1. April 2014

EU-WAHLPROPAGANDA FÜR DUMMIES, JJK



 ESSAY

„Unser Europa, Ihre Wahl.“ 

Diesen Werbeslogan schmückt neuerdings das 
Österreichische Parlament am Ring. Damit sollen 
wir Bürger auf die nahende EU-Wahl von 22.-25. Mai 2014
eingestimmt und zu den Wahlurnen gelockt werden.
Gründlicher kann eine Werbekampagne nicht danebenzielen, 
deutlicher kann eine Lüge nicht sein.
Ich wähne mich im falschen Film. Denn: 

Seit dem Bestehen der EU wird über die Bürgerinteressen 
hinweg entschieden oder sie werden schlicht ignoriert. 

Es ist das schändliche Markenzeichen EU, dass wir eben keine 
Wahl haben, da permanent über uns und auch über das 
EU-Parlament hinweg (aktuell das Transatlantische 
Freihandelsabkommen TTIP mit den USA, das geheim 
und auch unter Ausschluss des EU-Parlaments ausverhandelt wird) 
entschieden wird. Die Macht der Kommissare, die Macht Kommission 
scheint schier grenzenlos und erinnert frappant an den 
„Obersten Sowjet“, das höchste Staatsorgan der UDSSR.

Wer hat uns auch nur einen Funken einer Wahl gelassen, 
als die Maastricht-Kriterien (1992) gebrochen, der ESM 
unterzeichnet (2012), die Glühbirnenverordnung (2008) 
beschlossen, die Gen-und Atompolitik ausgebaut, die 
NSA-Affäre verharmlost, die Sanktionen gegen Russland 
verhängt und die Nähe zur Ukrainischen Nazi-Regierung 
(„Bastard Putin in den Kopf schießen“ (…) “Es ist Zeit, dass 
wir unsere Gewehre nehmen und diese verdammten Russen 
abknallen.“ © Julia Timoschenko) gesucht  wurde?

Wer hat uns in Österreich gefragt, ob wir bereit sind, 
das Hypo-Banken-Desaster zu finanzieren, damit die 
bisherigen Profiteure weiter Profite einfahren?
Wer von uns in Europa wird oder wurde je gefragt, 
wenn es darum geht, Banken, die ihre Gewinne privatisieren 
(mehr denn je) und ihre Verluste sozialisieren (too big to fail), 
zu retten und bereits bankrotten Staaten Milliarden zu 
überweisen? Vom jüngsten EU-Verordnungs-Irrwitz, wobei 
jeder Gastronomiebetrieb sämtliche Inhaltstoffe seine Gerichte 
auf der Speiskarte auszuweisen hat, ganz abgesehen
– WIR WURDEN UND WERDEN AUCH IN ZUKUNFT NICHT GEFRAGT!

Sich jetzt herstellen und uns „…, Ihre Wahl“ vor die Nase zu 
reiben, ist frech und an Dreistigkeit kaum noch zu überbieten.

EU-Größenwahn pur. Unsere Politiker haben davon reichlich. 
Epidemisch breitet sich dieser aus, denn jede neue Partei, 
die bisher in eines der Parlamente einzog, wurde meistens
früher, selten später, vom System absorbiert. Die Grünen 
Europas sind ein Beispiel, dem  Österreichs NEOS in diesen 
Tagen („Wir lieben Europa“) folgen.

Unser „Volksvertreter“ haben jeden Bezug zur Realität 
verloren, was immer ein untrügliches Zeichen, des 
bevorstehenden Zerfalls eines Systems ist.
„Volksnähe“ , längst lästige Pflicht, der unsere „Volksvertreter“ 
vor jeder Wahl sichtlich unwillig nachkommen. „Regieren ohne Volk“, 
steht ihnen auf der Stirn geschrieben, und genauso verhalten 
sich unsere Politikdarsteller - seit Jahrzehnten.
Wie wird der Großteil unserer Politiker (nicht nur in Europa), 
die in der Bevölkerung laut „market-Umfrage“ (2013) ein 
geringeres Ansehen als Prostituierte (deren Beruf nicht 
wert genug geschätzt werden kann!) genießen und nur noch 
von den Lobbyisten unterboten werden, von den Bürgern 
tatsächlich wahrgenommen:
Als skrupellose Selbstdarsteller, denen ihr eigenes 
Hemd immer näher ist als das Wohl der Gemeinschaft.
Oder um es mit Konfuzius auszudrücken: 
„Ein Blick auf die kleinen Vorteile macht große Leistungen unmöglich.“Konfuzius, chinesischer Philosoph und Politiker  
(551 v. Chr. bis 479 v.Chr.)

Jetzt sind also Wahlen! Anstatt Leistung im Dienste 
der Bürger zu bringen, leisten sich unsere Politiker auf 
Kosten der Bürger ihr abgehobenes Leben. Tarnen und 
Täuschen, Verbiegen und Lügen, ist die Devise, der 
durchgängig NLP-Geschulten Akteure, nur damit die tatsächlichen 
Absichten im Dunklen bleiben. Es geht um deren Ämter, um 
deren Salär und um deren Europa. Um uns geht es ihnen nicht 
und machen wir uns nichts vor: Um uns ging es ihnen nie!

Dass uns dabei genau das Gegenteil, von dem was   
wahr ist als wahr verkauft wird, ist einmal mehr: abstoßend.

Ich fordere die Präsidentin der Nationalrats Mag. Barbara Prammer 
 auf, diese, die Intelligenz des Bürgers beleidigende Werbeschrift, 
finanziert von unseren Steuergeldern („Ihre Wahl“) vom Hohen 
Haus zu entfernen, es sei denn, dieser Slogan wird an die 
Wirklichkeit angepasst und wie folgt berichtigt: 

„Unser Europa, keine Wahl“. 

Und im Übrigen fordere ich das bedingungslose 
Grundeinkommen als Geburtsrecht für alle Menschen von 0-99.

Jahn J Kassl


(Dieser "Essay" erging als "Leserbrief" an sämtliche Tageszeitungen 
und Wochenmagazine in Österreich, Deutschland und der Schweiz,
sowie an Spitzenpolitiker in Österreich.)