14. August 2014

Washington stellt eine Bedrohung für die Welt dar - Paul Craig Roberts


Vorwort

Geschätzte Leser,

Aktuell wird der Genozid der ukrainischen Junta an der eigenen 
Bevölkerung fortgesetzt. 900.000 Ukrainer sind auf der Flucht. 
Die ukrainischen Militärs rufen die Bevölkerung von Donezk, 
der eingekesselten Stadt auf, ihre Heimat zu verlassen. 
200.000 sind bereits geflohen nun will man auch den Rest vertreiben. 
Wohin sie fliehen sollen, ist Kiew egal, Hauptsache weg, ehe es ans 
große Morden und Abschlachten der Widerstandskämpfer oder jener 
Menschen, die für die Flucht weder Geld noch Möglichkeit haben, geht.

Seit Tagen vegetieren die Menschen ohne Wasser und ohne Strom 
und verbringen die meiste Zeit in den Kellern der Häuser, um sich 
vor den Bomben zu schützen. Diesem Elend will Russland entgegenwirken 
und stellte einen Hilfskonvoi von 280 Lastfahrzeugen mit Lebensmitteln, Medikamenten und Stromgeneratoren zusammen. Kiew lehnt dies ab 
und zeigt ihr menschenverachtendes Gesicht. Medial wie auch politisch 
ist und bleibt Russland der Schurkenstaat und Putin der „Brandstifter“.

Auf anderer Front ist es hingegen merkwürdig still geworden. 
Von Flug MH17 hört man nämlich gar nichts  mehr. Offenbar finden 
die Engländer den Schlüssel zur Black Box nicht, anders ist das 
Schweigen, seitdem diese den Briten übergeben wurde, nicht zu 
erklären. Oder doch? Offensichtlich dienen die Daten des Flugschreibers 
nicht der von den USA und Kiew propagandierten und nie bewiesenen Behauptung, die Maschine sei von den „Rebellen“ abgeschossen 
worden.

Und Obama? Den kümmert das alles wenig, 
solange er seinen Luxusurlaub nur genießen kann.
Manchmal schwingt er eine Drohgebärde Richtung Putin, 
nimmt Israels Massenmörder Netanjahu in Schutz, zitiert 
die EU-Polit-Clowns zur Befehlsausgabe oder befiehlt einen 
Drohnenangriff auf Zivilisten. Ein Imperium wie es leibt und 
lebt und wie es in diesen Tagen untergeht. Und das, mit der 
Absicht, die ganze Welt mit in den Untergang ziehen zu wollen. 
Die Bedrohung, die von den Psychopaten 
im Weißen Haus ausgeht, ist wahrlich keine 
Kleinigkeit.  

Paul Craig Roberts zeigt dies in diesem hier publizierten Artikel 
erneut und deutlich auf. Eine Bedrohung, „die wir nicht mehr länger 
hinnehmen können.“ 

Daher gilt es mehr denn je, mit allen uns zur Verfügung 
stehenden Mitteln die Wahrheit aufzuzeigen und auszusprechen. 
Den Lügenmedien und der Dummheit der Politiker die Wahrheit entgegenzusetzen; unermüdlich, bis sie sich auf allen Linien 
etabliert hat.

Und der hier veröffentlichte Beitrag dient 
vor allem dieser Notwendigkeit.

In Liebe

Jahn J Kassl

 

Washington stellt eine Bedrohung 
für die Welt dar
von Dr. Paul Craig Roberts 

Die rücksichtslosen, leichtsinnigen und unverantwortlichen 
politischen sowie militärischen Interventionen Washingtons im 
Irak, in Libyen und Syrien haben dort nur extrem verheerende 
Entwicklungen ausgelöst. Die verschiedenen religiösen Gruppen, 
die unter der jeweiligen Herrschaft von Saddam Hussein, Gaddafi 
und Baschar al-Assad friedlich zusammenlebten, sind nun dabei, 
sich gegenseitig abzuschlachten, und eine neue Gruppe namens 
»Islamischer Staat« (IS, zuvor ISIS) hat damit begonnen, einen 
neuen Staat zu gründen, der aus Teilen des Iraks und Syriens besteht.

Die Turbulenzen und das Chaos, das die amerikanischen Regierungen 
unter den Bushs und Obama im Nahmittelosten ausgelöst haben, 
brachten für Millionen Menschen Tod und Vertreibungen und werden 
dies auch noch in der Zukunft bedeuten. Während ich diesen Artikel 
schreibe, sitzen etwa 40 000 Iraker in einer Gebirgsregion ohne 
Wasser und Verpflegung fest, eingekesselt von Kampfgruppen des 
IS, eines Geschöpfs der amerikanischen Einmischung, und erwarten 
ihren Tod.

Die Wirklichkeit des Nahmittelostens spricht dem inszenierten 
Auftritt George W. Bushs am 1. Mai 2003 auf dem US-Flugzeugträger 
Abraham Lincoln, bei dem er verkündete hatte: »Mission abgeschlossen«, bitteren Hohn. Die Mission, die Washington abgeschlossen hat, 
bestand darin, den Nahmittelosten und das Leben von Millionen 
Menschen völlig zu zerrütten und das Ansehen Amerikas dabei 
zu ruinieren. Aufgrund des neokonservativen, 
bösartigen Bush-Regimes wird Amerika heute 
von der restlichen Welt als die größte Bedrohung 
des Weltfriedens angesehen.

Der Angriff des Clinton-Regimes auf Serbien schuf den Präzedenzfall. 
Bush ging dann mit seiner nackten Aggression gegen Afghanistan, die Washington in Orwellschem »Neusprech« als »Operation Dauerhafter 
Frieden« bezeichnete, noch einen Schritt weiter.

Washington brachte Afghanistan Chaos und Zerstörung, 
aber keine Freiheit. Nachdem Washington das Land 13 Jahre 
lang ruiniert hatte, ist es nun dabei, sich zurückzuziehen – 
die »Supermacht« wurde von ein paar Tausend leicht bewaffneten
Taliban besiegt und hinterlässt dort »verbrannte Erde«, für die 
Washington natürlich keinerlei Verantwortung übernehmen will.

Eine andere Quelle ständiger Unruhe im Nahmittelosten ist Israel, 
dessen völkerrechtswidrige Besetzung Palästinas von Washington
ermöglicht wurde. Inmitten der jüngsten Angriffe Israels auf Zivilisten 
in Gaza verabschiedete der amerikanische Kongress Resolutionen, 
in denen die israelischen Kriegsverbrechen unterstützt wurden, 
und ein Gesetz, das Israel Hunderte Millionen Dollar für Waffen- 
und Munitionskäufe zusichert. Hier werden wir Zeuge, wie die 
»moralische Großmacht Amerika« ohne Einschränkung eindeutige Kriegsverbrechen gegen im Wesentlichen wehrlose Menschen 
unterstützt.

Wenn Israel Frauen und Kinder ermordet, heißt es aus Washington, 
Israel nehme sein »Recht auf Selbstverteidigung« wahr; dabei betrifft 
dies ein Gebiet, das Israel den Palästinensern gestohlen hat. 
Üben die Palästinenser Vergeltung, bezeichnet Washington dies 
als »Terrorismus«. Indem Washington Israel unterstützt, das von 
einigen wenigen moralischen Regierungen, die es immer noch gibt, 
als terroristischer Staat bezeichnet wird, und dem UN-Generalsekretär 
Ban Ki-moon Kriegsverbrechen vorwirft, verletzt es seine eigenen 
Gesetze, die die Unterstützung von Terrorstaaten verbieten.

Dabei ist Washington selbst der führende Terrorstaat. 
Streng genommen wäre es daher nach amerikanischem Recht 
für Washington illegal, sich selbst zu unterstützen. Aber  
Washington hält sich eben an keine Gesetze
– weder an die, die im eigenen Land gelten, 
noch an das Völkerrecht –, die seinem Machtstreben 
und Handeln Grenzen setzen könnten. Washington nimmt eben 
unter allen Ländern eine absolute Sonderstellung und eine 
unvergleichliche, unverzichtbare Führungsposition ein. 
Nichts anderes zählt. 
Kein Gesetz, keine Verfassung und keine humanitären 
Überlegungen können und dürfen den Willen Washingtons 
einschränken. Mit diesen Ansprüchen stellt Washington 
sogar den Ehrgeiz des Dritten Reiches in den Schatten.

So schrecklich sich die Rücksichtslosigkeit Washingtons
auch auf den Nahmittelosten auswirkt, seine Rücksichtslosigkeit 
gegen Russland wiegt noch um Größenordnungen schwerer. 
Washington hat die Nuklearmacht Russland überzeugt, 
dass es einen atomaren Erstschlag gegen Russland plant. 
Als Reaktion verstärkt Russland seine Nuklearstreitmacht 
und stellt die amerikanische Luftverteidigung auf die Probe.

Man kann sich kaum ein unverantwortlicheres Vorgehen vorstellen, 
als Russland zur Überzeugung zu bringen, Washington beabsichtige, 
Russland mit einem präemptiven Erstschlag anzugreifen. 
Ein Berater Putins erläuterte gegenüberrussische Medien 
Washingtons Erstschlagsabsichten, und ein russischer 
Duma-Abgeordneter veröffentlichte eine Dokumentation 
zu den Erstschlagsplänen Washingtons. Unter Berücksichtigung 
aller Hinweise kann Russland, wie ich in meinen Kommentaren
und Artikeln immer wieder erklärt habe, zu keinem anderen 
Schluss kommen.

China ist sich bewusst, dass es der gleichen Bedrohung durch 
Washington gegenübersteht. Als Reaktion auf die gegen China 
gerichteten Kriegspläne Washingtons zeigte China auf, wie seine Nuklearstreitkräfte als Antwort auf einen Angriff Washingtons 
dazu eingesetzt würden, die USA zu zerstören. China machte 
keinen Hehl aus seinen Überlegungen, auch weil es hoffte,
dadurch in der amerikanischen Bevölkerung Widerstand gegen 
die gegen China gerichteten Kriegspläne Washingtons auszulösen. 
Ebenso wie Russland handelt es sich bei China um ein Land, das im 
Aufstieg begriffen ist und das keinen Krieg benötigt, um erfolgreich 
zu sein.

Das einzige Land weltweit, das Krieg braucht, ist Washington, 
und das geht vor allem darauf zurück, dass sich in Washington 
die neokonservative Agenda einer amerikanischen Weltherrschaft 
durchgesetzt hat.

Vor den Regierungen Bushs und Obamas war jeder frühere 
amerikanische Präsident sehr darum bemüht, nukleare Drohgebärden 
zu vermeiden. Die amerikanische Kriegsdoktrin sah vor, sich bei ihrer 
nuklearen Bewaffnung auf Vergeltung für den Fall zu beschränken, 
dass die USA selbst mit Atomwaffen angegriffen würden. Hinter 
der nuklearen Streitmacht der USA stand die Absicht, durch 
Abschreckung den Einsatz dieser Waffen zu verhindern. Die 
rücksichtslose und unbesonnene Regierung unter George W. Bush 
erhob Atomwaffen in den Rang präemptiver Erstschlagskapazitäten 
und zerstörte damit jegliche Beschränkungen, denen der Einsatz 
von Atomwaffen bisher unterlegen hatte.

Unter Präsident Reagan verfolgte die Regierung das vorrangige 
Ziel, den Kalten Krieg und damit zugleich auch die Gefahr von 
Atomkriegen zu beenden. Diesen einzigartigen Erfolg Präsident 
Reagans hat die amerikanische Regierung unter George W. Bush 
zunichte gemacht. In Kombination mit der Dämonisierung Russlands 
durch die Regierung Obama wurde dadurch die Gefahr eines 
Atomkrieges erhöht.

Als die inkompetente Regierung Obama entschied, 
die demokratisch gewählte Regierung in der Ukraine zu stürzen 
und an ihrer Stelle eine Marionettenregierung nach dem Willen 
Washingtons einzusetzen, »übersah« das amerikanische 
Außenministerium, dessen Politik von neokonservativen Ideologen 
geprägt ist, dass die östlichen und südlichen Teile der Ukraine aus
früheren russischen Provinzen bestanden, die der Ukrainischen 
Sozialistischen Sowjetrepublik durch die kommunistische Parteiführung zugeschlagen wurden, als die Ukraine und Russland noch Teil desselben Landes – der Sowjetunion – waren. Als die russenfeindlichen Handlanger, 
die Washington in Kiew eingesetzt hatte, ihrer Feindseligkeit gegenüber 
der russischstämmigen Bevölkerung der Ukraine in Wort und Tat freien 
Lauf ließen, erklärten die früheren russischen Provinzen ihre Absicht, 
sich wieder »Mütterchen Russland« anzuschließen. Dies ist weder 
eine Überraschung, noch kann man dafür Russland die Schuld 
zuschieben.

Die Krim entschied sich für einen Wiederanschluss an Russland, 
dem die Krim seit dem 17. Jahrhundert angehört hatte, aber Putin 
verweigerte bisher den anderen früheren russischen Provinzen die 
Erfüllung ihrer Bitten, weil er hoffte, auf diese Weise dem 
Propagandakrieg entgegenwirken zu können, den Washington 
gegen ihn losgetreten hatte. Als Folge davon fühlten sich die 
Handlanger Washingtons in Kiew ermutigt, die abtrünnigen 
Provinzen anzugreifen. Dabei übernahmen sie die israelische 
Politik von Angriffen auf die Zivilbevölkerung und deren 
Wohngebiete sowie auf die zivile Infrastruktur.

Die korrupten westlichen Medien ignorierten diese Tatsachen 
und warfen Russland vor, in die Ukraine einzumarschieren und 
Teile des Landes zu annektieren. Diese Lüge lässt sich durchaus 
mit den Unwahrheiten vergleichen, die der damalige amerikanische 
Außenminister Colin Powell im Dienste des verbrecherischen 
Bush-Regimes gegenüber dem UN-Sicherheitsrat im Zusammenhang 
mit angeblichen irakischen Massenvernichtungswaffen äußerte. 
Für diese Lügen entschuldigte sich Collin Powell später. 
Diese Entschuldigung blieb allerdings folgenlos, da der Irak 
auch aufgrund seiner Lügen bereits zerstört worden war.

Als dann die malaysische Passagiermaschine abstürzte, 
machte man Russland verantwortlich, ohne dass irgendwelche 
Tatsachen über den genauen Hergang der Katastrophe bekannt waren. Insbesondere britische Medien waren an vorderster Front dabei, 
als es darum ging, unmittelbar nach Bekanntwerden des Absturzes 
Russland die Schuld zuzuschieben. Ich selbst hörte die groben Falschdarstellungen der britischen BBC und die unverfrorenen Lügen 
des amerikanischen Radiosenders National Public Radio, aber die Berichterstattung der britischen Tageszeitung Daily Mail übertrumpfte
selbst das noch. Man gewann den Eindruck, dieses Medienspektakel 
sei bereits vor dem Absturz abgesprochen worden, was natürlich 
nahelegt, dass Washington dahinter steckt.

Die Todesopfer des Absturzes wurden zum wichtigsten Thema 
des amerikanischen Propagandakrieges. Der Tod dieser 290 
Menschen ist ohne Zweifel ein tragisches Ereignis, aber ihre 
Zahl stellt nur einen Bruchteil der Todesopfer dar, die Israel 
gleichzeitig der palästinensischen Bevölkerung abverlangte, 
ohne dass dies irgendwelche Proteste seitens westlicher 
Regierungen ausgelöst hätte. Die westliche Bevölkerung reagierte 
anders, und so kam es vielerorts zu Demonstrationen gegen das 
israelische Vorgehen, die im Sinne Israels von westlichen 
Sicherheitskräften unterdrückt wurden.

Washington benutzte den Abschuss des 
Flugzeugs, für den wahrscheinlich Washington 
selbst verantwortlich ist, als Vorwand für eine 
weitere Verschärfung der Sanktionen gegenüber Russland 
und übte massiven Druck auf seine europäischen Marionetten aus, 
sich den amerikanischen Sanktionen mit eigenen Sanktionen 
anzuschließen, was die Europäische Union dann auch bereitwillig 
tat.

Washington erhebt einfach nur Beschuldigungen und macht 
Andeutungen, weigert sich aber, entsprechende Beweise etwa 
in Form von Satellitenfotos offenzulegen, vermutlich weil die 
Fotos die Lügen Washingtons eben nicht untermauern. 
Washington will sich seine Dämonisierung Russlands nicht 
durch Tatsachen beeinträchtigen lassen. Dies kennt man schon 
aus dem amerikanischen Vorgehen gegenüber dem Irak, 
Libyen, Syrien und dem Iran.

22 rücksichtslose und verantwortungslose amerikanische 
Senatoren haben das so genannte »Gesetz zur Verhinderung 
russischer Aggressionen 2014« eingebracht, das von Senator 
Bob Corker initiiert wurde, der mit seiner Unwissenheit und 
Dummheit scheinbar die Mehrheit der amerikanischen Bevölkerung 
oder die Mehrheit der Wähler im US-Bundesstaat Tennessee sehr 
gut zu repräsentieren scheint. Bei Corkers Gesetztesvorschlag 
handelt es sich um ein hirnloses Gesetz, das geeignet ist, einen 
Krieg vom Zaun zu brechen, den niemand überleben würde. 
Offenbar sind blöde Amerikaner bereit, aber auch wirklich 
jeden in ein Amt zu wählen.

Die Behauptung, Russland trage die Verantwortung für 
den Abschuss des malaysischen Passagierflugzeugs, 
ist in westlichen Hauptstädten zu einer unbestreitbaren 
Tatsache geworden, obwohl es nicht die geringsten Beweise 
gibt, die diese Beschuldigung unterstützen. Und selbst einmal 
angenommen, diese Behauptung träfe zu, wäre ein 
Flugzeugabschuss dann einen Weltkrieg wert?

Der britische Verteidigungspolitische Ausschuss ist zu dem 
Schluss gekommen, dass sich das darnieder liegende und 
militärisch schwache Vereinigte Königreich nun »auf die 
Verteidigung Europas gegen Russland« konzentrieren müsse. 
Schon jetzt wird nach einer massiven Steigerung der Militärausgaben 
gerufen und überall ertönen die Kriegstrommeln – und der gesamte 
Westen macht mit. Ein militärisch schwaches England will also 
Europa vor einem nichtexistenten, aber vielbeschworenen 
Angriff des russischen Bären schützen.

Hohe militärische Amts- und Würdenträger der USA und der NATO 
sowie selbst der amerikanische Verteidigungsminister geben 
Warnungen vor einer russischen Bedrohung heraus, die sich auf 
einen angeblichen, aber nicht realen russischen Truppenaufmarsch 
an der Grenze zur Ukraine gründen. Und aus dem westlichen Propagandaministerium ist zu hören, sollte Russland die russische 
Bevölkerung in der Ukraine vor den militärischen Angriffen seitens der 
Handlangerregierung Washingtons in Kiew verteidigen, beweise dies 
nur, das Russland der Bösewicht sei.

Der Propagandakampagne Washingtons ist es gelungen, 
Russland in eine Bedrohung zu verwandeln. Aus Meinungsumfragen
geht hervor, dass 69 Prozent der Amerikaner Russland gegenwärtig 
als Bedrohung betrachten und das Vertrauen der Russen in die 
amerikanische Führung praktisch auf null gesunken ist.

Die Russen und ihre Regierung sind Zeuge einer Dämonisierung, 
die gleichermaßen ihrem Land und ihrer politischen Führung gilt. 
Das gleiche Schicksal der Verteufelung erlitten der Irak und
Saddam Hussein, Libyen und Gaddafi, Syrien und Assad sowie 
Afghanistan und die Taliban jeweils kurz vor dem Beginn westlicher Kriegsoperationen gegen diese Länder.  
Für einen Russen drängt sich hier der
Schluss auf, dass Washington einen 
Krieg gegen Russland beabsichtigt.

Meiner Meinung nach sind diese Unverantwortlichkeit und 
Rücksichtslosigkeit der Regierung Obama in der Geschichte beispiellos. 
Niemals zuvor hat eine Regierung der Vereinigten Staaten oder 
eine Regierung irgendeiner Nuklearmacht überhaupt so große 
Anstrengungen unternommen, eine andere Atommacht davon 
zu überzeugen, dass sie einen Angriff auf die andere Macht plant. 
Eine größere Provokation, die das Leben auf der Erde in einem 
noch stärkeren Ausmaß gefährdet, ist kaum denkbar. 
Aber der Narr im Weißen Haus ist diesen Schritt gegangen 
und überzeugte sowohl Russland als auch China davon, 
Washington plane einen präemptiven Erstschlag gegen 
beide Mächte.

Die Republikaner wollen wegen relativ unbedeutender Fragen, 
wie etwa Obamacare, gegen Obama klagen oder sogar ein Amtsenthebungsverfahren anstrengen. Aber warum sind die 
Republikaner nicht bereit, Obama seines Amtes zu entheben, 
wenn es um etwas sehr viel Wichtigeres geht – nämlich darum, 
zu verhindern, dass die Welt der Gefahr eines nuklearen 
Armageddon ausgesetzt wird?

Die Antwort hat damit zu tun, dass die Republikaner genauso
durchgeknallt sind wie die Demokraten. Ihre politischen Anführer 
wie etwa John McCain oder Lindsey Graham sind überzeugt und 
entschlossen, »es den Russen zeigen« zu wollen. 

Wenn sich jemand mit amerikanischer Politik 
befasst, wird er allerorten auf wildgewordene Persönlichkeiten, Psychopathen und Soziopathen 
stoßen, die niemals irgendwelche politische Verantwortung tragen sollten.

Washington hat schon vor langer Zeit jegliche Diplomatie 
aufgegeben und stützt sich allein auf Gewalt und Einschüchterung. 
Der amerikanischen Regierung fehlt es an jeglicher Urteilskraft. 
Und dies ist auch der Grund dafür, dass der Rest der Welt, 
wie aus Meinungsumfragen hervorgeht, die amerikanische 
Regierung als das größte Hindernis für den Weltfrieden sieht. 
Am 8. August 2014 schrieb Gabor Steingart, der Herausgeber des 
Handelsblatts (sozusagen die deutsche Entsprechung des 
amerikanischen Wall Street Journal), in einem Kommentar, 
der unter seinem Namen erschien:

»Die amerikanische Neigung zur verbalen und dann auch 
militärischen Eskalation, das Ausgrenzen, Angiften und 
Angreifen, hat sich nicht bewährt. Die letzte erfolgreiche 
militärische Großaktion, die Amerika durchgeführt hat, 
war die Landung in der Normandie. Alles andere – Korea, 
Vietnam, Irak und Afghanistan – ging gründlich daneben. 
Jetzt wieder NATO-Einheiten an die polnische Grenze zu 
verlegen und über eine Bewaffnung der Ukraine nachzudenken, 
ist eine Fortsetzung der diplomatischen Ideenlosigkeit mit 
militärischen Mitteln.«

Die Marionettenstaaten Washingtons – 
das gesamte Europa, Japan, Kanada und 
Australien – machen mit ihrer Unterstützung 
des Bestrebens Washingtons, über die ganze 
Welt zu herrschen, überhaupt erst möglich, 
dass Washington gegenwärtig eine solche 
beispiellose Bedrohung für die Welt darstellt.

In diesem Jahr jährt sich der Beginn des Ersten Weltkrieges 
zum 100. Mal. Und die irrwitzigen Entwicklungen, die diesen Krieg 
auslösten, scheinen sich gegenwärtig zu wiederholen. Der Erste 
Weltkrieg zerstörte eine zivilisierte westliche Welt, und dies war 
das Werk nur einer Handvoll hinterhältiger Menschen. Zu den Folgen 
gehören Lenin, die Sowjetunion, Hitler, der Aufstieg des amerikanischen Imperialismus, Korea, Vietnam, die militärischen Einmischungen, 
die letztlich zur Entstehung von IS/ISIS führten und nun der wieder 
auflebende Konflikt zwischen Washington und Russland, den 
Präsident Ronald Reagan und Michail Gorbatschow beendet hatten.

Liebe Leser, fragen Sie sich doch einmal selbst: 
Wann hat Washington Ihnen schon einmal die Wahrheit gesagt? 
Die Lügen Washingtons haben schon Millionen Menschen das 
Leben gekostet. Wollen Sie auch zu den Opfern der Lügen 
Washingtons gehören?

Glauben Sie wirklich, dass die Lügen Washingtons und die 
Propaganda im Zusammenhang mit dem malaysischen 
Passagierflugzeug und der Ukraine es wert sind, alles Leben 
auf der Erde zu gefährden? 

Wer ist schon so leichtgläubig, dass er die 
Parallelität zwischen den Lügen Washingtons 
in Bezug auf die Ukraine und den Lügen über 
die angeblichen Massenvernichtungswaffen 
Saddam Husseins, die Atomwaffen des Irans 
und den mutmaßlichen Einsatz von 
Chemiewaffen durch Assad nicht erkennt?

Sind Sie überzeugt, dass der Einfluss der Neokonservativen,
der immer noch die Politik in Washington bestimmt, unabhängig 
davon, welche politische Partei gerade am Ruder ist, viel zu 
gefährlich ist, als dass man ihn noch länger hinnehmen könnte?

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Quelle: 08.08.2014, englisches Original: 
http://www.paulcraigroberts.org; deutsche Bearbeitung:
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Lichtweltverlag ausnahmslos von jeder direkten Verlinkung 
absieht. Bitte kopieren und aktivieren sie diese.
Die Hervorhebungen in diesem Artikel von JJK.)

An Washingtons Arroganz wird sein Reich zerbrechen
– Paul Craig Roberts: 
http://lichtweltverlag.blogspot.co.at/2014/07/an-washingtons-arroganz-wird-sein-reich_18.html