6. Mai 2010

Woher kommt das Geld?

 

Artikel 125 des EU Vertrages:
„Ein Mitgliedstaat haftet nicht für die Verbindlichkeiten eines anderen“.

Doch was sehen wir? Plötzlich werden Milliarden an Euros erschaffen.
Aus dem Nichts sozusagen. Im eigenen Land wird die Mindestsicherung aufgeschoben, die Pensionen werden gekürzt, für Bildung ist kein Geld vorhanden, immer mehr Menschen leben an der Armutsgrenze –

Kurz: Um jede Million wird gefeilscht und der Eindruck,
dass eben nicht mehr viel da ist, wird uns vermittelt.
Doch für die Banken - und die „Rettung Griechenlands“ ist vor allem eine Rettung der europäischen Banken, da es bei einer Pleite auf allen Linien Kreditausfälle geben würde - öffnen sich die angeblich so leeren Staatskassen. So wird Geld erschaffen, aus dem Nichts! Wie schon vor Monaten, als der große Kollaps drohte, nur dass die Summen, die erforderlich werden, um den totalen Zusammenbruch dieses verbrecherischen Banksystems zu verhindern, astronomische Ausmaße annehmen.

Über zwei Milliarden Euro aus Österreich, über 22 Milliarden Euro aus Deutschland! Und ich frage mich, woher nehmen die Regierungen dieses Geld? Wird es einfach nur gedruckt, in der Hoffnung, dass es ewig so weiter geht und dass dieses Spiel nicht durchschaut wird von uns Bürgern?

Während immer mehr Menschen in den Mitgliedstaaten der europäischen Union in Armut abgleiten, während der Überlebenskampf immer mehr Menschen erreicht, während den „einfachen“ Bürgern der EU, Gehälter bezahlt werden, die jeder Beschreibung spotten, während uns diese politische Kaste suggeriert, dass sie mit unserem Geld sorgsam umzugehen weiß und Sparpaket nach Sparpaket schnürt; während all dem, ist man ohne Zögern willens, Geldmittel freizumachen, die auf Grund der hier beschriebenen Umstände nicht mehr vorhanden sein können.

Ich frage also: Woher das Geld?

Woher nehmt ihr das Geld, sobald euch ein Anlass dringend genug erscheint, um so zu handeln. Ich frage weiter: Woher nehmt ihr, die ihr die Vertretung der Bürger sein sollt, die ihr die verfassungsmäßigen Rechte einhalten und achten solltet das Recht, diese einfach zu ignorieren, so es euch wie bei Artikel 125 opportun erscheint?

Und ich frage schließlich, wem fühlt ihr euch wirklich verpflichtet?
So ihr dem Bürger jede Grundlage für ein menschenwürdiges Dasein entzieht, den Konzernen jedoch zur Hilfe eilt, obwohl gerade diese es sind, die für diese sich ausbreitenden Not der Menschen, verantwortlich sind.

Wessen Diener seid ihr, dass ihr euch dermaßen am Volksvermögen vergreift und euch in einer unsagbaren Schamlosigkeit über den Willen der Bürger hinwegsetzt. Denn eine Volksbefragung zu diesen 2 Milliarden, getarnt als Hilfe für Griechenland, würde wohl ein anders Handeln bedingen.

Ist es die Dummheit der Politiker, oder beruht dieses Handeln darauf, dass man die Menschen für dumme Schafe hält, die man schert nach belieben?
Oder treffen beide Aussagen zu?

Gleich wie ich es wende, es ist hoch an der Zeit, diese Willkür zu beenden.
Denn diese „Volksvertreter“ dienen längst schon anderen und fremden Herren.


Jahn J Kassl



Ergeht, am 5. Mai 2010 an: Kronen Zeitung, KURIER, Standard, Presse, Österreich, heute, Kleine Zeitung, Salzburger Nachrichten, News, profil, Format, falter, Der Spiegel, Die Zeit, FAZ, Süddeutsche Zeitung, Focus, NZZ