21. Oktober 2011

BILLIONEN FÜR EUROPA, Jahn Johannes


Wolfgang Schäuble, deutscher Finanzminister und ein wesentlicher Architekt der derzeitigen Euro-Krise, legt nach. Während Nouriel Roubini,
US-Topökonom, bereits den ganz großen Bogen spannte,
indem er neulich im Stern für die einstweilige Euro-Rettung 16 Billionen Euro veranschlagte, gibt es Schäuble derzeit noch billiger.
In der „Financial Times Deutschland“ (19.10.2011)
bringt er neue Zahlen ins Spiel.

1 Billion Euro soll der EFSF Rettungsschirm bei Bedarf freisetzen.
Und dass Bedarf ist, steht außer Frage!
Einem Bericht des britischen „Guardian“ zufolge, stehen Deutschland und Frankreich sogar vor einer Einigung auf 2 Billionen Euro. Schließlich warten mit Italien und Spanien die nächsten Pleitekandidaten auf frisch gedrucktes Geld.

Erinnern wir uns: Handstreichartig wurde dieser Rettungsschirm (EFSF) den Bürgern der EU aufgebürdet; und mittels Finanzakrobatik sollen nun die nötigen Gelder, um das System noch in die eine oder andere Woche hinüberzuretten, aufgebracht werden.

Von einem „Hebel“ ist die Rede, der als Versicherung für gewisse Staatsanleihen in den EFSF eingebaut wird; wobei bei einem Versicherungsanteil von 20 Prozent jeder Euro die fünffache Wirkung erzielen könnte.

Aus dem Nichts Geld erschaffen.
Niemals war es leichter als jetzt, da sich die Herrscher über das Geld ihr Geld selbst drucken und auf Buchungszeilen nach Belieben zugreifen können.
Auf eine Null mehr oder weniger kommt es bei diesen konstruierten und frei erfundenen Zahlenreihen nicht mehr an.

Währenddessen will US-Notenbankchef Ben (Helikopter) Bernanke,
der seinerzeit ankündigte, das Geld im Deflationsfall mittels Helikopter abzuwerfen, die Geldpolitik der Federal Reserve (FED – private amerikanische Notenbank) transparenter machen, des Weiteren werden sämtliche Politiker nicht müde, den gemeinhin dummen Bürgern, die von dem allem nichts verstehen, die „Alles ist gut –Doktrin“ einzubläuen, sprechen gebetsmühlenartig von „mehr Europa“ und -  passend ins Bild - wird dem scheidenden EZB-Chef Trichet das Große Goldene Ehrenzeichen am Bande für Verdienste (?) um die Republik Österreich durch Bundespräsident Heinz Fischer verliehen.

Jenem Trichet, der aufgrund seiner Finanzpolitik für dieses Desaster hauptverantwortlich zeichnet. Dessen „Verdienst“ es ist, völlig unzureichend und inkompetent dieser Finanzspekulation auf Kosten der Volkswirtschaften zu begegnen, was zur Folge hatte, dass schließlich auch die österreichischen Steuerzahler zur Kasse gebeten werden, da sie für Pleitestaaten haften!

Es ist viel, doch längst nicht alles.
Ein EU-Bonzen-Palast um bisher 290 Millionen Euro wächst in den Brüsseler Himmel, in Wien spricht Finanzministerinn Fekter bei ihrer ersten Budgetrede vom „Schilling“, Spanien wurde erneut herabgestuft und Merkl und Sarkozy,
die Alphatiere des politischen Kartells, treffen sich zum x-ten Male und bleiben ratlos zurück – wie eh und je.

Leider ließe sich diese „Liste des Grauens“ ins Undendliche fortsetzten,
doch genug – für heute.

Noch nie zuvor in der uns bekannten Geschichte der Menschheit
wurde der Prozess der globalen Finanz-Korrosion von so vielen und derart ambitionierten Totengräbern begleitet:

Bernanke, Geithner, Trichet, Schäuble, Juncker, Barroso und Co.
können es nicht besser, doch das dafür sehr gut.

Zielstrebig und ohne Umschweife nähern wir uns der Zeit,
in der die Nullen hinter dem Komma, so es um Geldangelegenheiten geht, wieder mit freiem Auge zu erkennen sein werden.

In Vertrauen darauf,
Ihr Jahn Johannes


Dieser "Kommentar" erging als "Leserbrief" an sämtliche Tageszeitungen und Wochenmagazine in Österreich, Deutschland und der Schweiz.


siehe auch – Jahn Johannes: