Essay
Anpfiff zur Unmenschlichkeit
Große Ereignisse werfen immer große Schatten voraus!
Bei der am
12. Juni 2014 angepfiffenen Fußball-WM ist
es nicht anders. Ganz im Gegenteil.
Korruption, Unmenschlichkeit, Vertreibung,
Sklavenarbeit
etc. blühten wie eh und je und die FIFA lief zur Hochform auf,
um
einmal mehr satte Gewinne auf Kosten der Schwächsten
einzusacken. Der
Welt-Fußallverband (Fédération Internationale
de Football
Association, deutsch Internationale Föderation des Verbandsfußballs)
mit Sitz in Zürich verfügt über Reserven von
mehr als einer Milliarde Euro und
kann den Hals nicht voll genug
bekommen, denn für die WM 2014 wird ein Gewinn
von sagenhaften
1,62 Milliarden Euro angestrebt und aller Voraussicht nach
erreicht
wenn nicht gar übertroffen. Ein einträgliches Geschäft und dieses
verträgt
keine Menschlichkeit! Mehr noch, es zeigt, wie abartig
unmenschlich dieses
Metier und unsere Gesellschaft ist,
und stellt heraus, wie skrupellos die FIFA
agiert.
Brasilien als Austragungsort, musste
große bauliche
Maßnahmen vornehmen, um geeignete Spielstädten vorzuweisen.
Die Kosten dafür beschreitet Brasilien
selbst, heißt, die Bürger
des flächen- und bevölkerungsmäßig fünftgrößten
Staates der Erde.
Von den immensen Profiten, sieht der brasilianische Staat
freilich
keinen einzigen „Real“ (Geld-Währung in Brasilien, auch „Reais“
genannt), denn diese heimst alleine die FIFA ein - auf nimmer
Wiedersehen. So läuft das und niemand stoßt sich dran.
170.000 Menschen
zwangsumgesiedelt
Für 170.000 Menschen bedeutet diese WM das Ende ihrer
Lebensgrundlage! Denn so viele Menschen
wurden im Zuge der
baulichen Veränderungen kurzerhand aus ihren Wohnungen oder
Behausungen, den Favelas, geworfen. Adäquate Entschädigung
oder Wohnraumersatz,
Abfindungen, wie in unseren Breiten in
solchen oder ähnlichen Fällen zumeist üblich,
Fehlanzeige.
Betroffene beklagen die „Umsiedlungspolitik“ und Aktivisten
sprechen
von Menschenrechtsverletzungen. In zwölf WM-Städten
haben soziale
Organisationen, Universitäten und andere Institutionen
des öffentlichen Lebens
sogenannte „WM-Volkskomitees“ gegründet.
In ihrem Dossier „Megaevents und Menschenrechtsverletzungen
in Brasilien“ werden die
„systematischen Verletzungen des Rechts
auf Wohnraum“ aufgezeigt. Dem zufolge wurden 500 Familien der
Favels „Vila Autódromo“ über ihre
bevorstehende Umsiedlung gar
nicht erst informiert, sondern, sie mussten es aus
der Tageszeitung
O Globo erfahren.
Teilweise wurden die Häuser der Ärmsten gleich
mitsamt dem bescheidenen
Inventar der Bewohner abgerissen.
Die UN-Berichterstatterin und
Stadtplanerin Prof. Raquel Rolnik:
"Die
Menschen werden dann in Orte mit schlechterer Infrastruktur
und weniger
Arbeitsmöglichkeiten umgesiedelt", so die Professorin
für Architektur
und Stadtplanerin an der Universität von São Paulo.
"Das verletzt das Recht auf adäquaten Wohnraum, das den
Zugang zu Bildung, Gesundheit und Arbeit mit berücksichtigt."
Bereits im April 2012 veröffentlichte Rolnik ihren UN-Bericht,
in dem sie auf die Menschenrechtsverletzungen hinweist.
Mit wenig Erfolg: "Nur vereinzelt hat sich die Situation
verbessert.
Und das vor allem durch den Druck der Bevölkerung und der
Komitees."
Das ist der Sprengstoff aus dem die Unruhen in São Paulo beim
Eröffnungsspiel bestanden und die Unruhen die noch folgen,
bestehen. „Randale
statt Samba“, nur unsere Politiker bleiben
stumm und auch der Aufschrei der Medien
bleibt diesmal aus.
Rückblende nach Sotschi
Ganz anders im Winter 2014 in Sotschi. Die XXII. Olympischen
Winterspiele („Putins Prestigeprojekt“,
wie gerne geschrieben
wurde), am Schwarzen Meer, boten reichlich Anlass zur
Aufregung
und das mediale Getöse war enorm. Ohne Frage, auch diese
Großereignis
war von wahrscheinlich sehr berechtigten
Korruptionsvorwürfen begleitet. Das
Thema, auf das sich
schließlich alle Verständigten, um dem nach Westdiktion
„russischen Diktator“ eines
auszuwischen, war Putins
Haltung zur Homosexualität. Dabei wurde ihm die Diskriminierung
von Homosexuellen vorgeworfen. In Zeiten, in der nur der
Gender-Wahn Mainstream ist, ein absolutes "No-Go".
Für den deutschen Bundespräsidenten Gauck Anlass genug,
von Homosexuellen vorgeworfen. In Zeiten, in der nur der
Gender-Wahn Mainstream ist, ein absolutes "No-Go".
Für den deutschen Bundespräsidenten Gauck Anlass genug,
um den Spielen
gleich ganz fern zu bleiben, auch aus Paris kam
außer der zweiten und dritten
Polit-Garnitur nichts von Rang und
Namen an die „russischen Riviera“. Harsch war allerdings
die
Abfuhr aus Washington. Weder Obama noch sein Vize Joe Biden,
auch kein Minister, wurde nach Sotschi entsandt, sondern Obama,
ganz trickily, bestimmte die lesbische Sportlegende Billie Jean King (70),
zur US-Delegationsleiterin bei den Spielen. Die Welt-Online frage in
Abfuhr aus Washington. Weder Obama noch sein Vize Joe Biden,
auch kein Minister, wurde nach Sotschi entsandt, sondern Obama,
ganz trickily, bestimmte die lesbische Sportlegende Billie Jean King (70),
zur US-Delegationsleiterin bei den Spielen. Die Welt-Online frage in
einem Aufmacher bereits am 11.8.2013:
„Boykott der Olympischen Spiele 2014 in
Sotschi?“
Ganz anders in
Brasilien.
Hier fragt niemand! Hier schweigen alle!
König Fußball regiert und solange Brasilien von den USA oder
der
NATO nicht zum Schurkenstaat erklärt wird, bleibt das auch so.
Wer die
Deutungshoheit inne hat, der bestimmt die Regeln.
Während Putin bis zur Unerträglichkeit
ans Zeug geflickt wurde,
wird in Brasilien
das Unerträgliche verschwiegen.
Gäbe es die Proteste nicht, dann wüssten wir überhaupt
nicht, wie
verheerend die Situation für die Menschen dort ist.
Selbstverständlich hat sich Obama angesagt, auch Gauck und
Hollande werden sich den einen oder anderen fußballerischen
Leckerbissen
genehmigen. Und der Papst, der spricht, wie alle
seine Vorgänger, bei jeder
sich bietenden Gelegenheit von
„Versöhnung“, wünscht via Twitter seinen Follower „eine schöne Fußballweltmeisterschaft, ein
Turnier in einem Geist wahrer
Brüderlichkeit“, und bleibt dabei so vage und
wenig konkret,
dass es einem in der Seele schmerzt. Alles wie gehabt auf
dieser
Welt. Alles beim Alten für die Eliten, und alles verkehrt
für uns Menschen!
für uns Menschen!
Zweierlei Maß
Schlusswort: Diese Politik von „zweierlei Maß“ ist unerträglich.
Und Politiker, die je nach geopolitischer Sachlage der USA und
der NATO, diese
menschenverachtende Politik vertreten und
nur noch auf Zuruf des Systems reagieren,
widern mich an!
Geschätzte Leser,
wenn sie sich in diesen Tagen ihren TV-Sessel zurechtrücken
oder
sich in ihr WM-Sofa sinken lassen, um ihrer Lieblingsmannschaft
beim „Zaubern“
zuzuschauen oder um einfach die Schönheit eines
Spieles zu genießen, dann
denken sie bitte daran:
Für 170.000 Menschen bedeutet
unser Genuss das Ende ihrer
Existenz!
Ja, die Gier der FIFA macht
es möglich, dass im 21. Jahrhundert
und wie unter den NAZIS, tausende Familien gnadenlos
delogiert – bestenfalls umgesiedelt – und jedenfalls gewaltsam
von ihrem rechtmäßigen Besitz vertrieben werden.
und wie unter den NAZIS, tausende Familien gnadenlos
delogiert – bestenfalls umgesiedelt – und jedenfalls gewaltsam
von ihrem rechtmäßigen Besitz vertrieben werden.
Aufruf zum TV-Boykott
Es ist ein Spiel, das nur funktioniert, weil wir vor den
menschenverachtenden Tatsachen wegschauen und bei der
WM zuschauen! Wir, die
TV-Konsumenten sind die Quotenbringer
der FIFA und durch unser TV-süchtiges
Verhalten, sind diese
exorbitanten Gewinne, auf Kosten der Menschen, erst möglich.
Und wir haben die Macht, dieses Trauerspiel auch zu beenden,
indem wir unsere unreflektierten TV-Gewohnheiten verändern
oder aufgeben.
In Anbetracht dieser Fakten und im Bewusstsein,
dass das
Geschehene nicht rückgängig gemacht werden kann,
bleibt für mich im
Zusammenhang dieser WM nur eine Option,
der Aufruf:
Alle Spiele im TV durch
Konsumverzicht zu boykottieren!
Was ich hiermit für mich, der ich durchaus
fußballinteressiert
bin, beschlossen habe.
Und im Übrigen fordere ich das bedingungslose
Grundeinkommen als
Geburtsrecht für alle Menschen von 0-99.
Jahn J Kassl
Verwendete Quelle: DW-Akademie, dw.de
(Dieser "Essay" erging als "Leserbrief" an sämtliche Tageszeitungen
und Wochenmagazine in Österreich, Deutschland und der Schweiz,
Verwendete Quelle: DW-Akademie, dw.de
(Dieser "Essay" erging als "Leserbrief" an sämtliche Tageszeitungen
und Wochenmagazine in Österreich, Deutschland und der Schweiz,
sowie an Spitzenpolitiker in Österreich.)
Das Saatgut-Grauen: Ergreift
Partei! JJK:
http://lichtweltverlag.blogspot.co.at/2014/02/das-saatgut-grauen-ergreift-partei-jjk.html