10. Juli 2013

AKTION UND GEDULD, NORIAS ET TE AH'N


SPANNKRAFT DER ZEIT

Menschen, ihr Menschen!
Wesen von unendlicher Ausdehnung,
von unendlichem Wissen, von unendlicher Kraft
– und dennoch so verletzlich, so ihr den Gezeiten ausgeliefert seid,
so ihr euch in Zeit und Raum begebt, um eure Erfahrungen zu sammeln,
bis der „Korb des Karmas“ gefüllt und daraufhin geleert ist.

Nun befreit ihr euch von den letzten Stücken,
den „Erbstücken“ eurer langen Reise in dieser Welt,
ihr gebt sie weg, ihr lasst sie los, ihr zerstört die Bindungen
daran und ihr findet zu eurer Nacktheit zurück.

So steht ihr nun vor dem Schöpfer und fragt: Was nun?

Und ihr erwartet Seine Antwort, doch sie scheint auszubleiben,
wie viele von euch meinen. Denn viele von euch sind des Wartens
auf Antworten überdrüssig geworden und haben die Geduld verloren,
sie gänzlich am Wege, auf den letzten Metern dieses Pfades,
davongejagt, wie einen unbequemen Gast, der dich dann zum
Warten ermahnt, wo du es am wenigsten zu ertragen scheinst.

Und ich sage euch: Je mehr ihr in der Ungeduld gefangen seid,
desto unruhiger, schwieriger und auch länger gestaltet sich der
Prozess für euch – und je länger erscheint euch das Warten auf
Antwort.

So ihr die letzten Schritte in Eile gehen wollt,
so haltet an und bleibt stehen, denn die Eile hat
die Wurzel in der Unachtsamkeit und bringt vieles durcheinander.

Sobald ihr eurer Ungeduld begegnet, haltet inne und seid auf
der Hut, denn wahrlich, der, der Warten kann und dennoch ganz
bewusst und zügig seine Schritte setzt, der gelangt am Ende
sicher an das Ziel.

Geduld und innere Ruhe, die Stille eines meditativen
und erwachten Geistes garantieren in dieser Zeit,
dass ihr selbst das Friedensreich in euch nicht aufgebt,
es nicht verlasst, da die Ereignisse der Zeit keinen Unfrieden
in euch selbst heraufbeschwören.

Seid ganz bewusst immer geduldig, doch verfolgt
eure Aufgaben und eure Aufträge äußerst konsequent.
Hier gilt es die Spannung zwischen dem Tun und dem
Erwarten zu halten, um einerseits nicht in die Passivität
abzugleiten und um andererseits nicht durch das überzogene
Tun in das „spirituelle Hamsterrad“ einzusteigen.

Eure Fragen finden Gehör, verlasst euch darauf!
Er weiß, wann Er sich euch offenbart und wann
Er Sein Füllhorn über euch ausgießt.

„Wenn du in Eile bist, dann mache einen Umweg“,
sagt eine alte menschliche Weisheit.

Macht also Umwege, dann, so euch der Rhythmus des
Lebens abhanden gekommen ist – so ihr glaubt, heute muss
dieses oder jenes erledigt werden, so ihr glaubt, dass das Modell
des Jetzt gleichbedeutend mit Schnelligkeit, Hektik und
ausuferndem Tatendrang ist.
Unterscheidet in diesen Belangen bitte von nun an genau.
Ihr seid die „Arbeiter im Weingarten Gottes“,
und auf euch kommt es an. Doch die Arbeiter benötigen,
ehe sie auf das Feld schreiten, um die Reben zu schneiden
oder zu ernten, die nötige Kraft und das in sich ruhenden Herz,
damit diese Arbeit mit Liebe verrichtet werden kann.

Fehlt euch Kraft, so kann die Liebe aus euren Herzen nicht fließen,
es fehlt an Leichtigkeit und Harmonie und eure Arbeit wird nur mit
großer Mühe eine fruchtbare.

So halte ich euch an, erlangt zu euch selbst einen neuen Zugang,
indem ihr das Prinzip von Aktion und Inne-Halten genau anwendet,
und indem ihr für euch selbst bestimmt, wann sich etwas ereignen
soll und darf.

Eure Geduld wird in diesen Tagen erprobt und viele fallen
ab vom ursprünglich gewählten Weg.
Sie fallen ab, da sie in der Warteposition, in der Passivität
stehen bleiben, dabei zum Himmel blicken und nichts wahrnehmen.

Anstelle ihren Blick auf den Erdenboden zu heften,
auf jeden Tag, den es zu leben, zu entfalten und zu gestalten gilt,
stellen sich diese Menschen vor Gott hin und fragen: „Was nun?“
Und warten, und sie warten.

Beendet diese Art des Erwartens, denn alles kommt zu euch,
zur rechten Zeit, zur gegebenen Stunde – in Gottes Ewigkeit
kommt niemand zu spät, kommt niemand zu kurz,
ist für alles der richtige Moment gegeben.
Erledigt eure Arbeit, Tag für Tag.

Haltet inne, so es angezeigt ist, seid aktiv,
seid pure Aktion, so dies erfordert ist und: LEBT.

Lebt euer Leben, weiht es dem Herrn, weiht es Gott.
Und alles Andere wird euch dazu gegeben.

Wie lange noch warten,
bis ihr wahrlich im Königreich angekommen seid?

Sehr lange, so ihr in passiver Weise den Einzug dieses
Königreiches auf Erden erwartet, sehr kurz, so ihr weiter
erschafft und stets mit euch selbst im Hier und Jetzt ganz
bewusst verweilt.

Je weniger man auf die Zeit fokussiert,
desto schneller vergeht sie, das erlebt ihr immer wieder.

Daher: Auch am spirituellen Pfad spielt Zeit keine Rolle,
vor allem am spirituellen Pfad ist das derart.
Und je tiefer ihr in das zeitlose Sein eintaucht,
desto nachhaltiger löst sich alles auf, was dem entgegengesetzt ist.

Bleibt wach, erwartet großes, jedoch, ohne darauf zu warten.

Denn was der Schöpfer für euch bereithält, ist einem menschlichen
Verstand unbegreiflich und wann Er in euer Herz die Antworten legt,
nach denen ihr euch so sehr sehnt, ist ein Mysterium und eröffnet
sich euch immer zur rechten Zeit – dann, so ihr euch zu einer
reifen Frucht, die ganz von selbst vom Baume fällt, vervollständigt habt.

Gott ist groß, ihr seid lebendig durch und in IHM.


Verlasst euch darauf, der „jüngste Tag“ bleibt niemandem verborgen,
es sei denn, man legt das Werkzeug nieder, es sei denn, man beendet
seine Arbeit im Weinberg des Herrn und lässt die unreifen Früchte
am Weinstock des Herrn verdorren.

Aktion und Geduld – jetzt gilt es, diese Elemente gänzlich
zu verbinden, damit ihr die „Spannkraft dieser Zeit“ erfahren
und zu eurem Wohle nutzten könnt.

Ich liebe euch unendlich,
Meister der Zeit - und Meister der Zeitlosigkeit

NORIAS ET TE AH‘N
Aus dem Rat der 72, aus der Urquelle allen Seins


Meister der Geduld - PARAMAHANSA YOGANANDA:
http://lichtweltverlag.blogspot.co.at/2012/11/meister-der-geduld-paramahansa-yogananda.html