11. Oktober 2011

KEIM DER SEHNSUCHT, FRANZISKUS ATOS THA' MA


Menschen in Gottes Hand,

Anders zu werden, verändert zu sein, auferstehen,
wie das bewirken, so die Bereitschaft zur Veränderung gering ist?

Aufzugeben, was war, hinzulegen vor Gott,
was nicht mehr benötigt wird, das ist erfordert,
ansonsten scheitern selbst große Geister,
werden selbst jene unbestimmt, die bereits vieles überwunden haben.

Aufgeben aus tiefem inneren Bedürfnis heraus,
aus dem inneren Drang, der einem befiehlt, die alten Dinge,
die alten Denk-, Sprech- und Handlungsweisen, ziehen zu lassen,
da man derer selbst überdrüssig geworden ist.

Die Gottes-Sehnsucht ist die Triebfeder,
die das ermöglicht – der tiefe Wunsch, Gott zu schauen,
bringt das am Weg und einen Menschen dahin.

Wie eine Explosion im Inneren erkennt solch ein Mensch,
dass alles, was bisher war, Schall und Rauch ist, und dass alles,
was es zu erben und zu erwerben gilt, im Eins-Sein mit Gott beschrieben ist.

„Gebt alles auf und folgt mir nach.“

Meister Jesus sprach aus, was Sache ist,
und es sind wenige, die dem gerecht werden wollen.
Die wahren Erben des Himmels sind rar gesät,
doch es gibt sie und sie sind mitten unter euch.

Ehe ein Mensch nicht abgelassen hat von den irdischen Verflechtungen,
bleibt er der Beliebigkeit irdischer Belange ausgeliefert.

Mein Beispiel machte deutlich, wie es geht, wie es gehen kann, wohin die Reise führt, so man sich ganz Gott verschrieben und dem Herrn anvertraut hat.

Der Herr kennt seine Kinder, der Herr weiß um die Nöte aller,
so übergebt sie IHM und löst auf, was euch an diese Welt bindet,
was euch versklavt und unfrei macht.

Auf dem Boden der Gottes-Sehnsucht gedeihen die schönsten Blüten,
das ist gewiss. So gehet hin, verkauft euer Gewand und erbt die Nacktheit, damit euch Gott neu einkleiden kann und damit er euch aufnehmen kann in Seine Reihen, denn wahrlich:

Die, die nackt vor dem Schöpfer hintreten,
erhalten die schönsten Gewänder.

Ein reiches Herz weiß um die Bedeutung dieser Worte und ein reiches Herz ist ein Herz, das sich selbst genügt.
In der Einheit mit sich selbst erschafft ein Herz die Fülle,
erzeugt ein Geist die größten Manifestationen, erschafft ein Mensch Leben, das niemals endet.

Zu gerne nehmt ihr „Anleihen“,
zu oft benötigt ihr von Zweiten oder Dritten Liebe,
und ihr versäumt es, ganz zu sein, die Liebe sein in euch selbst.

Was braucht ein Mensch noch, außer Gott?
Nichts!

Was benötigt ein Mensch,
der das noch nicht erkannt hat?
Den Mitmenschen, damit er sich als ganz erleben kann,
als ganz geliebt, als ganz geehrt in seinem ganzen Wesen.
Die Meister dieser Zeit, die finden nun zu sich selbst zurück.
Ganz in ihr Herz.

Und so manches Rad, das mitgeführt wurde zur Sicherheit,
wird am Wegrand liegen gelassen, da man sich selbst genügt,
da man die Sicherheiten aus den alten Tagen dieser Welt nicht mehr benötigt.
Die Selbstliebe macht Gottesliebe möglich.
In der Selbstliebe findet der Mensch den Frieden,
da die Abhängigkeiten zu liebevollen Erfahrungen in der Welt aufgelöst sind.

In der Gottesliebe ist die Liebe zu den Menschen erst möglich,
da sie frei ist, da sie dann als unbegrenzt und freudvoll,
ohne Zwänge und ohne Erwartungen erlebt wird.

Seid euch also zuerst selbst genug!
Erschafft diesen Status in euch selbst,
indem ihr euch selbst als ganz erlebt,
als ganz liebend erlebt und als gesättigt erlebt – in allen Belangen.

Benötigt ihr keine Menschen mehr, die euch Liebe geben,
die euch dadurch ihre Reverenz erweisen,
dann seid ihr frei und ganz, dann tritt ein neuer Mensch aus euch hervor,
und ihr lebt ein Leben, das gemeinhin unbekannt ist und bisher nur von wenigen erfahren wurde.

Und der Schlüssel zu diesem Zustand ist die Gottes-Sehnsucht,
die euch ganz erfüllen soll:
Denn eher geht ein Kamel ein in den Himmel,
als dass ein der Sehnsucht beraubter Mensch
die Tore des Lichts erlangt.

Huldigt Gott, preist Gott, ehrt Gott, unterwerft euch Gott,
ergebt euch Gott, geht auf in Gott, geht ein in Gott
– mehr braucht kein Mensch zu tun, da sich dadurch alles erfüllt,
was auf Erfüllung wartet.

Solange ihr in der Welt Erleuchtung sucht, werdet ihr in der Welt verwirrt zurückbleiben, denn von der Welt sein, ist das Eine, doch in der Welt sein und von ihr abhängig werden, ist das Andere.

Begreift die hohe Weisheit eures Herzens,
begreift den Sinn der Welt, die ihr zu überwinden trachtet
– am Schluss, da findet ihr alles in euch selbst.

Kein Außen gibt euch etwas, was ihr im Inneren nicht hättet
– längst schon.

Das Schweigen und die Stille sind Hilfen auf dem Pfad zu Gott –
denn wie die Sehnsucht hören, so sie sich leise in euch meldet,
solange euer Geist betriebsam mit der Welt und mit den Menschen schwingt?

Gebt auf, was war, nehmt an, was ist!

Das Leben wartet nun auf euch!
Hinweg das Sterben, jetzt, wo es auf ewig in das Leben einzutreten gilt.

Die Sehnsucht nach Gott ist es, wodurch das Leben in den alten Bahnen endet, da sich aufgrund dieser Wirklichkeit ein Menschenherz in sich selbst vollkommen fühlt.

Gott, der Herr, unendlich ist sein Warten auf Seine Kinder,
unendlich ist die Liebe zu Seinen Kindern.
Wer noch einen neuen Kreis im alten Rad der Zeit verbringen mag,
nur an, es steht bereit, nach der Zeit der Zeiten, eine neue Zeit.

Geliebt ein jeder, wie er ist, gleich was er wählt.
Geehrt ein jeder, für das, was er ist, und nicht wegen der Taten,
die er vollbracht.

Unbegrenzt ein jeder von euch Menschenkindern,
auch dann, so ihr euch in den Begrenzungen,
die ihr euch selbst auferlegt, gefangen fühlt.

Vollkommen sein, da ihr es seid,
ganz ohne einen Teil, den ihr vermisst,
und den ihr dann verzweifelt dort im Außen sucht.

Dahin bewegt euch nun
– zuerst den Geist, dann euer Herz und dann euer ganzes Wesen.

Gebt der Sehnsucht die Möglichkeit hervorzutreten,
und beendet die Abhängigkeit der Zuwendungen,
die diese Welt für euch bereitet.

Unfreier kann ein Mensch nicht sein, als dann,
so er in der Welt nach dem sucht, was er in sich selbst längst angelegt hat.

Ich legte einst die Kleider ab und ich verließ den Kirchplatz nackt.
Legt nun auch ihr eure Kleider ab, denn die neuen Gewänder des Lichts vertragen keine Stofflichkeit,
auch wenn sie Würde und Ansehen vermitteln sollen.

Durchbrecht den Schleier in eurem Inneren,
den Schleier, der euch von der Wahrnehmung des Selbst und vom Freiwerden der Gottes-Sehnsucht trennt.

In der Stille findet jedes Herz den Frieden.

Geht hin und seid euch dieses Dienstes an euch selbst bewusst und seid euch diesen Dienst an euch selbst wert.

Ich komme, da ich verschlossene Herzen vorfinde,
ich komme, um diesen Zustand zu beenden, indem ich in ein Menschenherz den Keim der Gottes-Sehnsucht lege; bis dass diese Saat aufgeht und ein neues Leben in euch selbst bewirkt.

Der Acker Gottes muss bestellt werden,
die Herzen der Menschen werden erneut einer genauen Prüfung unterzogen, denn das Unkraut wird gejätet, damit die Aussaat zur vollen Pracht gedeiht.

In der Liebe finden wir zu uns selbst
und zur Selbstliebe,

FRANZISKUS ATON THA‘ MA