17. Oktober 2015

Obamas neue Lügen


Von Peter Orzechowski

Die Wellen schlagen hoch in den Medien: Obama agiere 
endlich wie ein Friedensnobelpreisträger, jubeln die 
Kommentatoren. Im Interview mit CBS für die Sendung 
60 Minutes hatte der US-Präsident erklärt, dass alle 
militärischen Abenteuer und Stellvertreterkriege für 
die Welt und für die USA sinnlos seien. Will er als 
Friedensstifter aus dem Amt scheiden? Ich teile die 
Euphorie nicht. Obama kann man nicht an seinen 
Worten messen, sondern nur an seinen Taten. 

Kriege sollen nicht mehr die US-Außenpolitik prägen – 
weil alle Stellvertreterkriege der jüngeren Vergangenheit 
gescheitert seien, kündigt Obama an. Der Irakkrieg sei 
ein »Fehle gewesen. Obama: »Die Republikaner, die 
jetzt wollen, dass wir im Irak einmarschieren, sind dieselben, 
die immer noch Schwierigkeiten haben, anzuerkennen, dass
das ein Fehler war.« 

Auch vom Syrien-Engagement der USA distanziert er sich 
auf einmal: »Ich war von Anfang an skeptisch gegenüber
der Idee, dass wir im Endeffekt einen Stellvertreterkrieg 
in Syrien starten sollen.« Alle bisherigen Bemühungen »
haben nicht funktioniert«.

In Afghanistan habe man 13 Jahre lang Krieg geführt – 
das Ergebnis stehe in überhaupt keinem Verhältnis zu dem 
enormen »Investment«, das die Amerikaner hineingesteckt 
hätten.

Obama: »Es wäre eine schlechte Strategie, wenn am Ende das 
einzige Maß für die Führungsrolle und Stärke Amerikas darin 
besteht, dass wir weitere 100 000 oder 200 000 Soldaten nach 
Syrien oder zurück in den Irak schicken, oder vielleicht nach 
Libyen, oder vielleicht in den Jemen; und wir dann dorthin 
gehen, nicht nur, um die Polizei zu sein, sondern diese Regionen 
zu regieren. Wenn wir diesen Fehler wieder machen, 
dann Schande über uns!« 

So weit zu den neuen, wie immer großen Worten eines US-Präsidenten, 
der wie kaum ein anderer die Öffentlichkeit täuscht. Aktueller Fall: 
Gleichzeitig mit Obamas »Friedens«-Interview bestätigen amerikanische Regierungsvertreter, die Regierung Obama habe aus der Luft 112 
Paletten Munition für dschihadistische Kämpfer in Syrien abgeworfen. 

Das meldete Kurt Nimmo gestern auf Kopp Online* und 
berief sich dabei auf den amerikanischen Fernsehsender CNN.  
Auch nicht zuObamas Friedensworten passt, dass er gleichzeitig 
einen Flottenverband zu den von China beanspruchten Spratly-Inseln 
schickt, um dort in den territorialen Gewässern zu operieren.

Wir sollten auch nicht vergessen, wie Obamas Regierung am 
19. Dezember 2009 den bis dahin größten Verteidigungsetat der 
US-Geschichte in Höhe von 720 Milliarden Dollar beschloss. Der 
Etat ist seit 2009 nur geringfügig reduziert worden. Das ist doch 
höchst verwunderlich, weil die Stationierungskosten für die 
US-Truppen im Irak und in Afghanistan wegfallen.

Wie vereinbaren sich im Übrigen Obamas Friedensschwüre 
und die Aussage seines damaligen Verteidigungsministers 
Chuck Hagel am 7. Mai 2014, das Pentagon habe die Absicht, 
seine militärische Präsenz weltweit zu festigen? 

»Gegenwärtig sind US-Militärs in ungefähr 100 Ländern präsent. 
Weltweit sind das etwa 400 000 Mann… Der Entwurf unseres 
Budgets und die Verteidigungsstrategie geben klar zu verstehen, 
dass wir ungeachtet der Reduzierung der Streitkräfte nicht einfach 
in Garnisonen zurückkehren werden«, sagte Hagel in Chicago im 
Council on Global Affairs. 

Zwingend notwendig ist diese weltweite militärische Präsenz 
auch wegen einer neuen Strategie des Pentagon, die unter 
Obama ausgearbeitet wurde: »Das US-Militär muss in der 
Lage sein, innerhalb von einer Stunde einen präzisen 
Angriff mit konventionellen Waffen irgendwo in der Welt 
durchzuführen.« General James Cartwright vom US-Marine-
Korps stellte diese Forderung im April 2010 auf.

Dieser »Prompt Global Strike« (PGS) soll auf drei Wegen 
erfolgen: durch Interkontinentalraketen mit konventioneller 
Bestückung – abgefeuert von Raketenbasen oder U-Booten – 
durch Hyperschall-Cruise-Missiles, die von Bombern aus 
gestartet werden, sowie durch weltraumgestützte Laserwaffen.

Und noch ein Fakt zur Beurteilung des Friedensnobelpreisträgers: 
Seit seinem Amtsantritt haben die USA die systematische 
Tötung von »Terroristen« in aller Welt – ohne rechtsstaatliche 
Gerichtsverfahren – mithilfe von Drohnen ausgeweitet.

Obama genehmigt Woche für Woche die »Liste der Zielscheiben«, 
»die kontinuierlich auf den neuesten Stand gebracht wird und 
Personen aus der ganzen Welt aufführt, die als schädlich für 
die Vereinigten Staaten und deren Interessen beurteilt werden 
und heimlich, unter Vorwurf des Terrorismus, zum Tode 
verurteilt wurden«, berichtet die New York Times. 

»Die endgültige moralische Bewertung« stehe dem Präsidenten 
zu, besonders wenn »sich bei dem Terroristen, der durch eine 
Drohne getroffen würde, seine Familie befindet«. 

Warum stoppt also Obama nicht als Erstes den Drohnenkrieg? 
Er tut genau das Gegenteil: Das US-Militär will die Nutzung von 
Drohnen in Kriegs- und Krisengebieten in den kommenden vier 
ahren deutlich ausweiten, sagte ein ranghoher Mitarbeiter des 
Pentagon dem Wall Street Journal am 17. August 2015.

Die Armee wolle damit ihre Aufklärungs- und Angriffsfähigkeiten 
in Ländern wie der Ukraine, dem Irak oder Syrien sowie in Regionen
wie dem Südchinesischen Meer und Nordafrika verbessern. Auch die
Kapazität für tödliche Einsätze solle massiv vergrößert werden,
so das Wall Street Journal weiter. 

Die nun geplante Ausweitung der Einsätze wäre die erste seit 2011. 
Damals wurden die Einsätze unter Präsident Barack Obama massiv 
ausgedehnt.  

Lassen wir also bei der Beurteilung Obamas lieber
seine Taten sprechen und nicht seine schönen Worte. 
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Quelle: http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/peter-orzechowski/obamas-neue-luegen.html

* http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/kurt-nimmo/obama-wirft-5-tonnen-munition-fuer-dschihadisten-ab-die-gegen-russland-und-die-syrische-armee-kaem.html 

Peter Orzechowski ist seit 1978 als Journalist und als erfolgreicher Sachbuchautor tätig. 

Obama lügt, Westen pariert – JAHN J KASSL: 
Obama Anklage auf Mord – JAHN J KASSL:
http://lichtweltverlag.blogspot.co.at/2015/02/obama-anklage-auf-mord-jjk.html

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