11. November 2012

PULVERFASS EUROPA, JJK


Die EU-Kommission, der Internationale Währungsfonds (IWF)
und die Europäische Zentralbank(EZB) loben die Anstrengungen
Spaniens zur Sanierung seines Finanzsystems. Damit offenbaren
sie ihre „Denk- und Handlungsweise, die durch beißenden Spott
geprägt ist und dabei oft bewusst die Gefühle anderer Personen
oder gesellschaftlichen Konventionen missachtet.“ 
(Zynismus, Quelle: Wikipedia)

Elitensprech, völlig jenseitig und gefährlich,
denn die Lage in Spanien gleicht immer mehr der
Griechenlands,  ist trist und spitzt sich zu:

-300.000 Familien wurden delogiert und auf
die Straße gesetzt. 

-50 Prozent der Jugendlichen sind arbeitslos
und haben kaum Einkünfte, die Arbeitslosenrate
gemessen an der Gesamtbevölkerung liegt bei 25 Prozent.

-Aus Granada und der Region Valencia wird berichtet,
dass Menschen verzweifeln und freiwillig aus dem Leben
scheiden, da sie Zwangsräumungen ausgesetzt sind.
Insgesamt nimmt die Selbstmordrate in Spanien seit
der Finanz- und Schuldenkrise zu.

-Hilfsorganisationen melden einen Ansturm auf ihre
Dienste und „ Mittlerweile befindet sich jeder vierte
Spanier an der Grenze zur Armut und der damit verbundenen
sozialen Ausgrenzung.

In 1,7 Millionen spanischen Haushalten sind sämtliche
Familienmitglieder arbeitslos“, sagt Jose Manuel Ramirez,
der Generaldirektor der Sozialen Dienste, zur aktuellen Notlage.
Unter Druck stehen auch die spanischen Banken.
Aussicht auf Besserung? Fehlanzeige.

In Anbetracht dieser Lage die Sparbemühungen
der spanischen Regierung zu loben, ist eine absolute
Unverschämtheit und zeigt, wie abgehoben und
menschenfeindlich die EU, der IWF und die EZB agieren.
Zynismus pur!

Die Menschen zählen null oder nur so viel,
wie sie zur europäischen Bankenrettung beitragen können.
Sind sie erst Obdachlos und von den Armenküchen abhängig,
dann scheinen sie nicht einmal mehr in der Arbeitslosenstatistik auf.
Entrechtete und entwürdigte Menschen, deren Zahl europaweit
tagtäglich zunimmt. 

Ein Pulverfass, das ganz bestimmt explodiert
– es ist nur eine Frage der Zeit.

Albert Einstein wurde von einem Reporter gefragt:
„Herr Professor, was fehlt eigentlich den Menschen heutzutage?“
Der Nobelpreisträger schwieg einen Moment und gab dann die Antwort:
„Die Menschen denken einfach nicht!“

In diesem Sinne, empfehle ich allen,
die vorgeben das Volk zu vertreten,
dringend mit dem Denken zu beginnen.

Jahn J Kassl


Dieser "Kommentar" erging als "Leserbrief" an sämtliche Tageszeitungen
und Wochenmagazine in Österreich, Deutschland und der Schweiz.


Armut kehrt zurück - Jahn J Kassl: