Beitrag von F. William Engdahl
Vorwort von Jahn J Kassl
Spirituelles Russland
»Die westlichen Völker haben den Ackerbau aufgegeben
und wollen
alle nur herrschen. Über sich selbst herrschen
geht nicht, also machen sie sich auf die Suche nach Kolonien
und Märkten.« Leo Tolstoi (1828-1910), russischer Schriftsteller
Und auf dieser Suche nach Kolonien stoßen die westlichen
Völker,
allen voran die Vereinigten Staaten von Amerika mit
der EU-NATO im Schlepptau,
nun auf Russland und Eurasien.
Mit denkbar ungeeigneten Methoden und mit einer
Arroganz,
die Ihresgleichen sucht, sollen Russland und auch China zum
Einlenken
und zur Aufgabe ihrer vitalen nationalen Interessen
gezwungen werden.
Eine in der Menschheitsgeschichte einmalige Propagandaschlacht
wurde entfesselt, die westlichen Alphamedien und Alphapolitiker
Lügen auf Teufel komm raus
und so, dass es selbst den politisch
wenig Interessierten längst dämmert, welches verantwortungslose
Spiel hier betrieben wird. Wiederstand regt sich überall, Leit(d)-
Medien verlieren Leser und Auflage und Politiker verlieren
Wähler und Rückhalt in der
Bevölkerung.
Die Wahlbeteiligung auf Kommunalwahlebene zur Bremischen
Bürgerschaft
(Landtag) lag jüngst bei lediglich 38,3 Prozent.
Deutlicher kann ein Votum
nicht ausfallen, deutlicher kann
Ablehnung nicht ausgedrückt werden.
Jedoch weder für unsere Mainstream Medien noch für unsere
Politiker Grund ihr Verhalten abzuändern. Ganz im Gegenteil!
Unsere Eliten sind heute an dem Punkt ihrer Hybris
angelangt, an
dem sie von sich aus zu einem Wandel
nicht mehr fähig sind.
Folglich
beschleunigt sich die deren Untergang, da sie unfähig
sind, die Auswirkungen ihres
Handels richtig einzuschätzen.
Gerade am Beispiel der vom Westen verursachten Ukraine-Krise
zeigt sich dies überdeutlich.
Die »Regionalmacht Russland« (O-Ton Obama) weiß sich,
trotz Sanktionen und westlichem
Propagandakrieg, richtig zu
verhalten
und wird von einem Präsidenten angeführt, der sich
seinem Land wirklich verpflichtet
fühlt und der unter allen
Umständen Schaden vom eigenen Volke abwenden will -
und es
auch kann.
Somit prallen hier zwei Welten, zwei Glaubenssysteme
aufeinander. Russland und China, an gleichwertiger Partnerschaft
mit dem
Westen interessiert und Washingtons neokonservative
Kriegsfalken auf die Unterwerfung
und freiwillige Kapitulation
Russlands und Eurasiens abzielend, um in der Folge
der
ganzen Welt die »Neue Weltordnung« (NWO) aufnötigen.
Heute erleben wir das Scheitern dieses großen Plans der
Orion-Eliten, denn die neue Weltordnung
wird es
nicht geben! Weder mit noch ohne Russland.
Und dafür sorgen nicht nur wir, die wir zunehmend erwachen
oder
Putin, der mit aller Kraft dagegenhält, sondern dafür sorgen
vor allem die
Kriegstreiber in Washington und in der Nato selbst,
da mit jeder neuen Lüge die
Fallhöhe, von der aus sie schließlich
stürzen, zunimmt. Weder Napoleon noch Hitler sahen ihren
eignen Untergang voraus, und
dieser kam dennoch!
Fazit: Auch die angelsächsische Weltherrschaft geht,
wie jedes Imperium, an innerer Zersetzung, Dekadenz
und Hybris zugrunde. Und womöglich ist der Westen nur
noch einen Steinwurf vom »Ackerbau« entfernt.
Ps.: Russland hingegen wird von einem neuen Geist erfasst
und dieser
lässt sich, wie F. William Engdahl in seinem Artikel
zur 9. Mai Feier, dem Tag
des Siegs über Nazideutschland,
ausdrückt, »nur als spirituell beschreiben«.
Einen Beitrag, den ich an dieser Stelle
sehr gerne mit Ihnen teile.
Jahn J Kassl
Militärparade in Moskau:
»Warum ich dabei geweint habe«
Von F. William Engdahl
In Russland ist gerade Ungewöhnliches geschehen,
Von F. William Engdahl
In Russland ist gerade Ungewöhnliches geschehen,
das unsere Welt vielleicht dem
Frieden einen Schritt
näher gebracht hat, weg von der Gefahr eines drohenden
neuen Weltkrieges. So unwahrscheinlich es auch scheinen mag:
Im ganzen Land
erinnerten sich die Menschen an die 27, wenn
nicht gar 30 Millionen
Sowjetbürger, die aus dem Zweiten
Weltkrieg nicht mehr heimkehrten.
Doch was wir am 9. Mai,
dem Tag des Sieges über Nazideutschland,
überall in Russland erlebten, lässt
sich eigentlich nur spirituell
beschreiben; es war weit mehr als das Gedenken
an den 70. Jahrestag
des Endes des Zweiten Weltkriegs 1945. Die bewegenden
Ereignisse
zeigten eine Stimmung, die der Autor so in seinem Leben noch nie
gesehen hat.
Die Veranstaltung war in
jeder Hinsicht außergewöhnlich.
Allen Beteiligten war bewusst, dass sie die
Geschichte prägten.
Es war nicht die übliche Darstellung der militärischen
Stärke
Russlands zum 9. Mai. Natürlich wurde auch das modernste
russische
Rüstungsgut präsentiert, darunter die beeindruckenden
neuen T-14-Armata-Panzer und
die Suchoi-Su35-Kampfflugzeuge.
Es war ein wahrhaft beeindruckendes Schauspiel.
Im militärischen Teil der
Feierlichkeiten traten zum ersten Mal
Elitesoldaten der chinesischen
Volksbefreiungsarmee auf, die
in gemeinsamer Formation mit russischen Soldaten
marschierten.
Das allein sollte ausreichen, den neokonservativen Kriegsfalken
in der EU und in Washington Schauer das Rückgrat hinunter zu
jagen – sofern sie
überhaupt Rückgrat besitzen. Die Allianz
zwischen den beiden großen eurasischen
Mächten Russland
und China entwickelt sich rasant zu etwas Neuem, das die
Wirtschaftsdynamik der Welt verändern wird, weg von einer
von Schulden,
Wirtschaftskrise und Kriegen geprägten
Dynamik hin zu entstehendem allgemeinem Wohlstand
und Entwicklung, wenn wir das Unsrige dazu beitragen.
Mit seinem Besuch ehrte
Chinas Präsident Xi nicht nur sehr
deutlich den russischen Sieg und dessen
Bedeutung für China,
sondern er traf auch mit Wladimir Putin zusammen.
Bei dem Gespräch herrschte Einigkeit, dass Chinas neue
Hochgeschwindigkeits-Eisenbahn-Infrastruktur der Neuen
Hochgeschwindigkeits-Eisenbahn-Infrastruktur der Neuen
Seidenstraße Eingang in
die Planung der Eurasischen
Wirtschaftsunion finden wird. Die Union besteht
zurzeit
aus Russland, Weißrussland, Kasachstan und Armenien,
weitere
Beitrittskandidaten stehen bereit. Was jetzt wie
ein offensichtlicher Schritt
wirkt, war
bisher alles andere als
gewiss.
Die beiden großen
eurasischen Länder haben umfangreiche
bilaterale Verträge über die Lieferung
von Erdöl und Erdgas
sowie Handelsverträge und Vereinbarungen über militärische
Zusammenarbeit abgeschlossen, um ihre Wirtschaftsinfrastruktur
zu integrieren.
Nach seinem Treffen mit Xi erklärte Putin vor
der Presse: »Die Integration der
Eurasischen Wirtschaftsunion
und der Seidenstraßen-Projekte bedeutet ein neues
Niveau
der Partnerschaft; sie impliziert einen gemeinsamen
Wirtschaftsraum auf
dem Kontinent.«
Damit wird Zbigniew
Brzezińskis schlimmster geopolitischer
Albtraum wahr. Und mit seiner und der
Washingtoner Kriegsfalken
kurzsichtig-dummen geopolitischen Strategie hatte
Brzeziński für
Peking und Moskau klar gemacht, dass ihre einzige Hoffnung auf
souveräne
Entwicklung frei vom Diktat der einzigen Supermacht
Washingtons und der Wall
Street darin besteht, einen Währungs-
und Wirtschaftsraum unabhängig von der
Dollar-Welt aufzubauen.
Die Parade der Guten
Der ungewöhnlichste Teil
der ganztägigen Veranstaltungen
war aber nicht die Vorstellung militärischen
Geräts in einer
Zeit, in der die NATO
nicht nur gegenüber Russland mit dem
Säbel rasselt, sondern militärisch in der
Ukraine eingreift,
um Russland zu einem wie immer gearteten Krieg zu
provozieren.
Das Ungewöhnliche der
Siegesparade vom 9. Mai war der
Erinnerungsmarsch der Bürger, eine symbolische
Parade,
die als der »Marsch des Unsterblichen Regiments« bekannt
ist, ein Zug
durch die Straßen Moskaus zum berühmten,
schönen Roten Platz. Der Platz erhielt
seinen Namen übrigens
nicht, wie viele im Westen meinen, von den »roten«
Bolschewiken,
sondern von Zar Alexei Michailowitsch Mitte des 17. Jahrhunderts
nach einem russischen Wort, das heute »rot« bedeutet.
Ähnliche
»Unsterbliches-Regiment«-Paraden gab es gleichzeitig
in ganz Russland, von
Wladiwostok bis St. Petersburg und
Sewastopol auf der jetzt russischen Krim.
Insgesamt nahmen zwölf Millionen Russen daran teil.
In einer Atmosphäre der
Ehrerbietung und Ruhe zogen
etwa 300 000 Russinnen und Russen – die
meisten mit
Fotos oder Porträts von Angehörigen, die nicht aus dem
Krieg
zurückgekehrt waren – an dem schönen sonnigen
Frühlingstag durch Moskau zum
Roten Platz, an dem
auch der Amtssitz des Präsidenten, der Kreml, liegt.
Die Gesichter Tausender und
Tausender normaler Russen
zu sehen, strahlend vor Optimismus über ihre Zukunft,
Junge und sehr Alte, unter ihnen auch Veteranen des
Großen Vaterländischen
Krieges, wie er in Russland heißt,
rührten den Autor zu Tränen. Im Lächeln und
in den Augen
der Demonstranten lag keine Rückschau auf die Schrecken
dieses
Krieges, sondern es zeigte sich eine Geste liebenden
Respekts und Dankbarkeit
für diejenigen, die ihr Leben gaben,
damit das heutige Russland geboren wurde –
ein neues, in
die Zukunft schauendes Russland, das im Zentrum des Aufbaus
einer
Alternative steht. Einer Alternative nicht nur zu der
Eine-Welt-Diktatur unter
einer »Dominanz auf allen Ebenen«
des Pentagon und eines Dollar-Systems, das
auf Schulden
und Betrug aufgebaut ist. Ganz Russland vermittelte ein
Gefühl,
gut und siegreich zu sein.
Das
Gefühl haben nur wenige in der heutigen Welt.
Als die Fernsehkameras
Präsident Putin ins Bild nahmen,
der dort mitging, sah man ihn frei und offen
unter Tausenden
von Bürgern, er hielt ein Bild seines verstorbenen Vaters, der
im Krieg gedient hatte und 1942 schwer verwundet worden war.
Putin war nicht
von gepanzerten Fahrzeugen umgeben wie jeder
US-Präsident seit dem Kennedy-Mord
1963, sofern er es überhaupt
wagt, einer Menschenmenge so nahe zu kommen. In
Putins Nähe
waren drei oder vier Sicherheitsleute, aber Tausende normaler
Russen umringten ihn direkt, einen der einflussreichsten
Staatsmänner der
Gegenwart. Nirgends war auch nur
eine Spur von Angst erkennbar.
Meine Tränen
Meine Tränen über die
stillen Demonstranten und Putin unter
ihnen waren eine unbewusste Reaktion
darauf, wie wenig
vorstellbar ein solcher friedlicher, ernster Gedenkmarsch
in
meinem eigenen Land, den Vereinigten Staaten von Amerika,
heute ist. Es gab
keine »Sieges«-Märsche, nachdem US-Truppen
den Irak zerstörten, keine
Siegesmärsche nach Afghanistan,
keinen Siegesmarsch nach Libyen.
Amerikaner
können heutzutage nur Kriegen von Tod
und Zerstörung gedenken, Veteranen kommen zurück,
gezeichnet von Traumata und Strahlenschäden, die
von der eigenen
Regierung ignoriert werden.
Diese Veränderung in
Amerika hat sich in denselben 70 Jahren
seit Ende des Krieges vollzogen, als
wir – Amerikaner und Russen,
damals natürlich die Sowjetunion – Seite an Seite
Hitler und das
Dritte Reich besiegt hatten.
Heute schlägt sich die Regierung
der Vereinigten Staaten
auf die Seite von Neonazis in der Ukraine, um Russland
zu provozieren.
Ich dachte darüber nach,
wie sich meine Landsleute in den
paar Jahrzehnten verändert haben.
Vom
reichsten Land der Welt, dem Zentrum von Erfindung,
Innovation, Technologie und
Wohlstand haben wir es in
70 Jahren fertiggebracht, unser Land durch eine
Truppe
dummer, superreicher Oligarchen mit Namen wie
»Rockefeller«, »Gates«, »Buffett« und ihren Gehilfen
in der Bush-Dynastie ruinieren zu lassen.
Diesen
narzisstischen Oligarchen war die Größe der
Amerikaner herzlich egal, sie
betrachteten uns Bürger
nur als Plattform, um ihren kranken Traum der
Weltherrschaft zu realisieren.
Und wir haben es
zugelassen.
Ich sage Ihnen ein
Geheimnis, das ich jüngst entdeckt habe.
Die amerikanischen Oligarchen sind
nicht allmächtig, sie sind
keine neuen Illuminaten oder Götter, wie uns manche
weismachen
wollen. Sie sind nicht allwissend.Sie kommen ungeschoren mit
Mord davon, weil wir es zulassen. Wir sind von ihrer Aura der
Macht hypnotisiert. Würden wir uns erheben und sagen:
Mord davon, weil wir es zulassen. Wir sind von ihrer Aura der
Macht hypnotisiert. Würden wir uns erheben und sagen:
»Diese dummen
Möchtegern-Kaiser haben keine Kleider an!«,
ihre Macht würde schwinden wie
Zuckerwatte in heißem Wasser.
Und genau das fürchten
sie. Deshalb schicken sie US-Soldaten
nach Texas, um Kriegsspiele gegen
US-Bürger zu inszenieren;
deshalb zerrissen sie nach dem 11. September die
Verfassung
und die Bill of
Rights. Deshalb schufen sie das Ministerium für
Innere Sicherheit.
Deshalb versuchen sie, unsere Bürger so in
Angst und Schrecken zu versetzen,
dass sie sich ungetestete
Impfstoffe gegen Ebola und andere Impfstoffe
verpassen lassen.
Deshalb sind sie darauf versessen, den freien Ausdruck
politischer
Ideen im Internet zu kontrollieren.
Wenn ich über den
heutigen Zustand Amerikas im Vergleich
zu Russland nachdenke, kommen mir die
Tränen. Die Wirtschaft
der USA liegt in Trümmern; sie wurde von den Fortune-500-
Unternehmen
und Wall-Street-Banken »globalisiert«.
Die Industriearbeitsplätze wurden in den
letzten 25 Jahren
nach China, Mexiko und sogar Russland ausgelagert.
Die
Investition in die Ausbildung junger Menschen wurde
zu einem politisch
korrekten Witz. College-Studenten müssen
sich bei Privatbanken hoch
verschulden, heutzutage mit insgesamt
etwa einer Billion Dollar, um ein Stück
Papier namens »Diplom«
zu erhalten, mit dem sie nach einem nicht existierenden
Job
suchen können.
Die Mitglieder unserer
Regierung in Washington sind zu
Serienlügnern geworden, die uns über den Stand
der Wirtschaft
belügen, seit Präsident Lyndon Johnson während des Vietnamkriegs
das Handels- und Arbeitsministerium anwies, nach Möglichkeiten
zu suchen, die
Zahlen zu fälschen und den inneren wirtschaftlichen
Verfall zu kaschieren.
Dasselbe taten alle Präsidenten nach ihm,
sodass wir heute in einer Märchenwelt
leben, wo uns die
Mainstream-Medien erzählen, wir befänden uns »im sechsten
Jahr des Aufschwungs« und die Arbeitslosigkeit liege nur bei
5,4 Prozent.
Jahr des Aufschwungs« und die Arbeitslosigkeit liege nur bei
5,4 Prozent.
In
Wirklichkeit sind heute mehr als 23 Prozent der Amerikaner
arbeitslos, werden
aber durch clevere Tricks aus der Statistik
hinausdefiniert. Rund 93 Millionen Amerikaner
finden keinen
Vollzeitarbeitsplatz. Es ist nicht der Fehler von Obama oder
Vollzeitarbeitsplatz. Es ist nicht der Fehler von Obama oder
Bush
vor ihm, von Clinton, Bush sen., Reagan oder
Jimmy Carter.
Jimmy Carter.
Wir selbst sind
schuld, weil wir passiv sind, wir haben
ihnen die Macht gegeben, weil wir nicht genug an uns
selbst geglaubt haben.
Wir haben Milliardäre für uns entscheiden lassen, wer
ihnen die Macht gegeben, weil wir nicht genug an uns
selbst geglaubt haben.
Wir haben Milliardäre für uns entscheiden lassen, wer
unser Präsident sein oder wer im Kongress sitzen wird,
weil wir
nicht glaubten, dass wir gut seien.
Umgekehrt legen Russen
heute einen neuen Optimismus über
ihre Zukunft an den Tag, inmitten brutaler
westlicher Wirtschafts-
und Finanzsanktionen, inmitten eines NATO-Krieges in der
Ukraine,
der mehr als eine Million russischsprachiger Ukrainer in die Flucht
nach Russland getrieben hat, trotz der Dämonisierung ihres Landes
in den westlichen
Medien.
Wladimir Putin ist so ungewöhnlich beliebt – die
Zustimmungsrate liegt
bei 83 Prozent –, weil er in
dem Bewusstsein handelt, diese russische Seele zu
vertreten, die Menschen, die gut sind und gerecht,
was die große Mehrheit der
Russen heute fühlt.
Das zeigte sich in den
Gesichtern der Demonstranten vom 9. Mai.
Man konnte spüren, dass es Putin auf
dem Rednerpodest fühlte,
als er in die riesige Menschenmenge blickte. Es war
klar, als
Verteidigungsminister Schoigu, ein russisch-mongolischer, in
Verteidigungsminister Schoigu, ein russisch-mongolischer, in
Tuwa
geborener Buddhist, voller Respekt und Bescheidenheit
mit gesenktem Kopf das
orthodoxe Kreuz schlug, als er durch
den Erlöserturm des Kreml schritt, um
seinen Platz an Putins
Seite einzunehmen. Viktor Baranets, ein bekannter
russischer
Journalist, schrieb: »In dem Moment fühlte ich, dass Schoigu
mit
dieser einfachen Geste alle Russen auf seine Seite brachte.
In dieser Geste lag
so viel Freundlichkeit, so viel Hoffnung,
so viel russisches Verständnis des
Heiligen.«
Die
legendäre russische Seele war am 9. Mai zu spüren,
sie lebt.
Deshalb habe ich am 9.
Mai Tränen vergossen, als ich
Hunderttausende friedliche Russen durch ihre
Hauptstadt
ziehen sah, die Stadt, die die Niederlage von Napoleons
und Hitlers
Armeen erlebt hat. Ich war tief bewegt, als ich
sie langsam, aber zielstrebig
auf den Roten Platz neben
dem Amtssitz ihres Präsidenten gehen sah, in einer
Zeit,
wo das Weiße Haus in Washington von Betonbarrieren,
Stacheldraht und
bewaffneten Wachposten umgeben ist.
Man konnte es in den
Augen der Russen auf den Straßen sehen:
Sie wussten, dass sie gut waren. Sie
waren nicht gut, weil ihre
Väter oder Großväter im Kampf gegen die Nazis
gestorben waren.
Sie waren gut, weil sie stolze Russen sein konnten, stolz auf
ihr
Land nach all den Verwüstungen der letzten Jahrzehnte, zuletzt
durch die
US-gestützte Plünderung während der Harvard-
Schocktherapie
in der Jelzin-Ära.
Ich habe Tränen vergossen
für das, was ich in diesen
normalen Russen sah, und Tränen für das, was in
meinem eigenen Land zerstört worden ist.
Wir Amerikaner haben unseren Sinn dafür verloren,
dass wir gut sind oder es vielleicht wieder werden könnten.
normalen Russen sah, und Tränen für das, was in
meinem eigenen Land zerstört worden ist.
Wir Amerikaner haben unseren Sinn dafür verloren,
dass wir gut sind oder es vielleicht wieder werden könnten.
Wir
haben akzeptiert, dass wir schlecht sind, dass wir überall
auf der Welt töten, dass wir uns selbst und unsere Nachbarn
hassen, dass wir Angst haben, dass wir in einem Klima des
Rassenkriegs leben, dass wir deshalb von aller Welt verachtet
werden.
auf der Welt töten, dass wir uns selbst und unsere Nachbarn
hassen, dass wir Angst haben, dass wir in einem Klima des
Rassenkriegs leben, dass wir deshalb von aller Welt verachtet
werden.
Wir fühlen uns selbst
alles andere als gut, weil wir uns in
einer Art Hypnose befinden, in die uns
ein paar narzisstische
Oligarchen versetzt haben. Eine Hypnose kann man unter
den
richtigen Bedingungen brechen, wir brauchen nur den Mut
dazu aufzubringen.
P.S.: Zum letzten Mal
hatte ich im November 1989 bei einem
öffentlichen Ereignis geweint, als die
Berliner Mauer fiel und
Deutsche – aus Ost und West – gemeinsam auf dem Symbol
der Teilung durch den Kalten Krieg tanzten. Bei einer Rede
vor dem Deutschen
Bundestag schlug der Bundeskanzler
eine Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnverbindung
von Berlin
nach Moskau vor. Damals war Deutschland nicht stark genug,
bedrückt
von Schuldgefühlen über den Krieg, um sich dem
Druck aus Washington zu
widersetzen. Der Architekt dieser
Vision, Alfred Herrhausen, wurde von der
Rote-Armee-Fraktion
aus Langley, Virginia, ermordet. Russland wurde durch die
IWF-Schocktherapie und die kriminelle Jelzin-Familie absichtlich
ins Chaos
gestürzt. Heute besteht für die Welt eine neue,
schönere Möglichkeit,
Herrhausens Traum Wirklichkeit werden
zu lassen – dieses Mal mit Russland,
China und ganz Eurasien.
Das war so schön an der Parade am 9. Mai.
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Quelle: http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/
f-william-engdahl/ein-amerikaner-in-moskau-warum-ich-bei-
der-parade-geweint-habe-.html
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Quelle: http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/
f-william-engdahl/ein-amerikaner-in-moskau-warum-ich-bei-
der-parade-geweint-habe-.html
F. William Engdahl
Nach erfolgreichem
Abschluss seines Studiums der
Politikwissenschaft an der Universität Princeton
(USA)
und einem Aufbaustudium in Vergleichenden
Wirtschaftswissenschaften an
der Universität
Stockholm war er als unabhängiger Ökonom und
Forschungsjournalist zunächst in New York und
später in Europa tätig.
Zu den Schwerpunkten seiner damaligen Tätigkeit
gehörten die Energiepolitik in den USA und weltweit,
die Handelsfragen der GATT/Uruguay-Runde, die
EU-Nahrungsmittelpolitik, das Weltgetreidemonopol,
die IWF-Politik, die Schuldenproblematik der Dritten
Welt sowie Hedgefonds und die Asienkrise.
Zu den Schwerpunkten seiner damaligen Tätigkeit
gehörten die Energiepolitik in den USA und weltweit,
die Handelsfragen der GATT/Uruguay-Runde, die
EU-Nahrungsmittelpolitik, das Weltgetreidemonopol,
die IWF-Politik, die Schuldenproblematik der Dritten
Welt sowie Hedgefonds und die Asienkrise.
F. William Engdahl ist Autor des Bestsellers über Öl und
Geopolitik Mit der Ölwaffe zur Weltmacht (Kopp Verlag, 2006),
der auch auf Englisch, Chinesisch, Koreanisch, Türkisch,
Kroatisch, Slowenisch und Arabisch erschienen ist.
In seinem Buch Saat der Zerstörung: Die dunkle Seite der
Gen-Manipulation (Kopp Verlag, 2006) dokumentiert er die
Versuche, die weltweite Nahrungsmittelmenge und damit
auch ganze Bevölkerungen zu kontrollieren. In Apokalypse jetzt!
(Kopp
Verlag, 2007) behandelt er den riesigen amerikanischen
Militärkomplex und die
Bedrohung des Weltfriedens.
Engdahl erhielt 2007/2008 die Auszeichnung Project
Censored Award. Engdahl liefert
regelmäßig Beiträge über
wirtschaftliche und politische Entwicklungen für
zahlreiche
internationale Publikationen. Dazu gehören: Asia Times,
FinancialSense.com, Asia Inc., GlobalResearch.com, Nihon
Keizai Shimbun, Foresight Magazine, Grant’sInvestor.com
(New York), European Bank und Business Banker International
sowie Freitag und ZeitFragen in Deutschland und Globus in
Kroatien. Er war Interviewpartner zahlreicher internationaler
TV- und Radiostationen, darunter Al Dschasira, CCTV und
FinancialSense.com, Asia Inc., GlobalResearch.com, Nihon
Keizai Shimbun, Foresight Magazine, Grant’sInvestor.com
(New York), European Bank und Business Banker International
sowie Freitag und ZeitFragen in Deutschland und Globus in
Kroatien. Er war Interviewpartner zahlreicher internationaler
TV- und Radiostationen, darunter Al Dschasira, CCTV und
Sina.com (China), Korea Broadcasting System (KBS) und
der
russischen Fernsehstation RTR. Außerdem ist Engdahl
wissenschaftlicher
Mitarbeiter bei Michel Chossudovskys
angesehenem Centre for Research on
Globalization
(www.globalresearch.ca)
und Gastprofessor an der
Beijing University of Chemical Technology in China.
Engdahl ist darüber
hinaus bei zahlreichen internationalen
Konferenzen als Redner aufgetreten und
hat dabei über
geopolitische, wirtschaftliche und energiepolitische Fragen
sowie über das aktuelle Thema GVO referiert. Dazu gehörten
das Londoner Centre
for Energy Policy Studies von Sheikh
Zaki Jamani, das Global Investors’
Forum (GIF) im
schweizerischen Montreux, die indonesische Bank
Negara
Indonesia, das Russische Institut für Strategische
Studien in Moskau, das
chinesische Ministerium für
Wissenschaft und Technologie (MOST) sowie die
Kroatische Handels- und Wirtschaftskammer.
William Engdahl, der
gegenwärtig mit seiner Frau
in Deutschland lebt, ist neben seiner Tätigkeit als
Autor regelmäßiger Beiträge zu Fragen der internationalen
Wirtschaft und Politik,
Geopolitik, Nahrungsmittelsicherheit,
Energie und internationalen Beziehungen
auch als
Wirtschaftsberater für europäische Großbanken und
Privatinvestoren
tätig. Eine Zusammenstellung seiner
Beiträge ist im Internet einsehbar unter
www.engdahl.oilgeopolitics.net.
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Bemerkenswerte
Renaissance Russlands – F.William Engdahl
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sie denselben. Einzelne Hervorhebungen von JJK.