„Durch nichts zu rechtfertigen“ (UNO-Sicherheitsrat),
„zutiefst erschüttert“ (UN-Generalsekretär Ban Ki Moon),
„diese Gewalt ist niemals zu rechtfertigen“,
(NATO-Generlsekretär Anders Fogh Rasmussen),
„terroristischer Akt“, (EU-Parlamentspräsident Martin Schulz),
„abscheuliches Verbrechen“, (Frankreichs Präsident Francois Hollande), „abscheuliche Tat“, (Italiens Regierungschef Mario Monti).
(NATO-Generlsekretär Anders Fogh Rasmussen),
„terroristischer Akt“, (EU-Parlamentspräsident Martin Schulz),
„abscheuliches Verbrechen“, (Frankreichs Präsident Francois Hollande), „abscheuliche Tat“, (Italiens Regierungschef Mario Monti).
Dies ein repräsentativer Querschnitt der Reaktionen
zum verheerenden Sturm auf das US-Konsulat der ostlybischen
Stadt Bengasi, bei dem vier Menschen, darunter der US-Botschafter
Chris Stevens, ums Leben gekommen sind.
Ich frage alle Herrschaften, die nun diese ihre Bestürzung
zum Ausdruck bringen: Wo war die „Bestürzung“ als Bosnien
mit der US-NATO Militärmaschinerie mit Bomben überzogen
und die Menschen in unendliches Elend gestürzt wurden?
Wo war die „Bestürzung“, als die US-Armee den Irak in
eine Uranwüste verwandelte;
die Missbildungen bei Neugeborenen sind seither Alltag?
eine Uranwüste verwandelte;
die Missbildungen bei Neugeborenen sind seither Alltag?
Wo, so frage ich, war und ist Gewalt gerechtfertigt?
Heuchler allesamt!
Verbrechen ist Verbrechen, Mord ist Mord und Krieg ist Krieg!
„Kreuzzug für die Kirche“ oder „Kreuzzug für die Demokratie“,
wo liegt der Unterschied?
Deutschlands Außenminister Guido Westerwelle
ist die Bestürzung selbst und sagt:
„Was ein religiöser Fanatismus anzurichten vermag,
zeigen die gestrigen Ereignisse in Kairo und Bengasi
in aller Deutlichkeit“.
Jedoch braucht Westerwelle für diesen Befund
wirklich die Ereignisse der Erstürmung des US-Konsulats
am 12.9.2012 bemühen?
Wohl kaum. Denn der Fanatismus und die Brutalität
mit der die Westmächte seit Jahren die „Demokratisierung
aller Staaten“ vorantreiben, ist der wahre Skandal,
wenngleich sich die Empörung darüber in Grenzen hält.
Fakt ist: Keiner Armee in der Nachkriegsgeschichte,
ab 1945, sind so viele Menschen zum Opfer gefallen
wie den US-Streitkräften.
Laut Studie „Deaths In Ohter Nations Since WW II
Due To Us Interventions”, haben die USA seit dem
zweiten Weltkrieg 37 Kriege angezettelt
oder selbst geführt und sind direkt für 10-15 Millionen
Tote während des Korea-, Vietnam-, Afghanistan und
den beiden Irakkriegen verantwortlich.
Insgesamt, so kam die Studie 2007 zum Schluss,
sind die Vereinigten Staaten von Amerika höchstwahrscheinlich
für Tote von 20 bis 30 Millionen Menschen, durch Kriege
(Stellvertreterkriege) und Konflikte (Regierungsumstürze)
in der ganzen Welt verantwortlich. Darin sind die 50.000
getöteten Zivilisten durch die "humanitäre Intervention"
in Libyen (2011), zum "Schutz der Zivilbevölkerung",
gar nicht enthalten; von den Menschen, die tagtäglich
in Afghanistan streben oder durch amerikanische
Drohnenangriffe in Jemen oder Pakistan ihr Leben lassen,
ganz zu schweigen.
Diese US-Verbrechen sind wahrlich „durch nichts zu rechtfertigen“.
Dem UN-Sicherheitsrat stünde es gut an,
damit aufzuhören, mit zweierlei Maß zu messen
und anstelle „haltet den Dieb“ zu rufen, auch auf
die hier angeführten Verbrechen der US-Regierung,
klar und unmissverständlich zu reagieren.
„Der Gerechtigkeit wird Genüge getan werden“,
sagte - nicht minder empört und in seiner Chuzpe
unerreicht - Barack Obama, der Kriegspräsident
und Friedensnobelpreisträger in Personalunion,
zu dem Vorfall in Bengasi.
Fazit: Empört euch, da, wo das Unrecht zum Himmel stinkt!
Jedoch bleibt wachsam, da, wo die Verursacher dieser Zustände,
selbst die Empörten mimen.
Jahn J Kassl
Dieser "Kommentar" erging als "Leserbrief" an sämtliche Tageszeitungen
und Wochenmagazine in Österreich, Deutschland und der Schweiz.
Amerikas neuer Kreuzzug – Jahn J Kassl: