17. März 2015

Putin: Machtwechsel in der Ukraine war Putsch mit Hilfe der USA


Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Machtwechsel 
in Kiew erstmals offiziell als einen „bewaffneten Putsch“ 
bezeichnet, der von den USA „ermöglicht“ worden sei. 
Die Amerikaner hätten die Nationalisten in der West-Ukraine, 
in Polen und teilweise in Litauen trainiert. Russland habe 
Truppen auf die Krim geschickt, um ein Blutvergießen zu 
verhindern.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Machtwechsel 
in der Ukraine erstmals direkt als einen Putsch bezeichnet. 
In einer am Sonntag ausgestrahlten Dokumentation über 
die Ereignisse auf der Krim, die vom staatlichen Sender RT 
in Auszügen veröffentlicht wurde, sagte Putin, dass nach 
Informationen der Russen die Opposition in der Ukraine 
von den Europäern unterstützt worden sei. 
Doch die „Drahtzieher waren unsere 
amerikanischen Freunde, wie wir sicher 
wissen“. 

Putin: „Sie haben geholfen, die Nationalisten und ihre 
bewaffneten Gruppen in der West-Ukraine, in Polen 
und zu einem gewissen Teil in Litauen zu trainieren. 
Sie haben den bewaffneten Putsch möglich gemacht.“ 
Putin sagte, diese Vorgehensweise sei für kein Land 
auf der Welt akzeptabel, und für eine ehemalige 
Sowjetrepublik wie die Ukraine erst recht nicht. 
Die Verletzung der verfassungsmäßigen Ordnung in 
einem solchen Land füge einem Staat enormen 
Schaden zu.

Putin: „Das Recht wurde weggeworfen und mit Füßen 
getreten. Die Konsequenzen waren tatsächlich gravierend. 
Ein Teil des Landes stimmte zu, während ein anderer Teil 
des Landes eine solche Lösung niemals akzeptieren würde. 
Das Land war erschüttert.“

Putin sagte, dass er persönlich den Schutz des 
damaligen ukrainischen Präsidenten Viktor 
Janukowitsch angeordnet habe. Er habe die 
Geheimdienste und das Verteidigungsministerium 
angewiesen, das Leben von Janukowitsch zu schützen. 
Der gestürzte Präsident habe es zunächst abgelehnt, 
aus Donesk evakuiert zu werden. Erst nach einigen 
Tagen auf der Krim habe erkannt, dass es in Kiew 
niemanden mehr gebe, mit dem er verhandeln hätte 
können. Danach bat er, nach Russland gebracht werden.

Nachdem Janukowitsch nach Russland gebracht worden 
sei, habe er, Putin, eine Spezialoperation für die Krim 
befohlen. Putin sagte, er hätte es nicht zulassen können, 
dass die Bevölkerung der Krim unter die Dampfwalze der 
Nationalisten geraten könne: „Ich habe ihnen ihre Aufgaben 
zugewiesen und ihnen gesagt, was sie tun und wie sie es 
tun müssen. Ich habe betont, dass wir nur das tun dürfen, 
von dem wir absolut sicher seien, dass dies von der 
Bevölkerung der Krim gewünscht würde.“

Zur Absicherung habe man sich auf eine Blitzumfrage 
gestützt, in der 75 Prozent der Bevölkerung angegeben 
hätten, der Russischen Föderation beitreten zu wollen: 

„Unser Ziel war es nicht, die Krim zu 
annektieren. Unser finales Ziel war es, 
es der Bevölkerung zu ermöglichen, 
ihren Willen auszudrücken, wie sie 
leben wolle."

Ich habe mir gesagt: "Wir werden das tun, was die Leute 
wollen. Wenn Sie eine größere Autonomie mit einigen 
Sonderrechten innerhalb der Ukraine wollen, so soll es 
sein. Wenn sie anders entscheiden, werden wir sie nicht 
fallen lassen. Sie kennen die Resultate des Referendums. 
Wir haben getan, was wir tun mussten.“

Bei dem Referendum hatte eine überwältigende Mehrheit 
für den Anschluss an Russland gestimmt. Es ist allerdings 
nicht zu überprüfen, ob das Referendum fair und ohne Druck
von außen durchgeführt worden ist. Putin hatte jedoch im 
Zug der Ukraine-Krise gesagt, er hätte kein Problem damit, 
das Referendum jederzeit wiederholen zu lassen.

Putin sagte, dass die Entsendung von Truppen und 
Raketen auf die Krim in offener Weise geschehen sei, 
um klarzumachen, dass Russland die Halbinsel gegen 
jeden militärischen Angriff verteidigen werde: 
„Wir haben die Raketen in einer Weise aufgestellt, 
dass man sie ganz klar vom Weltall aus sehen konnte.“

Putin sagte, die Entsendung von Truppen habe dem Ziel 
gedient, ein Referendum auf der Halbinsel zu ermöglichen 
und ein größeres Blutvergießen zu vermeiden: „Wenn man
bedenkt, wie die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung 
auf der Krim ist, muss man davon ausgehen, dass die Gewalt 
schlimmer gewesen wäre als in Kiew. Wir mussten handeln, 
um eine negative Entwicklung zu verhindern. Wir wollten 
keine Tragödien sehen wie jene in Odessa, wo Dutzende 
Menschen lebendig verbrannt wurden.“

Putin räumte ein, dass vor allem Mitglieder der Krimtataren, 
einer ethnischen Minderheit, gegen die russische Operation 
gewesen sein. Doch habe es keine einheitliche Haltung der 
Tataren gegen Russland gegeben. Während einige Führer 
der Tataren gegen die russische Operation waren, 
hätten andere die Milizen auf der Krim unterstützt.

Putin sagte, dass Russland bereit sei, auf Aggressionen 
auch mit dem Einsatz von Nuklearwaffen zu reagieren. 
Er sei sich persönlich nicht sicher, ob der Westen nicht 
doch unter Umständen militärische Gewalt gegen 
Russland anwenden würde. 

Quelle: Deutsche Wirtschafts Nachrichten, 15.03.2015  
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/03/15/putin-
machtwechsel-in-der-ukraine-war-putsch-mit-hilfe-der-usa/
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Attentat in Moskau – JJK:

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