der
Rebellengruppen, der Gangs und Banden, die in Syrien mit
westlicher Bewaffnung wüten, begangen wurde.

Assad jedenfalls distanziert sich davon klar und wiederholt dies
auch in diesem Interview. Den Spiegel kümmert das alles nicht.
Im „Gespräch“, das einem Verhör gleicht (woher nehmen die
Spiegel- Leute eigentlich dieses Selbstverständnis und diese Präpotenz)
werden Baschar Hafiz al-Assad 72 Fragen unterbereitet, die allesamt im
Grundton anklagend, feindselig und anmaßend sind.

DER SPIEGEL sieht sich gar dazu veranlasst dem verfassungsgemäß
per Referendum gewählten Staatspräsidenten Syriens zum Rücktritt
aufzufordern: „Mit einen Rücktritt würden sie ihrem Volk viel Leid ersparen.“
Dabei beruft man sich auf den Friedensnobelpreisträger, Kriegstreiber,
FEMA-Konzentrationslagerbetreiber und RFID-Verchipper Barack Hussein
Obama. „Ein Führer, der seine eigenen Bürger abschlachtet und Kinder mit
Giftgas tötet“ habe jeglichen Anspruch verwirkt, sein Land weiter zu
regieren, wird der „Drohnenbomber“ im SPIEGEL zitiert.
Obama, der weltweit Kinder abschlachten lässt und Mütter tötet,
der in Wildwestmanier Uranmunition verpulvert (Irak), der Drohnenmassaker
an Zivilisten (Afghanistan, Pakistan, Jemen) und mittlerweile auch an
den eigenen US-Staatsbürgern (Michael Hastings, 18.6.2013) begeht,
wird vom SPIEGEL als „Kronzeuge“ gegen Assad angeführt.
Geht es verkehrter?
 
Ist nicht das, was man Assad andichtet,
für Obama längst Alltag!?  

Zynischer, verlogener und perfider kann regimetreuer,
angepasster und wahrheitsferner Journalismus, wie in diesem
Spiegel-Interview vorexerziert, nicht sein. Investigativ, das heißt:
„nachforschend“, „ausforschend“, „enthüllend“, „aufdeckend“ (Duden),
ist da gar nichts; und man stelle sich vor, ein Reporter würde es wagen,
an Obama die Frage zu richten, ob er denn nicht zurücktreten möge in
Anbetracht der zig US-Kriege, der täglichen Exekutionen durch Killerdrohnen
auf seinen direkten Befehl hin oder deshalb, da er keine gültige US-
Geburtsurkunde vorlegen kann?  

 „Das Schlimmste heute ist die sogenannte Qualitätspresse.
Da sind schlechte Leute, ästhetisch, moralisch, human.
Schlechte Leute und schlechte Journalisten, das gehört ja alles zusammen.
Sie machen ihren Beruf schlecht, sie machen ihr Leben schlecht,
sie machen die Wörter schlecht, sie machen die Luft schlecht“
Peter Handke, Schriftsteller (News 48/12)  

Es lohnt sich, dieses ASSAD-Verhör zu lesen,
damit sie einen Eindruck erhalten, was gemeint ist,
so von der „freien und unabhängigen Presse“ die Rede ist,
als deren Flaggschiff sich der SPIEGEL zweifelsfrei auch
heute noch versteht.
Vollendet wird dieses erbärmliche Trauerspiel des Journalismus
durch das Spiegel-Cover: Assad der schmallippige,
skrupellose und geisteskranke Massenmörder.
Bewusst oder unbewusst - für die Leser ist es leicht,
die beabsichtigte Botschaft des Magazins sofort zu erfassen.
Und diese ist klar: Du brauchst gar nicht erst zu lesen oder dich
bis Seite 86 durcharbeiten – diese Bild sagt dir gleich, wer die
Guten und wo die Bösen sind.  

Ich frage: Wie leben Sie mit dieser Schuld,
die sie mit diesem „Gespräch“ auf sich geladen haben,
da sie - anstatt zu fragen - zur Anklage schreiten und anstatt
kritisch zu sein, verurteilten?
Wie leben sie damit, dass sie Assad einfach als Diktator bezeichnen,
während sie Obama, der der ganzen Welt das US-Diktat aufzwingt,
mit einem Heiligenschein umranden, der an Penetranz kaum noch
zu überbieten ist?

Wie kommen sie überhaupt auf die Idee,
Obama als „moralische Instanz“ anzuführen?

Wie leben sie damit, dass sie sich für die westliche Agenda der
Weltherrschaft (NWO) instrumentalisieren lassen, anstatt den
Menschen von der Wahrheit und den tatsächlichen Zusammenhängen
 – auch wenn es für sie unbequem ist – zu berichten?
Wie leben sie damit? Oder geht ihnen das alles am A…. vorbei,
da die Hybris auch bei ihnen voll durchgeschlagen hat? 

Bereits 1880 gibt der Zeitungspublizist John Swinton den Menschen einen
Einblick in das wirkliche Mediengeschäft. Als Ehrengast bei einem Bankett,
das ihm die Führer der Zeitungszunft ausrichteten, sprach jemand ehrende
Worte über die „unabhängige Presse“, worauf der Geehrte antwortete: 

"So etwas gibt es bis zum heutigen Tage nicht in der Weltgeschichte,
auch nicht in Amerika: eine unabhängige Presse. Sie wissen das,
und ich weiß das. Es gibt hier nicht einen unter Ihnen, der es wagt,
seine ehrliche Meinung zu schreiben. Und wenn er es täte, wüsste er
vorher bereits, dass sie niemals im Druck erschiene. Ich werde wöchentlich
dafür bezahlt, dass ich meine ehrliche Meinung aus dem Blatt, mit dem ich
verbunden bin, heraushalte. Andere von Ihnen erhalten ähnliche Bezahlung
für ähnliche Dinge, und wenn Sie so verrückt wären, Ihre ehrliche Meinung
zu schreiben, würden Sie umgehend auf der Straße landen, um sich einen
neuen Job zu suchen. Wenn ich mir erlaubte, meine ehrliche Meinung in
einer der Papierausgaben erscheinen zu lassen, dann würde ich binnen
24 Stunden meine Beschäftigung verlieren.
Das Geschäft der Journalisten ist, die Wahrheit zu zerstören,
schlankweg zu lügen, die Wahrheit zu pervertieren, sie zu morden,
zu Füßen des Mammons zu legen und sein Land und die
menschliche Rasse zu verkaufen zum Zweck des täglichen
Broterwerbs. Sie wissen das, und ich weiß das, also was soll das
verrückte Lobreden auf eine freie Presse? Wir sind Werkzeuge und
Vasallen von reichen Männern hinter der Szene. Wir sind Marionetten.
Sie ziehen die Strippen und wir tanzen an den Strippen. Unsere Talente,
unsere Möglichkeiten und unsere Leben stehen allesamt im Eigentum
anderer Männer. Wir sind intellektuelle Prostituierte."
John Swinton, (1829-1901), Chefredakteur der New York Times
während der 1860er Jahre

Fazit: Dieses Spiegel-Gespräch macht deutlich,
dass sich an der „Zerstörung der Wahrheit zum Zweck
des täglichen Broterwerbs“ seither nichts geändert hat. 

Und im Übrigen fordere ich das bedingungslose
Grundeinkommen als Geburtsrecht für alle Menschen von 0-99 

Jahn J Kassl

Dieser "Kommentar" erging als "Leserbrief" an sämtliche Tageszeitungen
und Wochenmagazine in Österreich, Deutschland und der Schweiz.



Yes, we S(c)an - JAHN J KASSL:
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