5. April 2012

JUDAS DER VERRÄTER? JESUS SANANDA



Es ist an der Zeit, diese Schuld
von den Schultern Judas zu heben!

Es ist notwendig, das Licht auf die
tatsächlichen Ereignisse zu richten,
damit die Dunkelheit aus eurem
Herzen weicht.

Judas Ishariot.

Ein Mensch, der mehr verstand als viele,
die mir damals nahe waren. Ein Mann, der sehr schnell
und weit vor den anderen erkannte, wer ich war.
Ja, Judas waren alle Fähigkeiten gegeben, um zu sehen,
zu erkennen und die Göttlichkeit in jedem Menschen zu begreifen.
Doch was ereignete sich damals tatsächlich?

Was geschah zu jener Zeit in den Tagen,
die sich so nachhaltig in den Geschichtsbüchern der Menschheit
eingeschrieben haben?

Wochen vor meiner Festnahme, zu einem Zeitpunkt,
als ich erkannte, dass mir das bevorstand, nahm ich Judas zur Seite
und bat ihn, die Priester des Tempels über die Orte unserer
Zusammenkünfte auf dem Laufenden zu halten.
Es war vorhergesehen, dass meine Festnahme unauffällig
und so weit wie möglich ohne Aufsehen vonstatten gehen sollte.
Neue Unruhen, die dadurch leicht aufkommen könnten,
wollte ich unbedingt vermeiden, und eine Suche der römischen Soldaten
wäre  sicher nicht unbemerkt geblieben unter der Bevölkerung.

So beauftragte ich Judas, der als einziger meiner Begleiter
ungehindert in den Tempel durfte, den Priestern diese Informationen
zukommen zu lassen.
Der Tempel war Judas vertraut, und vielen der Priester
und selbst dem Hohepriester war er bekannt, da er sein Studium
der Schriften dort absolvierte. Dieses war damals nur wenigen vorbehalten,
doch Judas war einer von denen, die diese Ausbildung erhielten.
Seine Kenntnis der Schriften war daher beeindruckend,
und oft konnte er meinen Begleitern die Schrift darlegen,
sie auslegen und auch den Zusammenhang mit meinem Leben herstellen. Frühzeitig erkannte er, dass sich das Wort Gottes erfüllt,
und das unmittelbar vor seinen Augen.

Sein Vertrauen und seine Zuneigung zu mir waren einmalig,
und nicht selten waren die Jünger verblüfft oder gar eifersüchtig darauf,
wie  schnell er begriff, was ich in meinen Botschaften zum
Ausdruck brachte.

Ich bat ihn, jede Gelegenheit dafür zu nutzen,
damit der Sanhedrin* über meinen Aufenthaltsort stets im Bilde ist.

*Sanhedrin: Der höchste Gerichtshof der Juden. Indem sie unter der Duldung Roms
nach jüdischem Gesetz anklagen, verurteilen und bestrafen durften. (Anm. d. Autors)

So konnten mich die Soldaten an jenem Abend,
wie bereits gesagt, leicht finden;
im Garten, der uns oft als Zuflucht diente,
um uns von den Ereignissen des Tages zu erholen.

In den Stunden nach meiner Festnahme
führte die Verzweiflung der Apostel dazu, Judas für all das
die Schuld zu geben. Natürlich wussten einige davon,
dass er von mir beauftragt wurde, doch das tatsächliche
Auftreten der Römer, die mich schließlich wegbrachten,
war für manchen zuviel.

Judas war vollständig gefasst, denn er wusste als Einziger,
dass dies von mir so zugelassen war, und er erwies diesen großen Dienst,
damit sich die Ereignisse erfüllen konnten.

Die folgenden Tage verbrachte er im Tempel der Stadt.
So war er stets darüber informiert, was sich zutrug,
und schon sehr bald zeigte sich, dass mich Pilatus entlassen hatte.
Judas wurde davon berichtet, und schließlich sprach sich auch im Tempel herum, dass nicht ich, sondern ein „Doppelgänger“ den Kreuzestod erlitten hatte.

Als Judas nach etwa zwei Tagen die Gewissheit hatte,
dass ich lebe und mich vorerst zurückgezogen hatte,
verließ er die Mauern des Tempels, um sich in Sicherheit zu bringen,
denn die Wut der Priester begann überzukochen, als sie von der „misslungenen“ Kreuzigung erfuhren.

Miriam, die sich als Erste meiner Unversehrtheit vergewissern konnte,
sandte Boten aus, um die Jünger in Kenntnis darüber zu setzen,
und allmählich verblasste die Wut und das Unverständnis der Apostel
über den Auftrag, der Judas zugekommen war.

„Sorget euch nicht!“

Dieser Ausspruch, den ich oft verwendete,
hatte in jenen Tagen eine  besondere Bedeutung.
Langsam wich die Sorge, und während ich, zurückgezogen in Qumran,
Zwiesprache mit meinem Vater im Himmel hielt, warteten meine Brüder
und Schwestern auf meine Rückkehr.

...und ihre Herzen waren erfüllt vor Freude,
als sich das 40 Tage später erfüllte.

Für Judas war klar, dass ich mich dort aufhielt,
schließlich war es der Ort, der alles bot,
um in der Stille seine Kräfte neu auszurichten.
Er folgte mir, und nachdem er seine Familie in Karioth** über die
Ereignisse informiert hatte, gelangte er schließlich am 12. Tage
nach den Vorfällen in Jerusalem ans Salzmeer.

**Karioth: Die Stadt, in der Judas geboren wurde, liegt im Süden Palästinas.
Übersetzt aus dem Hebräischen: ish-karioth, der Stadt, in der Judas geboren wurde.
(Anm. d. Autors)

Viele Berichte zeugen davon, dass er sich den Galgen knüpfte,
und mancherorts wird behauptet, er sei von den Aposteln
gesteinigt worden.

Doch so war es nicht, diese Geschichten sind frei erfunden,
frei erdacht und unwahr! So hat sich nicht zugetragen,
ereignet oder abgespielt!

Es ist an der Zeit, diese Schuld von den Schultern Judas zu heben!
Es ist notwendig, das Licht auf die tatsächlichen Ereignisse zu richten,
damit die Dunkelheit aus eurem Herzen weicht.

JESUS SANANDA


Aus dem Buch: „DIE JESUS BIOGRAFIE – Teil II“: