15. November 2012

FRANKREICHS FINANZ-WATERLOO, JJK


Die französische Notenbank hat am Freitag gewarnt,
Frankreichs Wirtschaft könne auch im vierten Quartal
schrumpfen. Damit würde das Land technisch in die
Rezession gleiten. Die Industrieproduktion ist im
September im Monatsvergleich um 2,7 Prozent gefallen.“
(Quelle: Deutsche MittestandsNachrichten, 11.11.2012)

Der Co-Architekt der europäischen Schuldenunion,
Wolfgang Schäuble, regt sogar ein Gutachten mit
„Reformvorschlägen“ für das Nachbarland an,
und zieht dabei die fünf deutschen Wirtschaftsweisen
(Deutschlands Sachverständigenrat für Wirtschaft)
in Betracht. Allein das zeigt, hier geht es um das Ganze.

ESM hin oder her! Mit dem „Finanzwaterloo“
der zweitgrößten Volkswirtschaft Europas sind
wir in der Realität angekommen, denn kein „Finanzhebel“  
der Welt kann das heben. Es darf gewettet werden,
wie lange es noch dauert, bis auch Österreich und
Deutschland – trotz aller Finanztricks -  von der Schuldenplage,
die nicht nur Europa heimgesucht hat, erfasst werden.

Mit jedem Tage mehr nähern wir uns also dem finalen Knall,
auch wenn jeden Tag weniger darüber fundiert und den
Tatsachen gemäß berichtet wird.

Bis zum Schluss, so scheint es,
gilt das Motto „Tarnen und Täuschen“,
um sich beim Eintreten des Fiaskos noch
rechtzeitig aus den Staub zu machen.
Die Lüge wurde zur politischen Pflicht erhoben
(„…wenn es ernst wird muss man lügen“,
Jean-Claude Juncker 2011) und die Realität
wird konsequent negiert. Heile schöne Politiker-Welt.
Einfach grotesk.

Dessen ungeachtet, fällt nun mit Frankreich der
entscheidende Dominostein in diesem Spiel des Wahnsinns.
Die EU-Titanic, der einstmals stolze europäischen Dampfer,
hat sich in eine nicht mehr zu korrigierende Schieflage manövriert.

„Schlimmer als blind sein, ist, nicht sehen wollen.“
Wladimir Iljitsch Lenin, Revolutionär und Politiker (1870-1924)
Obwohl Lenin selbst politisch „erblindete“, haben diese Worte
bis heute an Aktualität nichts eingebüßt.

Fazit: Besser ein Ende mit Schrecken,
als ein Schrecken ohne Ende,
der durch die tagtäglichen Hiobsbotschaften
die Weltwirtschaft betreffend, erzeugt und
am Leben erhalten wird.

Denn mit unseren blinden, tauben,
mutlosen und menschlich wie zumeist auch
fachlich überforderten politischen Eliten, ist kein Staat
zu machen, sondern nur Staatsbankrott anzumelden.

Jahn J Kassl


Dieser "Kommentar" erging als "Leserbrief" an sämtliche Tageszeitungen
und Wochenmagazine in Österreich, Deutschland und der Schweiz.



Banken Run – Jahn J Kassl: