25. August 2016

REVOLUTION DES MITGEFÜHLS, PARAMAHANSA YOGANANDA


Zweite Vorveröffentlichung aus dem neuen Buch:
ES WIRD STILL AUF DIESER WELT 

Gespräch mit Paramahansa Yogananda
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„Eine Feuer, das niemand hütet, erlischt; und Hass
den niemand erwidert, verschlingt sich selbst."  
PARAMAHANSA YOGANANDA

Vorschau

Meister-Schüler-Beziehung

JJK: Die Beziehungen zwischen Meister und Schüler sind 
im Buch „Die Autobiografie eines Yogi“ wunderbar beschrieben: 
Elija-Elisa, Babaji-Lahiri Mahasaya, Sri Yukteswar Giri-Yogananda; 
was macht diese Beziehungen aus und welche Bedeutung kann 
eine solche Guru-Schüler-Verbindung für die heutige Zeit haben? 

PARAMAHANSA YOGANANDA: Meine Liebe und mein Licht sind 
mit dir und mit allen Menschen, die dieser Übertragung nun folgen. 
Die Meister-Schüler-Beziehung auf dieser hier von mir beschriebenen 
Ebene besteht aus purer gemeinsamer Hingabe an Gott und Liebe 
zueinander. Diese Beziehungen haben eine sehr lange Geschichte 
und den Ausgang in Gottes Ursprung. Es sind also Beziehungen 
nicht von dieser Welt, auch wenn sie auf dieser Welt für alle 
Menschen sichtbar gemacht und geschlossen werden. Dies 
hat einen großen Wert, denn eine rein auf Liebe und Freiheit 
basierende Guru-Schüler-Beziehung ist die höchste Stufe,
auf der auf Erden spiritueller Fortschritt erzielt werden kann. 
Dafür bedarf es zweierlei:
1.) eines Schülers, der in der Seelenreife seinem Guru 
gleichwertig ist, und
2.) eines Gurus, der über jede irdische Anhaftung 
erhaben ist und Erleuchtung erlangt hat.

Ich spreche hier von der höchsten Form der vollendeten 
Guru–Schüler–Beziehung. Solche Beziehungen sind auf Erden 
sehr selten, da es genauso wenige Erleuchtete wie bedingungslose 
Sucher gibt. Daher ragen die wenigen Beziehungen, die in der 
spirituellen Literatur dokumentiert sind, dermaßen hervor und 
sie genießen zu Recht einen solch einmaligen Status.

JJK: Heute wird uns von der geistigen Welt sehr oft gesagt, 
ihr benötigt keine Gurus mehr, und mit dem Begriff der 
„Selbstermächtigung“ ist dies beschrieben.

PARAMAHANSA YOGANANDA: Die Zeit der Selbstermächtigung 
ist wahrlich gekommen, das ist wahr. Wahr ist aber auch, dass es 
heute sehr viele Gurus gibt, die ein skrupelloses Geschäft, indem 
die Schüler energetisch und physisch ausgebeutet werden, mit 
den Menschen betreiben. Ego-Sucht ist unter diesen Menschen 
weitverbreitet und die Menschen gehen diesen falschen Propheten 
in Scharen auf den Leim.

Damit ihr weder in den Bann solcher Gurus noch in neue 
Abhängigkeiten geratet, werdet ihr dazu angehalten, durch 
intensive Selbstbetrachtung und Transformationsarbeit eure 
Göttlichkeit zum Leben zu erwecken. Was mithilfe verwirklichter 
Meister möglich ist, ist heute auch jedem einzelnen Menschen 
durch Hingabe an das Licht möglich. Bedenkt eines, heute 
wirken die wahren Meister aus den unsichtbaren Ebenen in 
die sichtbare Welt hinein – in einem Ausmaß wie zu keiner 
Zeit davor.
Die direkte Führung durch einen erleuchteten Guru aus 
„Fleisch und Blut“ ist und war zu jeder Zeit ein rares Ereignis
und ein Akt der Gnade Gottes. Solche Verabredungen waren 
selten, sind selten und bleiben selten. Wer jedoch eine solche 
Verabredung auf Erden hat, bei dem wird sich dies auch erfüllen.
Diese Erde ist in den vergangenen Jahren für das spirituelle Licht 
immer durchlässiger geworden.
Das bringt mit sich, dass der direkte Kontakt, die direkte 
Verbindung, zu den Meistern in der feinstofflichen Welt viel 
leichter hergestellt werden kann als zuvor.
Heute kann jeder Mensch die direkte Begleitung aus dem Licht 
erhalten, so er sich nur wirklich dafür öffnet; und auch dafür 
sind wenige bereit, obwohl viele vorgeben, danach zu streben.

JJK: Das heißt, Gurus und Meister sind eine große Hilfe am 
Weg ins Licht, so sie wirklich Befreite und Erleuchtete sind.

PARAMAHANSA YOGANANDA: In diesem Fall immer, ja. 
Heute benötigt niemand einen verkörperten Guru, da die 
Aufgestiegenen Meister und Gott selbst als „persönlicher 
Meister aller Menschen“ in Erscheinung treten. Ist jedoch 
eine Verabredung geplant, dann erfüllt sie sich, denn die 
Sehnsucht führt zwei Liebende immer zueinander.

JJK: Wechseln bei diesen großen und einmaligen 
Meister-Schüler-Beziehungen Meister und Schüler 
auch ihre Rollen?

PARAMAHANSA YOGANANDA: Ja, im gesamtgeschichtlichen 
Verlauf aller Inkarnationen werden unterschiedliche Rollen 
eingenommen. Es gibt jedoch eine große Ausnahme - der 
Meister aller Meister - Mahavatar Babaji. Sein Bewusstsein 
ist jenseits des Vorstellbaren und er durchlief niemals die 
vielen Stationen einer menschlichen Verkörperung, 
da er ALLES-WAS-IST ist.

JJK: Möchte dich gerne zu dieser Zeit befragen. 
Was ist heute das Thema? Worum geht es für die Menschen, 
die sich mit der eigenen Transformation oder mit dem 
Wandel der Welt befassen?

PARAMAHANSA YOGANANDA: Über das Mitgefühl die Liebe 
zu verwirklichen und weiterzugeben. Mitgefühl ist die Qualität, 
die einem bewussten Menschen nun große Dienste leistet, 
um nicht in den Zorn oder Hass abzugleiten.

Mitgefühl als natürlicher Schutz 

Denn die Entladungen nehmen zu und setzen sich fort. 
Die menschlichen Augen blicken in einen unvorstellbaren 
Abgrund. Dabei kommen viele im Menschen angelegte 
Empfindungen und Gefühle zum Vorschein – auch Hass. 
Mitgefühl ist das Gegenmittel, damit ihr den Hass von 
euch fernhaltet.

Hass bildet die eine und Liebe die andere Seite der Medaille 
ab: zwei ungleiche sich gegenseitig ausschließende Gegensätze. 
Heute ist es notwendig, sich ganz auf die Liebe zu fokussieren, 
denn je mehr Hass entladen wird, desto mehr Liebe muss auf 
der anderen Seite bereitgestellt werden - und das geschieht 
durch die Aktivierung des Mitgefühls in euren Herzen.

JJK: Ich sehe es bei mir, es ist oft sehr schwer, Mitgefühl 
für jene zu entwickeln, die diese Welt in den Untergang 
stürzen wollen, die Menschen quälen, ausbeuten und töten
- Mitgefühl für die, die selbst dazu nicht in der Lage sind, 
da es in ihnen gar nicht angelegt ist? Ich meine nun jene 
dunklen Entitäten, die sich auf der Erde befinden, aber 
nicht von der Erde sind.

PARAMAHANSA YOGANANDA: Die Herausforderung 
besteht darin, immer mit Mitgefühl zu antworten. Das 
tust du zunächst für dich selbst, denn dadurch hältst 
du deine lichtvolle Grundschwingung aufrecht und hoch, 
gleich, was du auch erblickst und wem du gegenüberstehst: 

Das Mitgefühl erzeugt ein lichtvolles Energiefeld, das 
sowohl als Eigenschutz wie als Chance zur Umkehr 
für das Gegenüber wirkt.  

Es ist richtig, es gibt Wesenheiten, die keine Liebe erfahren 
noch sie weiterreichen können. Die Liebe ist dennoch auch 
hier die Antwort. Warum? Wer liebt, ist frei von Ängsten. 
Da sich diese dunklen Wesenheiten von den Ängsten der 
Menschen energetisch ernähren, bedeutet die Liebesfähigkeit 
einen natürlichen Schutz vor Übergriffen. Auf dieser Welt wird 
deshalb so viel Angst geschürt, damit die Kräfte der Finsternis 
ausreichend Energie für das eigene Überleben vorfinden.

Das heißt: Liebe ist immer der Weg und ist immer 
der Schlüssel, der jedes Schloss öffnet; und über 
das Mitgefühl wird dieser Zustand erreicht. 

Es ist und bleibt eine große Herausforderung, da 
ihr heute vielen grauenvollen Tatsachen begegnet.
Was sich bisher vor euch verbarg, gelangt jetzt an 
das Licht der Öffentlichkeit. Das erzeugt ein eigenes 
Energiefeld, in dem sich sehr viel Hass aufbaut; und 
damit dieses Energiefeld nicht zur bestimmenden Kraft 
wird, gilt es das Mitgefühl und die Liebe entgegenzusetzen. 
Hass muss sich entladen und wird sich entladen. Hier ist es 
wichtig, dass ihr euch niemals in diesen Sog ziehen lasst 
und auf eure hohe Schwingung achtet. Erkennt, was ist, 
blickt den Tatsachen ins Gesicht und wendet euch aber 
auch rechtzeitig davon ab. Dies erfordert eure ganze 
Aufmerksamkeit, denn oft ist es ein schmaler Grat 
zwischen Sehen oder selbst zum „Geschauten“ werden.

JJK: Keine Revolution anstreben?

PARAMAHANSA YOGANANDA: Anders. Anders revoltieren! 
Betreibt die Revolution des Mitgefühls. Mitgefühl ist heute 
ein sehr seltenes Gut.

Revolution des Mitgefühls 

Wer mitfühlt, ist bereits ein Revolutionär, da er sich anders 
positioniert und dem Hass oder der Kälte Mitgefühl und Liebe 
entgegensetzt. Eine Revolution in dieser Matrix heißt, die 
Matrix zu verändern, vielleicht etwas zu „verbessern“, 
aber nicht aus ihr auszusteigen. Wer aussteigen möchte, 
benötigt einen anderen Ansatz zum eigenen Leben und das 
Wissen, wie sich Energie auf spezifischen Ebenen verhält. 
Mitgefühl und Liebe sind immer die richtige Antwort und 
schließen entschlossenes Vorgehen mit ein. 

Haltet euch von den dunklen Energiefeldern fern, 
grenzt euch deutlich und mit allen gebotenen Mitteln ab, 
bleibt jedoch innerlich immer im Zustand des Mitgefühls
und in der Liebe. 

Hier ist eure innere Verfassung beschrieben und gemeint, 
und nicht, wie ihr nach außen hin auftreten sollt, so euch 
Fremdenergien übernehmen oder beeinträchtigen wollen. 
Das Lichtschwert und entschlossenes Handeln bleiben bis 
zuletzt wesentliche Werkzeuge, um diese Zeitenwende 
unbeschadet zu überstehen.

JJK: Aktives Mitgefühl, wie ist das zu üben?

PARAMAHANSA YOGANANDA: Indem ihr, ohne das Geschehene 
zu leugnen, auf den Hass hinblickt und jenen, die voller Hass sind, 
verzeiht - Vergebung, wie sie nur ein wahrer Meister üben kann; 
und erinnert euch: Ihr werdet Meister genannt.
Geschieht dies, so laufen die Entladungen schnell ins Leere, 
da sie, anstatt neue Nahrung zu erhalten, verhungern. 

Deine Liebe lässt den Hass verhungern, auch wenn 
es im ersten Augenblick ganz anders scheint.
Diese innere spirituelle auf Gott ausgerichtete 
Handlungsweise kann so manche äußere Revolution 
erübrigen.   

JJK: Also wenn ich sehe, dass Obama weiter wütet und 
mittels Killerdrohnen Jagd auf Menschen macht oder 
sonst wo einen Krieg beginnt, soll ich Vergebung üben.

Mitgefühl für Obama? 

PARAMAHANSA YOGANANDA: Das ist der Weg!
Es gibt keinen besseren und direkteren Weg zu 
einer besseren und lichtvolleren Gesellschaft – 
auch auf dieser Erfahrungsebene des Seins.
Eure innere Antwort muss immer die Liebe sein, 
auch wenn ihr euch äußerlich von jenen, die Hass 
bringen, entschieden abgrenzen müsst.

JJK: Eine große Aufgabe, die auf uns da wartet; 
wartet, da ich sehe, wie schwer es mir selbst fällt, 
jenen zu verzeihen, die großes Unrecht oder unfassbare 
Verbrechen begehen.

PARAMAHANSA YOGANANDA: Sobald sich erste Erfolge 
dieser konsequent hervorgebrachten Denk-, Empfindungs- 
und Handlungsweisen einstellen, wird es leicht und ganz 
natürlich. 
Beobachtet euch selbst. Was geschieht in dir selbst, so du 
Obama ganz bewusst vergibst, immer wieder und wieder 
und wieder verzeihst? Ohne dabei seine Taten unter den 
Teppich zu kehren. Du selbst bleibst in der Energie der 
Liebe und du bleibst der Energie des Hasses fern. Du 
gibst dem Hass keine neue Nahrung. Das ist der 
entscheidende Punkt. Wer Hass streut, hat immer ein Ziel, 
noch mehr Hass zu erzeugen, wodurch seine eigene Existenz 
abgesichert bleibt. Auf Angst und Hass gibt es immer 
nur eine Antwort: Liebe und Mitgefühl. So lange, bis diesen 
Zuständen jede Nahrungsquelle entzogen und der Sieg des 
Lichts vollendet ist.

Handelt die ganze Menschheit derart, sind die Auswirkungen 
gravierend. Hass und Liebe sind zwei ungleiche sich gegensätzlich gegenüberstehende Energien. Diese Dualität ist auf dieser Ebene 
des Seins eine Tatsache und wird nur indem überwunden, indem 
der Hass aufgelöst und zerstört wird. Entscheidest du dich für die 
Liebe, dann beginnt diese Auseinandersetzung auf vielen Ebenen. 
Dabei ist deine innere Haltung, eines Herzens voller Mitgefühl, 
von Bedeutung. 

Ein Feuer, das niemand hütet, erlischt; und Hass, 
den niemand erwidert, verschlingt sich selbst. 

Mit dieser Botschaft gebe ich dir, der du diesen Worten 
gefolgt bist, neue Kraft und neuen Mut: Kraft, deinen 
Weg der Liebe weiterzugehen, und Mut, auf das, was 
dunkel ist, in Liebe hinzublicken.

Lass das Licht in deine Seele und die Liebe Gottes in dein Herz.

Ich bin  
PARAMAHANSA YOGANANDA 

(Dieses Gespräch wurde am 3. August 2015 geführt und 
bildet das erste Kapitel in ES WIRD STILL AUF DIESER WELT. 
Die Neuerscheinung ist ab 4. September 2016 bei un
und im Buchhandel erhältlich.)

Licht des Himmels – PARAMAHANSA YOGANANDA 
Einladung zur 81. Lichtlesung - LAHIRI MAHASAYA
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